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Melancholia.

Svensgar

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13. Februar 2011
Beiträge
8.160
Melancholia


Er läuft seit fast einer Woche im Delphi, Berlin, am Zoo.


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Dort ist mir eigentlich die Leinwand zu klein (98 qm), und für Filme über zwei Stunden (hier: 130 Minuten) ist die Bestuhlung zu unbequem. Hinten, in den letzten 10, 15 Reihen ist es jedoch fast immer schön leer. Und das Kino ist zuverlässig gut geheizt.

Ich überlege, den Film im International (156 qm) zu sehen, aber das Ostkino riecht auch sehr nach Ostkino; es ist noch original DDR-möbliert.
Ich weiß noch, vor einigen Jahren sah ich dort mit meiner damals minderjährigen Nichte No Country for Old Men; sie war seit über 16 Jahren auf unserer Welt und erfüllte somit die FSK-Vorgabe ab 16 (nur zur Beruhigung für sensible Kollegen, die einen Verstoß gegen eine Ordnung wittern). Den Film beurteilte sie hernach als brutal "wie ich es noch nie sah".

Egal, es geht ja nun um Melancholia.

Wie hat er Ihnen gefallen? Waren Sie berührt? Konnten Sie sich mit der Traurigen identifizieren? Wie war der Untergang? Ein Meisterwerk?

Los, ins Kino (mindestens 100 qm).


 
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AW: Melancholia.

auf dem Hinweg nach Italien habe ich mit Interesse im Feuilleton der Süddeutschen die Besprechung gelesen
die Handlung scheint klasse zu sein
(die Erde geht unter, weil es die Menschen nicht anders verdient haben)​

der Trailer hingegen hat mich gelangweilt

bedeutend ist dieser Film auf jeden Fall, weil Kirsten Dunst (zum ersten Mal?) nackt zu sehen ist

Kirsten Dunst hatte ich zuvor nur in The Virgin Suicides bewusst wahrgenommen
(wurde da nicht die Nacktszene rausgeschnitten?)
http://youtu.be/uMIVE2dATm4

'the Virgin Suicides' ist die cineastische Fortsetzung von 'picknick at hanging rock'
http://youtu.be/9FCbMAfD52g'
 
AW: Melancholia.

... bedeutend ist dieser Film auf jeden Fall, weil Kirsten Dunst (zum ersten Mal?) nackt zu sehen ist

Kirsten Dunst hatte ich zuvor nur in The Virgin Suicides bewusst wahrgenommen
(wurde da nicht die Nacktszene rausgeschnitten?)


Ich habe den Film über die Selbstmordschwestern von Sofia Coppola damals versäumt und warte nun seit Jahren, das er mal wieder im Kino läuft.
Den Antichrist sah ich mir an, weil ich die nackige Charlotte Gainsbourg betrachten wollte; ich stimme der Bedeutung von Nacktszenen für einen Film zu.


Antichrist, Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=-OGnqYMe3UQ
 
AW: Melancholia.

Ein Film wie ihn nur wenige machen können. Definitiv Lars von Triers schöpferischer Höhepunkt - und ich schätze sein Gesamtwerk sehr!

Film - vor allem Arthouse - zeigt ja immer wieder kunstvoll die Möglichkeiten, völlig surreales (wenn es so was überhaupt gibt) als nicht nur vorstellbar, aber erlebbar und einleuchtend darzustellen. Dies wird unter anderem auch durch den neuen Woody Allen hervorragend dargestellt (was aber nicht hierhin gehört). Melancholia hebt das in eine ganz neue Ebene. Nicht nur, dass die Ereignisse (werde hier nicht spoilern) metaphorisch hervorragend diametral dem Seelenleben der Hauptfigur entgegenstehen, sondern dem Zuseher so undramatisch vorgelegt werden, dass sich ihm die Frage nach Möglichkeit oder "Realismus" schon gar nicht stellt. Das schier geniale Gefühl für Bilder, Szenen, Musik und Komposition muss bei Lars von Trier schon gar nicht mehr explizit erwähnt werden, denn es ist zu offensichtlich. Jedoch ... das leicht zehn minütige Intro - welches eher einem Kunstwerk als einem Filmbeginn gleich kommt - mit der Musik von Tristan und Isolde und den unglaublichen gut und stark stilisierten Bildern ist für mich ein starkes stück Filmgeschichte.

Dies Loblied auf Lars von Triers schöpferische Kraft hat überhaupt nichts mit einer Wertung seiner Person zu tun, was meiner Meinung nach aber auch überhaupt nicht wichtig ist. Ich finde sowieso, dass der Person des Künstlers immer viel zu viel Bedeutung zu kommt, und diese keinesfalls das Gesamtwerk schmälern kann und sollte. Ich kann diesen Film nur jedem empfehlen.
 
AW: Melancholia.

Heute habe ich ihn gesehen.

Vorrangig hat mich Tante Stahlbrecher fasziniert. So eine schöne Frau/Rolle/Illusion. Ich meinte schon immer, wir Schwermütigen sind beim Ende vorbildlich würdevoll; uns kann nichts mehr erschüttern.

Frau Dunst, Sie sind jetzt erst einmal meine Liebste. Danke. (Ich habe ganz genau gesehen, daß Sie schon ein Doppelkinn bekommen.)


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