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Lasst uns tolerant sein!

Sunnyboy

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10. März 2005
Beiträge
542
Auf youtube läuft eine neue Aktion- "361° Toleranz", unter der Schirmherrschaft von unserer Bundeskanzlerin und Vorsitzenden der tolerantesten Partei überhaupt- der CDU, eine Partei die solch tolerante Vordenker wie Roland Koch oder Günther Oettinger in ihren Reihen hat.

Bei der Aktion soll man bis zum schlag-mich-totsten Oktober ein selbstgemachtes Video zum Thema "Toleranz" einreichen.
Der Sinn und Zweck ist es natürlich, dass Schüler einen Beitrag gegen Rechts leisten. (Gegen Rechts, LOL - wir erinnern uns, Merkel [CDU!!!]hat die Schirmherrschaft...Was?...Achso, gegen Rechtsextremismus, sorry, bin Deutscher, Differenzierung im Sprachgebrauch ist bei uns nicht mehr üblich...)

Wie schön, die Deutschen werden wieder zur Toleranz erzogen. Die Aktion wird BESTIMMT! großen Anklang finden. Denn all die Schüler, die in ihren Klassenzimmern bis zum Vergasen (JA WAS DENN!? HABT IHR EIN PROBLEM MIT MEINER AUSDRUCKSWEISE?! EIN BISSCHEN MEHR TOLERANZ, BITTE!) mit traurigen Geschichten aus dem Dritten Reich überschüttet werden, haben auch sicher große Lust, sich außerhalb der Schule weiter vollsülzen und zum "Kampf gegen Rechts" animieren zu lassen.

Ist aber auch schlimm mit der Jugend. Der deutsche Jugendliche geht lieber auf Parties als sich politisch zu engagieren und trifft sich mit Freunden (die im übrigen heute selbstverständlich auch Namen wie Ali, Boris, Aicha, Rahel oder ähnliche haben und sogar schwarz oder homosexuell sein dürfen.)

Und wer das beste Video abgeliefert hat, der kriegt an seine Schule ein Konzert von den singenden Spreewaldgurken "Silbermond". (Ich möchte betonen, dass es nicht mein Anliegen ist, mit dem Begriff "Spreewaldgurken" die ethnische Minderheit der Sorben oder die der Ossis zu diskriminieren. Ich bin tolerant. Ich liebe ethnische Minderheiten. Und ich mag Spreewaldgurken. Und Bautzener Senf.)

Man fragt sich, ob der Begriff "Toleranz" hier wirklich angebracht ist.

Tolerant sein heißt, etwas zu "dulden".

Tolerant ist der, dessen Nachbarkind um drei Uhr morgens Schlagzeug spielt und er es trotzdem nicht erschießt.

Tolerant ist jemand, dessen Partner/in eine/n andere/n vögelt und der, anstatt den beiden im Schlaf eine Axt durch den Kopf zu ziehen noch das Frühstück ans Bett bringt.

Toleranz bedeutet Duldung von etwas. Wenn ich aber etwas dulde, dann heißt das, dass ich, sollte ich meine Meinung ändern, auch Möglichkeiten habe, dagegen vorzugehen.

Was heißt das denn jetzt genau im Bezug auf Ausländer?
Oder Homosexuelle? Wenn ich denen gegenüber tolerant bin, was geht dann in meinem Kopf vor?

"Scheiß Kanaken, nehmen uns die Frauen und die Arbeitsplätze weg. Aber gut- ich bin tolerant. Ich lasse sie leben."

oder:

"Guck dir die Schwuchtel an. Aber gut, heute brennt er nicht."

Das ist doch eine tolerante Einstellung- oder nicht?

Ich bin nicht tolerant gegenüber Ausländern oder Homosexuellen. Oder politisch Andersdenkenden...
Ich verweigere mich dieser Einstellung.

DENN:
Zum einen juckt mich das überhaupt nicht, ob einer Deutscher oder Ausländer ist, oder schwul oder hetero. Oder SPD oder FDP. Mich interessiert der Mensch, nicht die gesellschaftliche Kategorie, in der er sich befindet.
Und zum anderen, selbst wenn es mich jucken würde, so hätte ich gar keine Möglichkeit, dies zu ändern. Jedenfalls keine, die meinem doch RELATIV gut funktionierenden Intellekt und Charakter entspricht.

In diesem Sinne,
Keep tolerant! Spreewaldgurken rule. Yeah.
Sunnyboy
 
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AW: Lasst uns tolerant sein!

Auf youtube läuft eine neue Aktion- "361° Toleranz", unter der Schirmherrschaft von unserer Bundeskanzlerin und Vorsitzenden der tolerantesten Partei überhaupt- der CDU, eine Partei die solch tolerante Vordenker wie Roland Koch oder Günther Oettinger in ihren Reihen hat.

Bei der Aktion soll man bis zum schlag-mich-totsten Oktober ein selbstgemachtes Video zum Thema "Toleranz" einreichen.
Der Sinn und Zweck ist es natürlich, dass Schüler einen Beitrag gegen Rechts leisten. (Gegen Rechts, LOL - wir erinnern uns, Merkel [CDU!!!]hat die Schirmherrschaft...Was?...Achso, gegen Rechtsextremismus, sorry, bin Deutscher, Differenzierung im Sprachgebrauch ist bei uns nicht mehr üblich...)

Wie schön, die Deutschen werden wieder zur Toleranz erzogen. Die Aktion wird BESTIMMT! großen Anklang finden. Denn all die Schüler, die in ihren Klassenzimmern bis zum Vergasen (JA WAS DENN!? HABT IHR EIN PROBLEM MIT MEINER AUSDRUCKSWEISE?! EIN BISSCHEN MEHR TOLERANZ, BITTE!) mit traurigen Geschichten aus dem Dritten Reich überschüttet werden, haben auch sicher große Lust, sich außerhalb der Schule weiter vollsülzen und zum "Kampf gegen Rechts" animieren zu lassen.

Ist aber auch schlimm mit der Jugend. Der deutsche Jugendliche geht lieber auf Parties als sich politisch zu engagieren und trifft sich mit Freunden (die im übrigen heute selbstverständlich auch Namen wie Ali, Boris, Aicha, Rahel oder ähnliche haben und sogar schwarz oder homosexuell sein dürfen.)

Und wer das beste Video abgeliefert hat, der kriegt an seine Schule ein Konzert von den singenden Spreewaldgurken "Silbermond". (Ich möchte betonen, dass es nicht mein Anliegen ist, mit dem Begriff "Spreewaldgurken" die ethnische Minderheit der Sorben oder die der Ossis zu diskriminieren. Ich bin tolerant. Ich liebe ethnische Minderheiten. Und ich mag Spreewaldgurken. Und Bautzener Senf.)

Man fragt sich, ob der Begriff "Toleranz" hier wirklich angebracht ist.

Tolerant sein heißt, etwas zu "dulden".

Tolerant ist der, dessen Nachbarkind um drei Uhr morgens Schlagzeug spielt und er es trotzdem nicht erschießt.

Tolerant ist jemand, dessen Partner/in eine/n andere/n vögelt und der, anstatt den beiden im Schlaf eine Axt durch den Kopf zu ziehen noch das Frühstück ans Bett bringt.

Toleranz bedeutet Duldung von etwas. Wenn ich aber etwas dulde, dann heißt das, dass ich, sollte ich meine Meinung ändern, auch Möglichkeiten habe, dagegen vorzugehen.

Was heißt das denn jetzt genau im Bezug auf Ausländer?
Oder Homosexuelle? Wenn ich denen gegenüber tolerant bin, was geht dann in meinem Kopf vor?

"Scheiß Kanaken, nehmen uns die Frauen und die Arbeitsplätze weg. Aber gut- ich bin tolerant. Ich lasse sie leben."

oder:

"Guck dir die Schwuchtel an. Aber gut, heute brennt er nicht."

Das ist doch eine tolerante Einstellung- oder nicht?

Ich bin nicht tolerant gegenüber Ausländern oder Homosexuellen. Oder politisch Andersdenkenden...
Ich verweigere mich dieser Einstellung.

DENN:
Zum einen juckt mich das überhaupt nicht, ob einer Deutscher oder Ausländer ist, oder schwul oder hetero. Oder SPD oder FDP. Mich interessiert der Mensch, nicht die gesellschaftliche Kategorie, in der er sich befindet.
Und zum anderen, selbst wenn es mich jucken würde, so hätte ich gar keine Möglichkeit, dies zu ändern. Jedenfalls keine, die meinem doch RELATIV gut funktionierenden Intellekt und Charakter entspricht.

In diesem Sinne,
Keep tolerant! Spreewaldgurken rule. Yeah.
Sunnyboy

Mein lieber Sunnyboy,

welch eine köstliche Schreibe - ich habe vom ganzen Herzen her gelacht und kann Dich sehr gut verstehen und ich hoffe sehr, ich kann öfters von Dir so bissig-gewagte und humorvoll-ernste Texte lesen.

Trotz aller Sympathie für Deine Schreibe, muss ich doch aber den Begriff der Toleranz, so wie ich ihn verstehe und ihn aus dem Natur her ableite, einmal klarstellen.

Toleranz bedeutet Akzeptanz in Kooperation. Die Duldung oder aber die Ignoranz ist mit der natürlichen Toleranz NICHT vereinbar und sie wird es auch nicht sein.

Die Herren Maturana und Varela haben in dem Buch "Der Baum der Erkenntnis" die biologischen Wurzeln des menschenlichen Erkennens beschrieben. Sie untersuchten über 20 Jahre als Neurobiologen die gesamte Natur und beschreiben in diesem Meisterwerk der Natur- und Geisteswissenschaft die natürliche Toleranz als Akzeptanz und Kooperation. Es ist bei den Einzellern so, wie es auch bei den Metazellern so ist. Von Duldung ist dort nicht die Rede, weil es kein natürliches Prinzip ist, sondern eine dämliche "übermenschliche" Arroganz, sich über den anderen stellen zu wollen.

http://www.amazon.de/Erkenntnis-biologischen-Wurzeln-menschlichen-Erkennens/dp/3442114608

Lieben Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lasst uns tolerant sein!

Auf youtube läuft eine neue Aktion- "361° Toleranz", unter der Schirmherrschaft von unserer Bundeskanzlerin und Vorsitzenden der tolerantesten Partei überhaupt- der CDU, eine Partei die solch tolerante Vordenker wie Roland Koch oder Günther Oettinger in ihren Reihen hat.

Bei der Aktion soll man bis zum schlag-mich-totsten Oktober ein selbstgemachtes Video zum Thema "Toleranz" einreichen.
Der Sinn und Zweck ist es natürlich, dass Schüler einen Beitrag gegen Rechts leisten. (Gegen Rechts, LOL - wir erinnern uns, Merkel [CDU!!!]hat die Schirmherrschaft...Was?...Achso, gegen Rechtsextremismus, sorry, bin Deutscher, Differenzierung im Sprachgebrauch ist bei uns nicht mehr üblich...)

Wie schön, die Deutschen werden wieder zur Toleranz erzogen. Die Aktion wird BESTIMMT! großen Anklang finden.

Diese und ähnliche Aktionen werden von Jugendlichen oft äußerst positiv aufgenommen und können auch durchaus sinnvoll sein.
Was mir daran scheinheilig vorkommt, ist der Zeitpunkt.. so kurz vor der Wahl ist die Intention wohl eher der "BESTIMMT! große Anklang", verbunden mit ein paar zu umwerbenden Neuwählern...

Tailor
 
AW: Lasst uns tolerant sein!

...was soll denn der Quatsch, ein von oberster Regierungsinstanz befohlener Umgang mit Toleranz und dann auch noch aus Reihen der CDU mit dem Thema Rechtsradikalismus ist ein so gewaltiger Pfropfen, eine Heuchelei und Scheinheiligkeit. Jeder Jugendliche der da mitmacht bekommt von mir noch einen Arsch voll dazu und zwar einen der sich gewaschen hat. Jugendliche können sich selbst frei, provokant und kreativ äußern und müssen es nicht von der Regierung in den Mund gelegt bekommen. Es wird wieder viele geben die der Merkel in den Arsch kriechen wollen aus Feigheit vor sich selbst.
Jugendliche müssen gegen die Regierung revoltieren wollen sie eine Chance zum Überleben haben und nicht ihr in den Arsch kriechen, sie werden die Geschäfte mal übernehmen müssen und zwar ohne Mama und Papa im Schlepptau.
Wir brauchen in der Zukunft eigenverantwortliche junge Erwachsene und nicht welche die der obersten Macht ständig um den Bart gehen aus Angst zu verhungern.
Nichts weiter als ein perfide Methode Jugendliche als Wählerstimmen zu rekrutieren.

gruß fluuu
 
AW: Lasst uns tolerant sein!

Die Banchteiligten unter den Jugendlichen sind doch eindeutig diejenigen, die einfach die Arschkarte gezogen haben, weil ihre Eltern Beamte sind. Wie soll man sich da auf das reale Leben vorbereiten mit so einer Belastung im Elternhaus? Eltern, die für das Staatsystem arbeiten, können weder wirkliches Vorbild für freigeistiges Denken noch für die Entfaltung der eigenen Kreativität sein. Wann man sich schon als Kind tagtäglich auf einen Trottel oder Arschkriecher zuhause einstellen muß, wie soll der Jugendliche ein tragfähiges Selbstbewußtsein entwickeln?
Da bleiben Sohn oder Tochter doch nur, die fortwährende Beschämung in der Schule auszuhalten. Kein Wunder, wenn speziell solche Kinder dann irgendwann ihre gesamte Pubertät auf einmal ausleben und sich mit Sporttaschen und automatischen Waffen eindecken...

Der Rote Baron
 
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AW: Lasst uns tolerant sein!

Man fragt sich, ob der Begriff "Toleranz" hier wirklich angebracht ist.

Tolerant sein heißt, etwas zu "dulden".

Tolerant ist der, dessen Nachbarkind um drei Uhr morgens Schlagzeug spielt und er es trotzdem nicht erschießt.

Tolerant ist jemand, dessen Partner/in eine/n andere/n vögelt und der, anstatt den beiden im Schlaf eine Axt durch den Kopf zu ziehen noch das Frühstück ans Bett bringt.
Hallo sunnyboy,
als Satire und ironische Karikatur im ganzen zu lesen kann ich Dir voll zu stimmen. Da beschreibst Du ein Gutmenschentum was ich auch zum :spei1:Kotzen finde und zur allgemeinen Verdummung auffordert.
Aber außer dieser Kritik hast Du leider nur vorzuweisen, was Du nicht bist. Spannend finde ich hier, dass Du bei Trommel schlagenden Kind nur darauf kommst es nicht zu erschießen. Du also eine mordsmäßige Wut Dir gegenüber einem Kind noch gerade ein gestehst.
Bei dem Partnerbetrug, kommst zu mindestens noch auf die Idee als Alternative statt Mord Frühstück ans Bett zu bringen.
Beim Kind des Nachbarn fehlt eine Alternative. :dontknow:
Für mich ist das eine typische Reaktion und Verhaltensweise von vielen Erwachsenen. Gegenüber Kindern fehlt ganz einfach eine Tötungshemmung.
Ganz zu schweigen, von der Tatsache, dass Du bei beiden Beispielen nicht nachfragst, was der Grund ist, dass Du in Deiner guten und wohlverdienten bürgerlichen Ruhe so extrem gestört wirst.

Toleranz bedeutet Duldung von etwas. Wenn ich aber etwas dulde, dann heißt das, dass ich, sollte ich meine Meinung ändern, auch Möglichkeiten habe, dagegen vorzugehen.
Die Toleranz zu sich selber und seinem eigenen Wohlergehen sollte in jedem Fall Vorrang haben. Auch dazu, wo die Grenzen meiner Toleranz erreicht werden. Dann gilt es nämlich zu überlegen, wie ist ein friedliches Miteinander leben möglich und was verhindert es?:dontknow:

Ich bin nicht tolerant gegenüber Ausländern oder Homosexuellen. Oder politisch Andersdenkenden...
Ich verweigere mich dieser Einstellung.

DENN:
Zum einen juckt mich das überhaupt nicht, ob einer Deutscher oder Ausländer ist, oder schwul oder hetero. Oder SPD oder FDP. Mich interessiert der Mensch, nicht die gesellschaftliche Kategorie, in der er sich befindet.
Und zum anderen, selbst wenn es mich jucken würde, so hätte ich gar keine Möglichkeit, dies zu ändern. Jedenfalls keine, die meinem doch RELATIV gut funktionierenden Intellekt und Charakter entspricht.

In diesem Sinne,
Keep tolerant! Spreewaldgurken rule. Yeah.
Sunnyboy

Mit dieser Verweigerung bist Du mir äußerst sympathisch und damit kommen wir hoffentlich zu der notwendigen Haltung den Nächsten lieben zu lernen wie sich selbst. Die Grundlage für eine bessere Gesellschaft und immer wieder neu einzuüben.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
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