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Obama am Berliner Tor

AW: Obama am Berliner Tor

Obamas Rede an der Siegessäule dürfte alle "Friedens"-Illusionisten eines anderen belehrt haben: von stärkerem militärischen Einsatz an allen Fronten war da die Rede.

Es kam mir eher so vor, als wenn Obama kraft seiner Beliebtheit in Deutschland den Grundsatz der Bush-Doktrin kräftigen will: Frieden und Wohlstand ist nur in demokratisch verankerten Staaten möglich, und gegebenenfalls muß man da etwas nachhelfen.

Selbst wenn Obama die Wahl verliert, ist der Appell klar: die USA zählen auf die Bundesrepublik Deutschland als ihren stärksten - na, sagen wir mal nicht Verbündeten. Es geht um Partnerschaft, eigentlich um Einheit.
 
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AW: Obama am Berliner Tor

Das einzige, was für mich interessant wäre, wäre eine konkrete Antwort von Obama auf die Frage, was ER SELBST für Beweggründe hat, vor einem bestimmten Bauwerk seine Rede zu halten. Das würde nämlich einen kleinen Einblick gewähren, welche Assoziationen mit bestimmten geschichtlichen Ereignissen bei ihm vorhanden sind. Und vor allem, welche Erwartungen er ganz subjektiv damit verbindet.

Alles andere sind mehr oder weniger zutreffende Spekulationen, Wünsche und Befürchtungen der Berichterstatter und Kommentatoren.

:blume1:
 
AW: Obama am Berliner Tor

Was war das denn anderes als ein geschickt inszenierter Wahlkampfauftritt für die USA mit Berlin und den Deutschen als Kulisse?

Und warum haben die Leute gejubelt? Mehr als Plattitüden hat er doch nicht von sich gegeben - und das nicht einmal in einem anhörenswerten Stil - also ich weiß nicht...
 
AW: Obama am Berliner Tor

Lilith, es erscheint Dir aber als ganz selbstverständlich, daß ein Oppositionspolitiker des Landes X vor einem nationalen Monument im Lande Y Wahlkampf betreibt?

Und Du willst nur wissen, ob er Deutschland wirklich von Herzen lieb hat... Beweggründe... ich sach ma... Luftbrücke?
 
AW: Obama am Berliner Tor

Oktoberwind schrieb:
- und das nicht einmal in einem anhörenswerten Stil - also ich weiß nicht...
Sicher, mit der heiter-abgeklärten Besorgnis unseres alten G.W.B. war das nicht zu vergleichen.
 
AW: Obama am Berliner Tor

Lilith, es erscheint Dir aber als ganz selbstverständlich, daß ein Oppositionspolitiker des Landes X vor einem nationalen Monument im Lande Y Wahlkampf betreibt?

Und Du willst nur wissen, ob er Deutschland wirklich von Herzen lieb hat... Beweggründe... ich sach ma... Luftbrücke?

Na wirklich net!
Was du nun wieder aus meinen Worten herausliest, das verwundert mich. Weder Opposition noch nationales Monument. Das alles sind doch schon Befrachtungen, die nur für eine bestimmte Interpretation (aufgrund von geschichtlichem Wissen) gelten. Mir sind historische Bedeutungen von irgendwelchen Säulen und Toren völlig wurscht, ich kenn sie nicht und sie interessieren mich nicht. Daher kann ich auch keine Verbindung herstellen zwischen einer Rede von Obama und einem bedeutungsschwangeren Ort. Das alles ist konstruiert und inszeniert mit einer ganz bestimmten Absicht. Und diese Absicht heißt, "Obama will Präsident der USA werden und macht alles, was ihm dafür nötig erscheint".
Und da hab ich vielleicht das Vorurteil, dass ich nur eine gut polierte Fassade zu sehen kriege. Pfffff...
Politiker agieren doch alle nach dem gleichen Schema.

Ich möchte halt gern den Menschen dahinter sehen. Ist das schlimm?
 
AW: Obama am Berliner Tor

lilith schrieb:
Ich möchte halt gern den Menschen dahinter sehen. Ist das schlimm?

Nein.

Aber: diesen Wunsch gegenüber einem Präsidentschaftskandidaten eines so starken Landes zu hegen, halte ich nach Deinen eigenen desillusionierten Polit-Maßstäben für fast grenzdebil, verlaub. Obama gibt sich zwar verzweifelte Mühe, sich als "Mensch dahinter" sichtbar zu machen, und sich auch als verläßlicher Agent im Krieg gegen den Terror zu präsentieren, um just dann, wo auch der Verdacht aufkam, er wäre einseitiger Anwalt Afrikas, sich noch termingerecht nach Berlin zu retten, um noch Verbundenheit mit Europa zu demonstrieren...

Er würde ja glatt zu Dir nach Hause kommen, dann könntest Du mit ihm über die gelegentliche Notwendigkeit von Waffeneinsätzen streiten. Sag mir Bescheid, wenn seine Worte darüber angelernt klingen.
 
AW: Obama am Berliner Tor

Hallo Leser!

Ich halte den Besuch Obamas für überflüssig und teuer. Man hätte die Kosten etc sinnvoller verwenden können.

Man stelle sich einmal vor, wenn alle Wahlkämpfer dieser Welt ständig vor dem BrandenburgerTor sprechen würden.
 
AW: Obama am Berliner Tor

Hallo Ihr lieben Diskutanten,

Thorsten kam dem "eigentlichen Sinn" wohl am nächsten:

Selbst wenn Obama die Wahl verliert, ist der Appell klar: die USA zählen auf die Bundesrepublik Deutschland als ihren stärksten - na, sagen wir mal nicht Verbündeten. Es geht um Partnerschaft, eigentlich um Einheit.

Wir alle sollten diesen Ort, das Brandenburger Tor, NICHT unterschätzen:

Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und damit die Grenze zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Symbol des Kalten Krieges und wurde nach 1990 zum Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas.

Und genau WEIL dies so ist, war Obama's Rede dort eigentlich ziemlich clever- sie stellt vor allem Symbolcharakter dar, eine Homage an der Überwindung des "Kalten Krieges" und dem Bewußtsein, das Deutschland als amerikanischer Bündnispartner SEHR wichtig IST.
Es bleibt dahingestellt, OB die us-amerikanische Politik für das Weltgeschehen selbst GUT ist, nichtsdestotrotz versucht Obama sich noch, und mit unserer Angie hat er es och nüscht unbedingt leicht, wenn ich an ihr Verhalten dem Kriegstreiber Bush gegenüber denke, als sie vor laufenden Kamaras der Weltöffentlichkeit IHRE Zusage zum Irakkrieg verkündete, während der amtierende BK diesen zurecht verneinte !!!

LG raban
 
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AW: Obama am Berliner Tor

raban schrieb:
Thorsten kam dem "eigentlichen Sinn" wohl am nächsten:
Klar hat Obama an die deutsch-amerikanische Freundschaft appelliert bzw. Einhaltung des Bündnisses angemahnt wie jeder US-Präsident seit dem II.Weltkrieg (mit Ausnahme von G.W.Bush - der war bislang da der einzige, der von Deutschland kein unbedingtes Gehorsam erwartete).

raban schrieb:
Es bleibt dahingestellt, OB die us-amerikanische Politik für das Weltgeschehen selbst GUT ist, nichtsdestotrotz versucht Obama sich noch, und mit unserer Angie hat er es och nüscht unbedingt leicht, wenn ich an ihr Verhalten dem Kriegstreiber Bush gegenüber denke, als sie vor laufenden Kamaras der Weltöffentlichkeit IHRE Zusage zum Irakkrieg verkündete, während der amtierende BK diesen zurecht verneinte !!!
Du hast Herrn Obama wohl nicht recht verstanden. Mit "verstärktem Einsatz" seitens Deutschlands und Europas meinte er durchaus Erhöhung unseres Militäretats und Entsendung von noch mehr Soldaten - und das hat er auch klar und deutlich so gesagt.
 
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