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Höhe und Ausmaß der Strafen

insomnia

New Member
Registriert
29. Juni 2008
Beiträge
536
Hallo

habe mal vor langer Zeit etwas über ein Gerichtssystem gelesen
wo Strafen und Verbrechen gleichgesezt wurden. Das ganze dürfte
im Mittelalter oder schon früher gewesen sein.
So ganz nach dem Motto: Auge für Auge, Zahn für Zahn.
zB: Wenn ich 40 Euro stehle, so muss ich 40 Euro zurückzahlen.
Wenn ich dir die Hand abtrenne, so wird auch meine abgetrennt.
Wie heisst dieses System und wo kann man was darüber nachlesen?

Meine Fragen:
Wie hoch müssen Strafen sein?
Einerseits müssen sie hoch sein um abschreckend zu wirkend,
aber dies zieht doch eine Ungerechtigkeit nach sich oder?
Mir ist es auch klar das Strafen nicht ganz der Gerechtigkeit sondern vielmehr der
Abschrekung und "Belehrung" dienen, aber ist das optimal?
Ruhe, Frieden und Sicherheit durch Unterdrückung... können wir Menschen
nicht anders?
 
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AW: Höhe und Ausmaß der Strafen

viel Lesestoff

http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_für_Auge

daraus folgt

http://de.wikipedia.org/wiki/Talion

und dann

http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelstrafe

darüberhinaus

http://de.wikipedia.org/wiki/Vergeltung

Meine Fragen:
Wie hoch müssen Strafen sein?

1. Grundsatz: keine Strafe ohne Schuld

http://de.wikipedia.org/wiki/Keine_Strafe_ohne_Schuld

2. der Zweck der Strafe

http://de.wikipedia.org/wiki/Straftheorie


...

zur Strafe bitte einen kurzen, zehnseitigen Aufsatz zum Thema

Schrift Times New Roman
Schriftgröße 12
Zeilenabstand anderthalb
 
AW: Höhe und Ausmaß der Strafen

Hallo !

Die moderne Lesart für "Strafen" ist, dass sie der Resozialisierung des Gestrauchelten dienen.

Der Fehler - der Politik - beginnt meiner Meinung bereits bei der unvollständigen Information der Bürger über die Gesetze; jeder Schmarrn flattert gratis ins Haus, alles Mögliche und Unmögliche wird gefördert, dass aber einmal jeder Haushalt ein Allgemein Bürgerliches Gesetzbuch und ein Strafgesetzbuch samt den Novellen - und das gratis - bekommt, darauf ist noch niemand gekommen respektive waren Dienstwagen und lukrative Soirees immer wichtiger. Nicht jeder kann nämlich so ohne weiteres € 60,- bis € 200,- für ein Gesetzeswerk ausgeben, die Korrekturen noch nicht eingerechnet.

Das Gratis-Gesetz-Buch wäre nämlich der erste - sinnvolle - Schritt, überhaupt einmal ein (Un)Rechts-Bewusstsein zu schaffen; wer dann trotzdem immer noch gegen das geschriebene Gesetz handeln muss, wird wohl eine Strafe brauchen.

Die Höhe der Strafen soll mit einer Zweidrittel-Mehrheit in den dafür vorgesehenen Gremien ausgehandelt werden.

Meine persönliche Meinung:
Mindeststrafen einhalten,

kaltblütige, planende Mörder (wirklich) lebenslang hinter Gitter,

Sexualattentäter mindestens 20 Jahre (ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung); Pädophile zusätzlich noch Berufsverbot für alle pädagogischen Tätigkeiten.​

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Höhe und Ausmaß der Strafen

hallo !

Die moderne lesart für "strafen" ist, dass sie der resozialisierung des gestrauchelten dienen. Warum müssen Strafen, lieblos sein und repressiv verletzend? Gestrauchelter, aus Liebesmangel, ein auch Verletzter. So ist er im Nach_teil! Wenn die Liebe Allmacht wäre, so würde sie dann heilen! Gesellschaft ohne Liebe und nur mit Sinn nach Geld, ist repressiv, verletzend. Der Einzelne rächt sich dann und schnallt sich jede art von Bombe um.

der fehler - der politik - beginnt meiner meinung bereits bei der unvollständigen information der bürger über die gesetze; jeder schmarrn flattert gratis ins haus, alles mögliche und unmögliche wird gefördert, dass aber einmal jeder haushalt ein allgemein bürgerliches gesetzbuch und ein strafgesetzbuch samt den novellen - und das gratis - bekommt, darauf ist noch niemand gekommen respektive waren dienstwagen und lukrative soirees immer wichtiger. Nicht jeder kann nämlich so ohne weiteres € 60,- bis € 200,- für ein gesetzeswerk ausgeben, die korrekturen noch nicht eingerechnet.
Gesetze sind dafür gemacht den unmündigen Bürger zu begrenzen, damit die anderen Unmündigen, nicht durch diese in Bedrängnis kommen. Gesetze schützen die, die satt sind und nicht die Hungernden. Ein glücklicher mensch braucht kein Gesetz. Er hat das Gesetz, in sich geborgen. :blume1:
das Gratis-Gesetz-Buch wäre nämlich der erste - sinnvolle - schritt, überhaupt einmal ein (un)rechts-bewusstsein zu schaffen; wer dann trotzdem immer noch gegen das geschriebene gesetz handeln muss, wird wohl eine strafe brauchen.ich schätze 1 drittel aufwand, müsste an den schulen für das recht und das Gesetz aufgewendet werden. Oder müsste an den schulen mehr für die Identität des in ihm geborgenen Geistes, in jedem Menschen aufgewendet werden?

die höhe der strafen soll mit einer zweidrittel-mehrheit in den dafür vorgesehenen gremien ausgehandelt werden.
mit dem rest sehr einverstanden, da das besser und realistischer wäre umzusetzen als das von mit oben visionierte.
meine persönliche meinung:
mindeststrafen einhalten,

kaltblütige, planende mörder (wirklich) lebenslang hinter gitter,

sexualattentäter mindestens 20 jahre (ohne möglichkeit einer vorzeitigen entlassung); pädophile zusätzlich noch berufsverbot für alle pädagogischen tätigkeiten.​

liebe grüße

zeili


hhhhgggg
 
AW: Höhe und Ausmaß der Strafen

Meine Fragen:
Abschrekung und "Belehrung" dienen, aber ist das optimal?
Ruhe, Frieden und Sicherheit durch Unterdrückung... können wir Menschen
nicht anders?

Diesen alten Rachegedanken beim Strafvollzug haben wir wohl aus dem
Alten Testament via Katholizismus übernommen.

Langsam, langsam setzt sich der Gedanke durch, dass
Straftätern geholfen werden muß und dass sie nicht durch Bestrafung abgeschreckt werden können.

Die Erziehung des Menschen muß aber auf einem Rechtssystem beruhen, das Gleichheit und Freiheit auch den Minderbemittelten garantiert.

..und, tut es das?

gru0
thorshammer
 
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AW: Höhe und Ausmaß der Strafen

Hallo insomnia,

Du sprichst da ganz wichtige Fragen an, die zwar ansich nicht neu sind, aber dennoch immer wieder zu denselben (rückschrittlichen) Schlüssen verleiten: die Strafe als Abschreckungs- und Vergeltungsmittel!

Das meineserachtens zentrale Problem hierbei ist, dass das primär äußerlich orientierte Handlungsmaxime sind (die erkennbare Handlung wird analysiert und auf den Handelnden rückprojiziert), die die tatsächlichen Begebenheiten (hierzu zählen gerade auch psychische Hintergründe) nicht umfassend berücksichtigen und somit keine nachhaltige Veränderung einer Situation (Senkung der Kriminalitätsrate usf.) bewirken können.

Dass das Vergeltungsprinzip wesentlich einfacher ist und scheinbar befriedigende Lösungen für Taten ermöglicht, das ist klar und allein deshalb basiert auch in moderner Zeit der Strafvollzug überwiegend auf den althergebrachten Traditionen: wegsperren und beseitigen. Nun ja, die daraus resultierenden Folgeprobleme (hohe Rückfälligkeit usf.) sind allgemein bekannt.

Hinzu kommt freilich, dass ein Staat eine ethische Vorbildfunktion ausüben sollte, damit bspw. das Töten eines Menschen weiter tabuisiert und die Barrieren (die jeder Mensch überwinden muss, denn das Töten/Verletzen eines Mitmenschen ist ein Ausnahmeverhalten) erhöht werden. Wenn das Töten sogar als Rechtsmittel anerkannt ist, dann führt dies zwangsläufig zu einer breitgefächerten und nachhaltigen Abstumpfung - der Respekt vor der Unversehrbarkeit von Menschenleben leidet hierunter.

Je sensibler und interessierter wir uns miteinander befassen, desto unwahrscheinlicher wird es, dass solche Menschen, die in gestörte zwischenmenschliche Beziehungen/Verhältnisse geraten, zusätzliche Sozialphobien oder anderweitige Verhaltensstörungen entwickeln - denn das Schädigen anderer Menschen ist - das ist meine Ansicht - verhinderbar, da jeder Mensch auch soziale Kompetenzen ausbilden kann und dies (von einem utilitaristischen Standpunkt aus betrachtet) ein nachhaltig günstigeres Leben ermöglicht. Es gilt von daher, den eigentlichen Notzustand der kriminellen Lebensführung noch stärker herauszustellen und das geht nur, wenn solche Ressourcen gezielt unterstützt werden, die ein sozialintegratives gesellschaftliches Miteinander überhaupt ermöglichen: die umfassende Resozialisierungsbemühung um straffällig gewordene Mitmenschen wäre hier ein unverzichtbarer Baustein.

Allerdings ist es so leicht nicht: wir wissen wenig über die menschliche Psyche und tappen (noch) weitgehend - trotz (oder gerade wegen) Freud und anderer Psychophantasten - im Dunkeln. Andererseits wird - wie ich finde - vorschnell resigniert und die wissenschaftl. Forschung im Bereich der Psychopathologie nicht genügend gefördert. Man braucht sich dann nicht zu wundern, dass erste zarte Versuche der Resozialisierung nicht gleich Wunder bewirken können.

Beste Grüße,

Philipp
 
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