• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Gesetz= "Gesetzt"

Bernd

Well-Known Member
Registriert
3. Mai 2004
Beiträge
8.643
Liebes Forum.

Ich lese eure Beiträge zu Gesetzen, zu Staat und Gerechtigkeit. Und manchmal, kann ich es nicht getrennt sehen. Mal eine Frage.

Kann man an die Sinnhaftigkeit und die letztenendes hilfreiche Wirkung und das Gute, das Notwendige in Gesetzen nur glauben, wenn man die Fürsorglichkeit und das Gutmeinende der Eltern als Wahrheit unantastbar in seinem, vom ICH ausgehenden Bewußtsein verinnerlicht hat?

Vielleicht ist Gerechtigkeit die Hoffnung, dass ein Versprechen eingelöst wird, was dir deine Eltern gaben. Und Ungerechtigkeit deren Enttäuschung? Deren, nicht dessen. Nicht nur Enttäuschung von der Sache, sondern gefühlswirksam auch von dem, der dir im weitesten Sinne Lust versprach, wenn du Bedingungen erfüllst.

"Gesetz-ten Falles, wirst du (glücklich) sein." Bin ich es dann doch nicht, will ich nicht das Seiende als Unsetzbares erkennen, sondern das Gesetzte so ändern, dass das Seinende sich nicht zu erkennen geben kann. Schärfere Gesetze.

Viele nachdenliche Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Gesetz= "Gesetzt"

Kann man an die Sinnhaftigkeit und die letztenendes hilfreiche Wirkung und das Gute, das Notwendige in Gesetzen nur glauben, wenn man die Fürsorglichkeit und das Gutmeinende der Eltern als Wahrheit unantastbar in seinem, vom ICH ausgehenden Bewußtsein verinnerlicht hat?

Ich sage aus eigener Erfahrung: Nein (falls ich das richtig verstanden hatte).

Vielmehr würde ich umgekehrt formulieren: Wurde man in seinem kindlichen Vertrauen von den Eltern enttäuscht (oder jemandem, der entsprechende Funktionen übernahm), bieten sich Gesetze, oder das Rechtssystem als Medium an, um sein mangelndes Vertrauen auszudrücken. Die Ungerechtigkeit der Welt kann dann als Projektionsfläche der (nicht abzustreitenden) selbst erfahrenen Ungerechtigkeit/Vertrauensbruch dienen. Man kann das aber durchbrechen, wenn man dem eigenen Vertrauensverlust auf den Grund geht, glaube ich.
Die Fragestellung berührt den interessanten Aspekt, dass in der modernen Gesellschaft vieles auf Vertrauen basiert (z.B. geht man nicht aus der Kneipe ohne zu zahlen) obwohl gleichzeitig ständig thematisiert wird, dass man ja Institutionen, ja sogar "den Menschen" nicht trauen kann.
 
Zurück
Oben