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Geisterstädte

Perivisor

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Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
3.536
Gestern habe ich einen Besuch in dem schönen Städtchen Verden an der Aller unternommen. Das Wetter war vormittags noch recht sonnig, die Straßen bis auf diverse Glasscherben relativ sauber und die teilweise traumhaft schönen alten Häuser, ein imposanter Dom und viele idyllische Gässchen luden zum Träumen ein.
Wenn...., ja, wenn nicht in der City etwa jedes 2. Geschäft leer stünde.-
Selbst Bäckereien, Metzgereien, Kebap-Buden und Sportgeschäfte haben dicht gemacht. Von Drogerien, Brillengeschäften und Klamottenläden ganz zu schweigen.
Wenn man genauer hinsieht, entdeckt man nur alte Leute, viele mit Rollator,und sehr viele mittleren Alters mit Aldi-Tüten voller Sprit, mit schaukelndem Gang, ungepflegt, am Feiertag die nächste Tankstelle aufsuchend, um ihren Spritvorrat aufzufüllen.
Dazwischen hin und wieder ein paar Jugendliche in Grüppchen, schnell in Häusern verschwindend. Leere Parkanlagen, Spielplätze, leere Bänke am Aller-Ufer , umrandet von zersplitterten Glasflaschen.
In Wohnsilos ist kaum Leben zu erkennen. Ab und zu kommt jemand, meist dick, depressiv dreinschauend aus irgendwelchen offenstehenden Haustüren, schlurft ebenfalls zur nächsten Tankstelle, von denen es auf 1 Km erstaunlicherweise gleich 5 gibt. Sie machen ihre Umsätze mit Alkohol, nicht mit Benzin. Rufe von einem Balkon in russisch.-
Mein Sohn, den es dorthin beruflich verschlagen hat, kämpft gegen die Depression an. "Keine hübschen Mädchen", klagt er, keine wirklich genutzten Treffpunkte wo man andere Menschen kennenlernen kann, nichts los. Überall nur Besoffene und Depressive:
Ich konnte seinen Schilderungen erst glauben, nachdem ich es selber so gesehen hatte.
Nun frage ich mich, wieviele solcher Geisterstädte es wohl in Deutschland geben mag. Ohne Universität, ohne größere Industrieansiedlungen. Nach der Schulzeit zieht man weg - und kommt nie wieder.
Das offensichtlich am häufigsten Benutzte Gebäude in dieser Stadt ist das Sozialamt. Man sieht es an dem ausgetretenen Zugang.
Früher dachte ich, solche deprimierenden Zustände gäbe es nur im Osten.
Wirtschaft, Wirtschaft über Alles - fällt mir paradoxerweise dazu ein.
Perivisor
 
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AW: Geisterstädte

Gestern habe ich einen Besuch in dem schönen Städtchen Verden an der Aller unternommen. Das Wetter war vormittags noch recht sonnig, die Straßen bis auf diverse Glasscherben relativ sauber und die teilweise traumhaft schönen alten Häuser, ein imposanter Dom und viele idyllische Gässchen luden zum Träumen ein.
Wenn...., ja, wenn nicht in der City etwa jedes 2. Geschäft leer stünde.-
Selbst Bäckereien, Metzgereien, Kebap-Buden und Sportgeschäfte haben dicht gemacht. Von Drogerien, Brillengeschäften und Klamottenläden ganz zu schweigen.
Wenn man genauer hinsieht, entdeckt man nur alte Leute, viele mit Rollator,und sehr viele mittleren Alters mit Aldi-Tüten voller Sprit, mit schaukelndem Gang, ungepflegt, am Feiertag die nächste Tankstelle aufsuchend, um ihren Spritvorrat aufzufüllen.
Dazwischen hin und wieder ein paar Jugendliche in Grüppchen, schnell in Häusern verschwindend. Leere Parkanlagen, Spielplätze, leere Bänke am Aller-Ufer , umrandet von zersplitterten Glasflaschen.
In Wohnsilos ist kaum Leben zu erkennen. Ab und zu kommt jemand, meist dick, depressiv dreinschauend aus irgendwelchen offenstehenden Haustüren, schlurft ebenfalls zur nächsten Tankstelle, von denen es auf 1 Km erstaunlicherweise gleich 5 gibt. Sie machen ihre Umsätze mit Alkohol, nicht mit Benzin. Rufe von einem Balkon in russisch.-
Mein Sohn, den es dorthin beruflich verschlagen hat, kämpft gegen die Depression an. "Keine hübschen Mädchen", klagt er, keine wirklich genutzten Treffpunkte wo man andere Menschen kennenlernen kann, nichts los. Überall nur Besoffene und Depressive:
Ich konnte seinen Schilderungen erst glauben, nachdem ich es selber so gesehen hatte.
Nun frage ich mich, wieviele solcher Geisterstädte es wohl in Deutschland geben mag. Ohne Universität, ohne größere Industrieansiedlungen. Nach der Schulzeit zieht man weg - und kommt nie wieder.
Das offensichtlich am häufigsten Benutzte Gebäude in dieser Stadt ist das Sozialamt. Man sieht es an dem ausgetretenen Zugang.
Früher dachte ich, solche deprimierenden Zustände gäbe es nur im Osten.
Wirtschaft, Wirtschaft über Alles - fällt mir paradoxerweise dazu ein.
Perivisor

JAJA
links sind baeume, rechts sind baeume
und dazwischen zwischenraeume
und daneben fliesst ein bach
ach ach
und die sonne scheint am penis
schen is.
:D
 
AW: Geisterstädte

Den Bürger zieht es dorthin, wo die Lebensqualität am besten ist. Basis sind jedoch immer Arbeitsplätze. Ohne sie stirbt jede Region .
 
AW: Geisterstädte

Am attraktivsten sind allerdings Gegenden, in denen die Boheme dem Müßiggang frönt ;-)

Wobei irgendwer diesen Müßiggang bezahlen muss. Müßiggang schafft selten attraktive Städte, im Gegenteil. Hohe Arbeitslosigkeit ist in der Regel der Beginn des Absturzes einer Stadt.
 
AW: Geisterstädte

Wobei irgendwer diesen Müßiggang bezahlen muss. Müßiggang schafft selten attraktive Städte, im Gegenteil. Hohe Arbeitslosigkeit ist in der Regel der Beginn des Absturzes einer Stadt.

Alles richtig, was Sie hier schreiben. Nur die sichtbaren Zeichen, dass der genannte Ort einmal bessere Zeiten gesehen hat - vor nicht mehr als 20 Jahren schätze ich - läßt mich grübeln. Es gibt dort eine größere Industrieanlage. Wahrscheinlich werden dort irgendwelche Maschinen von 4 oder 5 Leuten per Knopfdruck bedient. Den Rest besorgen Automaten. So ist es fast überall. Und die paar Leute, die wirklich noch arbeiten müssen, holt man aus Polen, Russland. Die arbeiten dann für 5 € !
Perivisor
 
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