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Kunst und Zensur

AW: Kunst und Zensur

Also, ich verstehe Kunst als den Vorgang, dass jemand etwas in seiner Phantasie findet (wie auch immer es da hineingekommen sein mag), und dass derjenige das in die Realität überträgt, also in ein reales, künstlich erschaffenes Werk.

Dabei ist für mich völlig klar, dass jeder jede Phantasie haben darf, und dass er auch jede davon in ein wirkliches Werk übertragen darf.

Für vollkommen selbstverständlich halte ich zusätzlich, dass niemand gezwungen oder "ausgetrickst" werden darf, sich Werke anzusehen, die er einfach nicht sehen will.

Wenn also jemand als Zuseher eine Schweineblut-Messe besucht, dann will er das sehen. Im Internet allerdings kann man auf jeder einzelnen Seite, die man besucht, plötzlich Dinge zu Gesicht bekommen, die man nicht sehen will.

Insofern müsste es also im Internet zu jeder Page, die man öffnet, einen Intro-Text geben, der z.B. ankündigt: "Hier kommen blanke Dummheit, Hässlichkeit, Brutalität, Intimität usw., wollen Sie das sehen, Ja/Nein/Vielleicht?"

Daher sehe ich hier wenig Zusammenhang zum Thema "Zensur und Kunst", aber viel zu der Frage, welchen vertrauenswürdigen Anwenderkomfort das Internet seinen Usern grundsätzlich bietet, seien diese Kinder, Jugendliche, Eltern oder Leute mit ausgeprägtem Ekelgefühl.

Aber dass man einem Künstler verbietet, seine Werke ins Internet zu stellen, daran denkt hier hoffentlich niemand ernsthaft. Und ob bestimmte Bilder in einem bestimmten Forum Platz finden sollen, darüber entscheidet vermutlich der Betreiber des Forums. Wer sonst?

lg Frankie
 
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AW: Kunst und Zensur

Ich möchte hier eine Diskussion über "Kunst und Zensur" starten.

Anlass für die Diskussion sind Bild in unserer Galerie, die schockierend sind und von mehreren Forumsteilnehmern gemeldet wurden. Wer einen guten Magen hat kann sich hier zwei Beispiele ansehen, zarte Gemüter bitte nicht darauf klicken:
https://www.denkforum.at/fotos/showphoto.php?photo=373
https://www.denkforum.at/fotos/showphoto.php?photo=387

Ich habe mir die gemeldeten Bilder angesehen und finde sie grässlich. Nicht nur weil Tod und BLut zu sehen ist sondern erst recht grässlich, weil für mich darauf Folter zu sehen ist, die grässlichste Geissel der Menschheit überhaupt, der Inbegriff an Unmenschlichkeit und an menschlichem Versagen.

Sollte ich sie also löschen?

Mein Empfinden sagt ja. Mein Verstand, nach kurzem Nachdenken nein. Denn: wo ist die Grenze? Wer entscheidet, was guter Geschmack ist?
Ich habe dazu auch einen interessanten Artikel in der der Zeit gefunden:
Entrüstung mit Effekt

Was ich allerdings überlegenswert halte ist die Schaffung einer eigenen Rubrik in der Galerie für provokante Bilder. Nicht, weil ich ein Kunstghetto schaffen möchte sondern weil hier auch sehr junge Menschen mitlesen.

Vielen lieben Dank, dafür das die Freiheit der Kunst dieser PHANTASTISCHEN Aufnahmen über das Wohlbefinden und SchöÖönfinden hinaus geht.

Ich mag die Kunst, weil sie nicht nur WACHRÜTTELT und die im Denkschlaf befindlichen Menschen aufweckt, sondern weil hier Inhalte und Aussagen unmittelbar den Betrachter treffen.

Gefühle spielen eine wichtige Rolle und hier ist es der Schock, der Ekel, die Angst und das Unverständnis, welches sich bündelt und man sich zwangsläufig fragen muss, welchen Hintergrund dieses Bild hat.

Das auf der Oberfläche wirkende ist aber Realität, kein Surrealismus, keine Phantastik, sondern der kalte Realismus.

Und wer lieber Blümchenbilder und Schmetterlinge sich betrachten möchte, kann weggucken.

Bilder müssen nicht, aber können betrachtet werden.

Danke Walter
Axl

PS: Ich habe die Fotos auch kommentiert schon vor einiger Zeit....
 
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AW: Kunst und Zensur

Hallo,
nun ist das ursprüngliche Thema so alt aber mir war es bisher nicht bekannt.
Die Bilder sind schockierend, ohne Frage aber sie sind gut. Sie sind vor allem deshalb gut weil sie nicht gefallen, weil sie nicht den seichten Allerweltsgeschmack oder den Wunsch nach heiler Welt bedienen.
Natürlich sind sie provozierend, so provozieren den lebenden Betrachter sich mit Tod und Verderben auseinander zu setzen, mit der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins, mit der Begrenzung der Lebensdauer. Der Betrachter erlebt bei diesen Bildern die kreative Krise so deutlich wie selten. Das auszuhalten und den Blick nicht abzuwenden ist die Herausforderung für jeden Menschen der den Alltag abgesichert voller Wohlstand erlebt und dennoch kommen diese Krisen bei jedem Menschen im Alltag vor, nicht durch Aufschneiden der Pulsadern aber weil die Frau eigenständig ist und nicht pariert oder die Kinder selbstständig sein wollen und nicht aufs Wort gehorchen oder der Nachbar ein größeres Auto hat oder der Kollege belobigt wurde und man selbst wieder übergangen oder der Verlust eines vertrauten Gegenstandes oder gar der Verlust eines geliebten Menschen oder, oder, oder...alles Krisen des Alltags und diese Bilder wenn man Trainiert sie auszuhalten können viele dieser Krisen unnötig machen oder man meistert sie ganz gelassen... denn wer diese Bilder aushalten kann, sie sind in sofern Kunst da es gestellte Szenen sind und keine Dokumentation, die Bilder über tote Menschen in Konzentrationslagern waren nicht gestellt, kann die Krisen des Alltags besser meistern denn er ruht entspannt in sich beim Thema Tod und muss nicht Angst haben, dass ihm etwas existenzielles genommen wird.

gruß fluuu
 
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