• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Nostradamus

Binchen

New Member
Registriert
7. Februar 2003
Beiträge
11.552
Nostradamus, Prophet oder Scharlatan?

Ich habe gerade zwei Bücher von Nostradamus gelesen.
Das eine behandelt seine Vierzeiler und schlüsselt diese auf logische Weise auf. (Nostradamus -- von Walter-Jörg Langbein )
Sehr interessant und spannend.
Lngbein weisst dabei deutlich darauf hin, dass Nostradamus immer wieder sagt, dass jede Prophezeiung eintreten kann aber nicht muss - denn der Mensch bekam den freien Willen, so auch den freien Willen Dinge zu ändern!

Das zweite Buch handelt eher von den Schreckensnachrichten Nostradamus und einer fast ungeheuerlichen These. (Nostradamus - Klartext!. Schreckens-Szenarium Zukunft: Terror, Angst, Umweltschock, Asien und Nahost. von Ray O. Nolan )
Nun Nolan behauptet doch glatt, bzw. meint, Nostradamus wäre gar kein Prophet gewesen, sondern habe sein Wissen von einem Buch, das aus der Zukunft kommt, abgeschrieben!
Bei dem Buch handle es sich um ein Geschichtsbuch, was Nolan dann auch gut begründet, da Nostradamus nur grosse Ereignisse vorraus sah, aber zb Dinge wie Autos, Supermärkte oder so nie beschrieb.

Nun ich fand dieses Buch nicht so gut, aber vielleicht ist es ja auch nur meine Angst davor, das ja dann alles Geschriebene eintreffen muss, was mich abstösst?

Was meint ihr dazu?
Und kennt sich jemand mit Nostradamus aus?
Und hat vielleicht noch andere Erkenntnisse?
Wie ist es mit unserer Zukunft, freier Wille oder alles vorherbestimmt?

LG Binchen
 
Werbung:
Hallo Binchen, auf deine Frage wirst du wohl nie eine umfassende und erschöpfende Antwort erhalten, denn Nostradamus ist tot und wir können ihn nicht mehr befragen. Mit Voraussagungen und vor allem mit solchen, die eintreffen können oder nicht, hat es so seine besonderen Eigenheiten.

Wenn es eine Voraussage ist, dann kann es entweder eine Vermutung sein oder der Betreffende hat tatsächlich etwas "gesehen". Bei letzterem sollte es nicht vom freien Willen des Menschen abhängen, da er ja etwas gesehen hat, das dann ja irgendwie real sein müßte. Dann kann es nur noch sein, daß er das Gesehene falsch gedeutet hat oder daß er eben nichts gesehen hat. Ich meine daher, daß eine richtige Voraussage nicht von Umständen aghängig gemacht werden kann.

Ob man in die Zukunft sehen kann? Nun, glaubt man so manchen Astrophysikern, dann könnte dies tatsächlich möglich sein, nämlich dann, wenn sich verschiedene Zeitebenen nebeneinander bewegen und wir uns eben nur auf einer befinden. Gäbe es so etwas, dann könnte es theoretisch auch möglich sein eine andere Zeit zu sehen.

In den meisten Fällen handelt es sich aber wohl nur um Meinungen, Gefühle oder eben um Ahnungen, die keinerlei ernsthaften Hintergrund haben. Im Falle des Nostradamus ist das eine besondere Sache, da man in seine Verse ja sehr viel, wenn nicht alles, hineinlesen kann. So sind Vorhersagen auch stark vom Leser und seinen Ideen abhängig.

Ich will aber nicht ausschließen, daß Nostradamus eine bestimmte Begabung hatte DInge zu sehen, die in der Zukunft geschehen sollten. Darauf aber zu bauen halte ich für verfehlt.

Zu bedenken ist ja auch, daß sich nach heutiger Ansicht die Zeit nur in eine Richtung bewegt, sofern man von der Existenz der Zeit ausgeht. Ich bezweifle ja die Existenz der Zeit als Dimension, da sie nur ein Hilfsmittel ist, um sich verändernde Dinge voneinander abzugrenzen. Aber das ist dann ein anderes Thema.

Vorbestimmt? Glaube ich nicht. Die Dinge entwickeln sich anhand von grundsätzlichen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, sind aber in ihrer individuellen ENtwicklung immer von den Entwicklungen anderer Objekte, System oder Individuen abhängig. Ich glaube jedoch auch nicht an Zufall, da das Gesamtsystem sich entsprechend logisch, wenn auch für uns chaotisch, verhält.

Freier Wille? Unter Berücksichtigung des oben Gesagten: ja. Aber nicht absolut. Was wir oft als freien Willen ansehen ist nur die logische Konsequenz aus den Ereignissen unserer Umwelt und unserer Individualität. Es bleibt doch ein gewisser Speilraum für tatsächlich eigene und unabhängige Entscheidungen, die jedoch eher selten. In den meisten Fällen reagieren wir, obwohl wir meinen zu agieren.

Soviel zu meinen ersten Ideen zu deinem Thema.
 
Hallo Binchen,
wenn er hellsichtig war,
dann hat er es gut verstanden seine Weissagungen in seinen Reimen zu verdunkeln.

Zum Wirken Nostradamus als Prophet (ich ziehe den Hut vor dem Arzt) nun meine Meinung.

Angenommen ich hätte vor 3000 jahren gelebt und dies hinterlassen:

Ein Stern fällt vom Himmel,
vor und nach der Flucht werden Leiber brennen,
aus der Asche wird man dem Löwen das Schwert schmieden
und damit die Brüder töten.

Zur Erklärung:
Im 5 Jhdt.v.Ch. schlug ein Komet in Bayern ein.
Die Bewohner flüchteten, es kam zu einer allgemeinen Aufbruchstimmung, die Religion änderte sich und es wurden den nun personifizierten Göttern Menschenopfer dargebracht.
Aus Erz und den niedergefallenen präsolaren Material schmiedete ein Stamm der Kelten die berühmten römischen Schwerter die es den Römern erst erlaubten ein Imperium mit Waffengewalt aufzubauen und unter anderem die Kelten zu unterdrücken (der waffenschmiedende Stamm hatte ein Ausnahmerecht).

Glaubst Du, mit diesem Vierzeiler hätte sich irgendetwas an der Geschichte geändert?

Nun zu freien Willen.

Da gibt es so einen netten Spruch

Zwei Frösche fallen jeweils in einen Topf Milch.
Der eine verzweifelt und geht unter.
Der andere strampelt so lange, bis er auf der Butter steht.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen,
je mehr man seinen Willen einsetzt, desdo vorherbestimmter erscheint einem sein Weg.

MfG

Triskell
 
Aus Erz und den niedergefallenen präsolaren Material schmiedete ein Stamm der Kelten die berühmten römischen Schwerter die es den Römern erst erlaubten ein Imperium mit Waffengewalt aufzubauen

daß den Bayern :kuss1: ein Komet auf den Kopf gefallen ist,
wusste ich,
aber daß die Kelten mit Hilfe extraterrestrischen Materials Schwerter in größerer Anzahl geschmiedet haben sollen,
finde ich seltsam,
da die Kometen winzig klein waren

(die Schockwelle und das Aufschmelzen des Gesteins erzeugen zwar im Untergrund seltene Minerale,
aber ob diese Minerale das Schwert härter als EISEN/STAHL machen?)

zudem würde es mich nicht wundern, wenn die Augenzeugen die Gegend aus Angst verlassen haben,
bis Gras über die Sache gewachsen ist
 
scilla schrieb:
daß den Bayern :kuss1: ein Komet auf den Kopf gefallen ist,
wusste ich,
aber daß die Kelten mit Hilfe extraterrestrischen Materials Schwerter in größerer Anzahl geschmiedet haben sollen,
finde ich seltsam,
da die Kometen winzig klein waren

(die Schockwelle und das Aufschmelzen des Gesteins erzeugen zwar im Untergrund seltene Minerale,
aber ob diese Minerale das Schwert härter als EISEN/STAHL machen?)

zudem würde es mich nicht wundern, wenn die Augenzeugen die Gegend aus Angst verlassen haben,
bis Gras über die Sache gewachsen ist

Scilla, wieder da. Das ist aber sehr erfreulich.

Diese Geschichte hörte ich letztes Wochenende im ZDF.
Hochinteresssant.
Noch witziger, die Untersuchung von Honig bayrischer Bienen, in denen Spuren fremdartigen Materiales nachgewiesen wurden, hat die Forschung angeregt.
Die in Folge untersuchten römischen Schwerte hatten Stahlqualität (fest, aber im Gegensatz zu den damaligen gängigen, doch biegsam), vergleichbar mit japanischen Samuraischwerter Jahrhunderte später.
Über ganz Europa wurde auch (man möge mir meine dilletantische Ausdrucksweise verzeihen) einer fremdartiger Kohlenstoffart mit magnetischer Eigenschaft verstreut, deren Erforschung, laut Bericht, noch Jahre dauern wird.
 
Stahl erzeugt man,
in dem man das glühende Eisen in kaltem Wasser abschreckt
und dabei irgendwie die Oberfläche mit Kohlenstoff veredelt

wenn also der veränderte Kohlenstoff die Ursache für die Verbesserung der Schwerter darstellt,
wäre das eine plausible Erklärung
(ich habe gerade leider keine Organische Chemie zur Hand,
sonst würde ich schauen, ob magnetische C-Verbindungen bekannt sind)
 
AW: Nostradamus

Nostrada-mus:confused:
Ich schlage vor, besser nichts herauszulesen ...
Es sei denn, man liest heraus, was man zuvor hineingelesen hat...
Die Hermeneutiker nennen das auch Vor-Verständnis...:lachen::lachen::lachen:
 
Werbung:
AW: Nostradamus

Je nach geistigem Horizont des Lesenden/Interpretierenden/Verstehenden mus(s) der hermeneutische Zirkel kein Teufelskreis sein ...
moebius
 
Zurück
Oben