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[FLUCHTPUNKT EUROPA] Aktivitäten, Berichte, Eindrücke, Reaktionen, Zivilcourage ...

Flüchtlinge protestieren gegen Bedingungen im alten Rathaus

Kaum Privatsphäre, Ärger mit der Security, keine Kochgelegenheit – und kein Auszug in Sicht:
Bewohner der Notunterkunft im Rathaus Wilmersdorf haben die Zustände satt.


Nuri Nezomedin, Afghane, 45 Jahre alt, Halbglatze, streckt nach und nach vier Finger seiner rechten Hand aus.
„Das sind unsere Probleme“, sagt er. „Erstens, die Security ist unfreundlich.
Zweitens, das Essen ist nicht gut.
Drittens, die Zimmer sind nicht abschließbar.
Viertens, wir dürfen kein Essen auf die Zimmer mitnehmen.“
Dann fällt ihm noch spontan ein Fünftens ein. „Es gibt Bettwanzen.“


http://www.tagesspiegel.de/berlin/b...en-bedingungen-im-alten-rathaus/19832290.html

Zu 1. Sie wollen keine Sicherheitsleute, die jeden Tag „herzlich Willkommen“ sagen!
Muss diese tägliche Schikane wirklich sein?

Zu 2. Warum werden hier nicht für jedes Land spezielle 5 Sterne Köche angestellt?

Zu 3. „Es gibt zwar eine zentrale Schließanlage“, sagt er, „aber die müsste man erst wieder einsatzbereit machen.“
Das würde seiner Schätzung nach 25 000 Euro kosten „Ich habe beim Laf einen Antrag auf abschließbare Zimmer gestellt: Abgelehnt. Ist wohl zu teuer.“


Was heißt für 25 000 € Einsatzbereit machen? Wurden dort etwa sämtliche Schließzylinder ausgebaut oder wegen fehlenden Schlüsseln aufgebohrt?

Zu 4. Essen darf aus hygienischen Gründen leider nicht auf die Zimmer mitgenommen werden.

Warum sollte das Essen in den Zimmern unhygienisch sein?
Wenn die Reinigungsfirmen richtig hygienisch reinigen würden,
müsste man sogar vom Fußboden essen können! o_O

Zu 5. Und Bettwanzen? Ja, die gebe es, sagt Wesche. 35 Fälle seit Januar, „das ist bei so vielen Menschen auch nicht zu verhindern“.

:eek: Bei diesen unhygienischen Zuständen verwundert es mich nicht, dass diese armen Schutzsuchenden, nix wie raus wollen! :schritt:
Fast hätte ich diesen Beitrag schon mit "Gefällt mir" markiert, doch dann bin ich in mich gegangen und bin dann doch bei meiner Art als Gutmensch geblieben, der nicht zynisch, ironisch oder gar abwertend sein darf , auf keinen Fall lachen.

Dann habe ich mich an meine Kindheit erinnert, als vor Kriegsende (Jänner 1945) vom Balkan her 1.800 Soldaten und Zivilisten nach und nach unsere Landwirtschaft überschwemmt hatten. Zelte überall und jedes Erdloch oder Hohlraum unter Brücken war besiedelt. Griechisch-Orthodoxe, katholische, muslimische, ja sogar deutsche Lutheraner versuchten ihrem Elend zu entfliehen. Eine Ordnung war nicht herzustellen. Und trotzdem, die Menschen haben sich selbst organisiert, Latrinen gebaut, Läuse und Wanzen mit Dieselöl oder sonst was bekämpft, im Fluss sich gewaschen und gebadet, Asche als Seife verwendet, und manchen Traktor haben sie auf Holzvergaser umgebaut. Was auch immer zu reparieren war, wurde in erfinderischer Weise wieder hergestellt, damit es genutzt werden konnte. Nach einem halben Jahr ist dort eine Art Subsistenz-Wirtschaft entstanden. Allerdings, eine "zentrale Sperranlage" wäre nicht repariert sondern eher mit Dietrich aufgesperrt worden. Um diese Leute hat sich damals einfach niemand gekümmert. Aus dem Land geworfen hat man sie aber auch nicht.
 
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könnte man nicht „Der Islam ist ein Teil Deutschlands“ ein wenig abändern und „Islam ist auch Teil Deutschlands“ sagen. Das wäre weniger deklaratorisch und rein logisch richtig. Der Satz "Der Islam gehört zu Deutschland" ist schon deshalb falsch, weil der Islam NIEMANDEM gehört, obwohl seinerzeit die Türken und heute die Saudis den Islam in Besitz nehmen möchten.
 
Der arabische Islam beherrschte über sechs Jahrhunderte die iberische Halbinsel. Der osmanische Islam beherrschte über vier Jahrhunderte den Balkan. Es waren Besatzungsmächte und dennoch: Die Araber wurden vertrieben und Spanien blieb dennoch christlich. Die Osmanen wurden vertrieben und Griechenland und die slawischen Balkanländer blieben dennoch christlich.
Diejenigen, die das Schreckgespenst der Islamisierung Europas auf ihrem Banner tragen, verfolgen andere Ziele, rein politische Ziele und wollen dafür leichtgläubige Christen mit einspannen.
 
Der arabische Islam beherrschte über sechs Jahrhunderte die iberische Halbinsel. Der osmanische Islam beherrschte über vier Jahrhunderte den Balkan. Es waren Besatzungsmächte und dennoch: Die Araber wurden vertrieben und Spanien blieb dennoch christlich. Die Osmanen wurden vertrieben und Griechenland und die slawischen Balkanländer blieben dennoch christlich.
nicht "dennoch" sondern "deshalb" - das ist der allgemeine Glaube jedenfalls.
Dieser Glaube mag vielleicht künstlich (politisch) erzeugt worden zu sein. Der moderne Islam hat sich in die Richtung entwickelt, diesem "Glauben" Vorschub zu leisten. Wenn wir von "abendländischer Kultur" sprechen, dann müssen wir es uns bewusst machen, dass wir das den berberischen und arabischen Gelehrten des Mittelalters zu verdanken haben. Den Türken allerdings verdanken wir, dass die Entwicklung des Islam kulturell einen Stillstand erlebt hat. Die Türken haben die Religion für ihre Hegemonie-Ansprüche und staatliche Herrschaft missbraucht.

Ist meine wahrscheinlich auch nicht ganz richtige Meinung. Ich ziehe den Hut vor jenen Türken, die den Völkermord an den Armeniern nicht abstreiten.
 
Ich ziehe den Hut vor jenen Türken, die den Völkermord an den Armeniern nicht abstreiten.

Wenn sich welche getraut haben, dann jetzt sicherlich nicht mehr. In der Türkei ohnehin nicht. Man wird dort für viel weniger eingekastelt.

Was ich nicht begreifen kann ist, dass im 21. Jahrhundert Religionen immer noch für politische Zwecke missbraucht werden können; dass es Menschen gibt, die sich dafür missbrauchen lassen. Meinetwegen, der Islam als Religion befindet sich, entwicklungsgeschichtlich gesehen, noch im Mittelalter, aber auch vermeintliche Christen – ausgerechnet in Ostdeutschland, wo die Meisten nach 40 Jahre DDR mit Religion nichts am Hut haben – gehen auf die Straße, um gegen die Islamisierung des Abendlandes zu demonstrieren. Das soll einer begreifen. Ich kann es jedenfalls nicht. Es scheint vorgeschoben zu sein und das ist es bestimmt auch.
 
Was ich nicht begreifen kann ist, dass im 21. Jahrhundert Religionen immer noch für politische Zwecke missbraucht werden können; dass es Menschen gibt, die sich dafür missbrauchen lassen.
Ich red jetzt von Östereich
Religionen stellen sich in den verschiedenen Weltanschauungen dar und man kann die religiösen "Grundsätze" schwer von der "allgemeinen Politik" trennen. Religionen vermitteln ein Zusammengehörigkeitsgefühl, eine Vertrauen in die Gleichgesinnten.
Wenn Politiker bei Prozessionen hinter dem Himmel mitmachen, kirchliche Bräuche pflegen, geht eben der Unterschied unter - die politische Macht bekommt Futter.
 
Ich red jetzt von Östereich
Das gilt für Deutschland genauso, mit dem Unterschied, dass wir hier auch zwei Parteien haben, die sich ein „C“ vorne dran leisten. :) Man stelle sich die Aufregung vor, Erdogans Partei würde „Partei für islamische Gerechtigkeit und Aufschwung“ heißen. Passen würde dennoch dieses „I“ eher zur AKP als das „C“ zur CDU und CSU.
Religionen stellen sich in den verschiedenen Weltanschauungen dar und man kann die religiösen "Grundsätze" schwer von der "allgemeinen Politik" trennen. Religionen vermitteln ein Zusammengehörigkeitsgefühl, eine Vertrauen in die Gleichgesinnten.

Ich vertrete jedoch die Meinung, dass die Religion Privatsache ist und ich stehe dabei nicht mal im Widerspruch zum NT, denn dort steht es auch, dass man sich im stillen Kämmerlein zu Gott wenden sollte (Bibelkundige kennen bestimmt die Stelle). Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gleichgesinnten wäre auch kein Problem, wenn es nicht zu Misstrauen gegenüber Andersdenkenden führen würde.

Mich macht stutzig, dass ausgerechnet in Regionen, in denen der Analphabetismus besonders verbreitet ist, der Glauben besonders stark ist. Diese Menschen glauben nur an das, was man ihnen sagt, denn lesen können sie nicht, somit sind sie gefundene Opfer manipulativer Behauptungen.
Ähnliches galt in Europa im Mittelalter und wohin es führte, wissen wir inzwischen.
Ich war 2015 in Indonesien in einer Moschee und dort sagte man mir, dass die Kinder in der Schule die arabische Schrift lernen, um die Suren des Koran auswendig lernen zu können. Sie verstehen kein einziges Wort, von dem, was sie auswendig lernen. Was darin steht, wird ihnen ausschließlich vom Imam vermittelt. Inwieweit das dem tatsächlichen Inhalt des Koran entspricht, sei dahingestellt. Eine einheitliche Übersetzung des Koran gibt es nicht. Das nenne ich Förderung des religiösen Analphabetismus in der Schule, denn nichts anderes ist es, wenn man den Kindern nicht die Möglichkeit gibt, die Texte die sie auswendig lernen auch zu verstehen. Es wäre das Gleiche, wie wenn man den Kindern die griechische Schrift beibringen würde, um die Originalfassung der Bibel auswendig lernen zu können, ohne jedoch ein Wort davon zu verstehen.
Wenn Politiker bei Prozessionen hinter dem Himmel mitmachen, kirchliche Bräuche pflegen, geht eben der Unterschied unter - die politische Macht bekommt Futter.
Wenn sogar der KGB-Offizier Putin sich plötzlich als gläubiger Christ entpuppt, dann weiß man, was sich dahinter verbirgt.;)
 
Der arabische Islam beherrschte über sechs Jahrhunderte die iberische Halbinsel. Der osmanische Islam beherrschte über vier Jahrhunderte den Balkan. Es waren Besatzungsmächte und dennoch: Die Araber wurden vertrieben und Spanien blieb dennoch christlich. Die Osmanen wurden vertrieben und Griechenland und die slawischen Balkanländer blieben dennoch christlich.....

Und heute haben wir das irdene Gefäß über den Kopf gestülpt, wir dürfen die nicht mehr vertreiben !
 
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Ich vertrete jedoch die Meinung, dass die Religion Privatsache ist und ich stehe dabei nicht mal im Widerspruch zum NT,

Mich macht stutzig, dass ausgerechnet in Regionen, in denen der Analphabetismus besonders verbreitet ist, der Glauben besonders stark ist. Diese Menschen glauben nur an das, was man ihnen sagt, denn lesen können sie nicht, somit sind sie gefundene Opfer manipulativer Behauptungen.

Wenn sogar der KGB-Offizier Putin sich plötzlich als gläubiger Christ entpuppt, dann weiß man, was sich dahinter verbirgt.;)

Ich antworte kurz, um den Kern zu benennen:
Religion findet nur in Gemeinschaft statt - entweder heimlich oder offen.
Fehlendes sinnerfassendes Lesen ist ein Kritikpunkt der Pisa-Studie.
Putin war immer schon bekennender Orthodoxer.

Hieb auf die katholische "Kirche" in Österreich als Abklatsch der sog. rk Weltkirche: Ökumene fand vornehmlich zwischen den Orthodoxen und nicht zu den Lutheranern statt. Langsam kapiert man, daß es sich nicht nur um theologische Fragen von Kirchen/lehrern/theoretikern/philosophen geht, sondern um Probleme des Alltags.
 
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