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Leid und Kunst, Kunst und Leid

Sunnyboy

New Member
Registriert
10. März 2005
Beiträge
542
Hallo an alle.

" I need you, like the desert needs the rain, LIKE THE POET NEEDS THE PAIN."

Diese Zeile drang gerade aus dem Radio an mein Ohr, als ich den PC startete.
Mir hat diese Zeile zu denken gegeben. "...Ich brauche dich, so wie die Wüste den Regen, so wie der Dichter den Schmerz braucht."

Brauchen Dichter oder andere Künstler Schmerz? Ist es das Leid, das Kunst zur Welt bringt? Oder führt Kunst, das Schaffen von Kunst zu Leid?
Viele Künstlerbiographien erwecken diesen Eindruck: Da ist der Maler van Gogh, der sich im Wahn ein Ohr abschneidet. Da ist der Schriftsteller Kafka, der unter psychischen Problemen leidet. Da ist der Musiker Cobain, der sein Leben mit 27 Jahren beendet und der, so wird gesagt, am Borderline-Syndrom litt. Das sind nur drei von vielen.

Andere leiden wegen ihrer Kunst- meistens wegen materiellen Schwierigkeiten. Der verschuldete Rembrandt ist nur ein Beispiel.

Wie kommt es, dass die Kunst so oft mit dem Leid der Künstler verknüpft ist?

Mfg,
Sunnyboy
 
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AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

Hallo Sunnyboy,

eine sehr schöne Frage, die ich mir selbst auch immer mal wieder gestellt habe.

Brauchen Künstler Schmerz?
Brauchen Menschen Schmerz?

Grundsätzlich glaube ich, dass Schmerz und Leiden ein fester Bestandteil jedes Lebens sind. Ob ihn aber wirklich jemand braucht, weiss ich nicht.
Viel eher scheint es mir doch so, dass die meisten Menschen eher nach dem Gegenteil streben. Nach Freude und Glück - und bei Künstlern ist das wohl auch nicht anders.

Was ein Künstler, eine Künstlerin aber ganz sicher braucht ist Leidenschaft.
Kunst fordert den ganzen Menschen, da kann es keine Zurückhaltung, da kann es nichts Lauwarmes geben. Künstlerisches Schaffen, egal in welcher Form ist m.E. nur durch bedingungslose Hingabe möglich.

Und ja, diese Hingabe, diese Leidenschaft kann auch Leiden verursachen, wie alle Extreme.
Gleichzeitig ist das künstlerische Schaffen, das Ausdrücken dieses Schmerzes, auch wieder Heilmittel gegen diesen Schmerz.
Das heisst dann im Grunde genommen, dass Leiden die Kunst inspiriert und Kunst das Leiden...

Ein weiterer Punkt für die Verknüpfung von Leiden und Kunst ist sicher auch die ständige Möglichkeit zu scheitern. Wobei es hier verschiedene Formen des Scheiterns gibt: Einerseits kann ein Künstler daran scheitern, seine Sprache nicht oder nur ungenügend ausdrücken zu können, andererseits kann er nach aussen scheitern, indem er nicht verstanden wird und/oder keinen materiellen Erfolg hat.

herzliche Grüsse
Ela
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

kunst ist eine begegnung zwischen betrachter und künstler.leid entsteht,wenn der betrachter das werk nicht versteht und es verreißt.(kunstkritiker).das ist auch van gogh so ergangen.sein leiden hat "wahnsinnige" werke vollbracht.ich will damit sagen.dass der betrachter und kritiker eines kunstwerkes ein sadist ist.wenn er genug macht hat,entscheidet er über leben und tot.kunstkritiker sind mir ein suspekt,sie machen selber keine kunst,sie kritisieren nur und lassen künstler leiden.
kunst und leid hängt eng zusammen.
marie
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

Ja, Marie, sehr interessant.

Wenn du allerdings den Thread "menschliche vs. künstliche Intelligenz" studierst, dann siehst du dort, wie manchmal die bloße Ankündigung eines Werks in den Kritikern Höllenqulaen auslöst... :)

lg Frankie
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

na und? haben sie (kritiker) jemals werke erschaffen?ich finde,kein mensch hat das recht andere kunstwerke zu zerreißen bzw. darüber zu urteilen.im übrigen bin ich sicher nicht so intellektuell wie du,sprich:ich kann mich nicht so "erhaben" ausdrücken.bin "nur" eine künstlerin,die sich versucht mitzuteilen.ich habe nichts gegen kritik,aber kritiker,die kritik üben,der kritok wegen,finde ich echt zum kotzen.ob in der literatur,,in der bildenden kunst oder sonstwo:es ist ein kopfdenken.lass doch mal einen kritiker malen,schreiben,bildhauern,fotografieren ect.!!!!!!!!
lg marie
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

na und? haben sie (kritiker) jemals werke erschaffen?ich finde,kein mensch hat das recht andere kunstwerke zu zerreißen bzw. darüber zu urteilen.im übrigen bin ich sicher nicht so intellektuell wie du,sprich:ich kann mich nicht so "erhaben" ausdrücken.bin "nur" eine künstlerin,die sich versucht mitzuteilen.ich habe nichts gegen kritik,aber kritiker,die kritik üben,der kritok wegen,finde ich echt zum kotzen.ob in der literatur,,in der bildenden kunst oder sonstwo:es ist ein kopfdenken.lass doch mal einen kritiker malen,schreiben,bildhauern,fotografieren ect.!!!!!!!!
lg marie

Hallo marie1951,
du sprichst mir aus der Seele. Kritiker, und da vor allem Berufskritiker holen sich ihre Bestätigung aus dem Abwerten der Künstler, die etwas schaffen, was sie selbst niemals zustande brächten.

Frankies Sorge hat allerdings mehr mit seiner Glaubwürdigkeit zu tun, als mit seiner Kunst. Mit Kunstkritik hat das, was er hier anführt, jedenfalls überhaupt nichts zu tun!
:blume1:
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

kunst ist eine begegnung zwischen betrachter und künstler.leid entsteht,wenn der betrachter das werk nicht versteht und es verreißt.(kunstkritiker).das ist auch van gogh so ergangen.sein leiden hat "wahnsinnige" werke vollbracht.ich will damit sagen.dass der betrachter und kritiker eines kunstwerkes ein sadist ist.wenn er genug macht hat,entscheidet er über leben und tot.kunstkritiker sind mir ein suspekt,sie machen selber keine kunst,sie kritisieren nur und lassen künstler leiden.
kunst und leid hängt eng zusammen.
marie

Hallo marie1951!

Ja, es ist nicht schön, wenn ein Werk von einem Kritiker verrissen wird.
Ich bin aber nicht ganz einverstanden damit, dass das Leid des Künstlers allein aus dieser negativen Kritik heraus entsteht. Sicher kann sie dazu beitragen, aber es gibt ja auch immer viele andere Begegnungen mit Betrachtern, die anders verlaufen.

Kein Kritiker der Welt hat die Macht, durch sein Urteil über Tod oder Leben eines Künstlers zu entscheiden.

Ich bin wirklich keine Freundin von Kunstkritik oder überhaupt von dieser ewigen Werterei. Aber andererseits bedeutet doch auch, wenn etwas kritisiert wird, dass es auch wahrgenommen und beachtet wird.

Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Kritik für einen Künstler weniger schmerzhaft ist, als mangelnde Wahrnehmung.

Ich habe übrigens ein wunderbares Beispiel für souveränen Umgang mit negativer Kritik auf der Website des Schweizer Kabarettisten und Autors Franz Hohler gefunden.
Er listet nämlich sämtliche schlechten Kritiken dort auf und es ist einfach köstlich, wie diese Kritiken durch die blosse Auflistung ad absurdum geführt werden. Wirklich niemand, der das liest, kann diese Werturteile dann noch sehr ernst nehmen.

Schau mal hier!

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

hallo ella67,
natürlich kann kritik sehr sinnvoll sein und ich finde kritik auch wichtig,wenn sie den künstler nicht beleidigt.du schreibst:kein kritiker hat die macht über leben und tod des künstlers,aber er kann beeinflußen und damit viel negatives bewirken.ich kann darüber erhaben sein und kritiken sammeln(fand ich übrigens (klasse),ich kann ein kunstwerk nicht gut finden,aber es gibt mir nicht das recht es in die "scheiße" zu ziehen(sorry für das wort).klar---es gibt auch andere leiden,die ein werk beeinflußen können;persönliche schicksale,labilität und ein schwaches ichbewußtsein.ein eifriger kritiker streut da salz in die wunde.
liebe grüße marie
 
AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

leid führt den menschen zur suche nach dem "tieferen" - oder anders ausgedrückt nach "dem höheren sinn".
leid ist mEn ein motor zu dieser suche.
das gefundene/erkannte wird danach durch die kunst zum ausdruck gebracht.

mEn muss kunst ein gewisses maß an tiefgang haben. dann ist auch das leid des künstlers/der künstlerin im spiel.
- oder kunst hat eine naive/einfache/primitive anbindung an das höhere (wie bei kindern oder volkskunst). dann ist mEn leid kein wesentlicher faktor dabei.

lg kathi
 
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AW: Leid und Kunst, Kunst und Leid

Ich habe mich gestern mit einer Künstlerin unterhalten, die mitten im Gespräch plötzlich in Tränen ausgebrochen ist.

(Ja, ich weiß, ihr werdet jetzt sagen, dass ihr bei einem Gespräch mit Frankie auch dauernd in Tränen ausbrechen würdet. Sehr witzig.)

Aber sie hat nicht geweint, weil sie traurig war oder sich hilflos gefühlt hat, nein, sie hat plötzlich einen Zusammenhang hergestellt, auf den sie schon jede Hoffnung aufgegeben hatte.

Was sie gefühlt hat, war der Erkenntnis-Schmerz, der Wachstums-Schmerz - das sich Freisprengen aus einem Panzer, der schon viel zu eng geworden ist: das muss weh tun.

Künstler erkennen.

Das ist der schönste Schmerz, den es gibt.

lg Frankie

P.S.: Die das überhaupt nicht verstehen, weil sie es nicht kennen, die nennen das die "Leiden" des Künstlers. Das mag auch daran liegen, das die Künstler selber oft gar nicht sagen können, wie sehr sie im Grunde den Schmerz der Erkenntnis suchen. Manche vielleicht auch wegen der ungeschreiblichen Schönheit dieses Schmerzes.

Andere wegen der ungeschreiblichen Schönheit der Erkenntnis...
 
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