AW: EUROPA beginnt in BAMBERG!
Hallo Franz !
Gratuliere zu Deiner gut gegliederten homepage. Inwieweit Europa in Bamberg beginnt, ist jedenfalls diskussionswürdig. Wir wollen auf keinen Fall die französischen Initiativen bezüglich eines politisch vereinten Europa vergessen.
Liebe Grüße
Zeili
Danke für die Rückmeldung.
Für alle, die es interessiert:
Die vollständige Rede des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering,
anlässlich des Festaktes zum Ende des Jubiläumsjahres
„Unterm Sternenmantel – 1000 Jahre Bistum
Bamberg“
mit dem Thema:
„Europas Perspektiven auf dem Fundament christlicher Werte“
als
PDF-Datei zum Download.
Besonders hervorheben möchte ich die folgenden Ausführungen in seiner Rede:
"
Stern Zwei: Der Wert der Menschenwürde
Die Würde des Menschen, jedes Einzelnen – hier liegt für mich persönlich der Kern unseres
politischen Werteverständnisses. Wir machen keine Politik für irgendwelche Programme oder
um uns in irgendeinem Gremium zu beweisen. Wir machen Politik, die dem Menschen dient,
konkret und jedem Einzelnen. Alles andere wird keinen Bestand haben, nicht vor unseren
Mitmenschen und schon gar nicht vor der Geschichte. Die Europäische Union ist in allererster
Linie dann eine glaubwürdige Wertegemeinschaft, wenn die Würde des einzelnen Menschen
Maßstab für jede unserer Initiativen und Beschlüsse ist.
Unserem Handeln liegt die Überzeugung zugrunde, dass jeder Mensch mit einer
unverletzlichen Würde ausgestattet ist. Der Mensch ist ein Wert an sich, ohne weitere
Begründung und ohne Rücksicht auf seine physische, intellektuelle und wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit. Auf dieser Grundlage haben wir uns seit langem dafür eingesetzt, einen
eigenen Wertekanon als Fundament für die europäische Einigung aufzustellen. Durch die von
den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten der Europäischen Union beim
Gipfeltreffen in Lissabon vor zwei Wochen beschlossene Einbeziehung der Grundrechtscharta
in den künftigen europäischen Grundvertrag stehen wir nun unmittelbar vor der Erreichung
dieses Ziels.
In der Grundrechtscharta sind unter anderem die Würde des Menschen und das Recht auf
Unversehrtheit verankert. Das umfasst sowohl den Respekt gegenüber der individuellen
Person als auch die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Im jetzt verabschiedeten
Vertragsentwurf heißt es dazu:
"Die Union erkennt die Rechte, Freiheiten und Grundsätze an,
die in der Charta der Grundrechte vom 7. Dezember 2000 ... niedergelegt sind; die Charta
der Grundrechte hat dieselbe Rechtsverbindlichkeit wie die Verträge".
Für die europäische Politik wird dieser Satz weit reichende Konsequenzen haben,
insbesondere für die Menschenrechtspolitik. Eine konsequente europäische Außenpolitik
muss die Menschenrechte der bedrängten Christen im Sudan oder der moslemischen
Zivilbevölkerung in Tschetschenien ebenso verteidigen wie die durch den Terrorismus
herausgeforderte internationale Gemeinschaft, sei es auf dem amerikanischen oder auf dem
europäischen Kontinent oder wo auch immer in der Welt. Die Würde eines Palästinensers ist
die gleiche wie die eines Israelis, die Menschen in China oder Burma haben Anspruch auf
ihre Menschenrechte, die Häftlinge in Guantanamo Anspruch auf ein rechtstaatliches
Gerichtsverfahren. Wir sind nur glaubwürdig, wenn wir uns ohne Opportunismus und
Parteilichkeit, so gut es geht, gerecht und fair für die Menschenrechte überall in der Welt
einsetzen.
Um dieses Engagement zu unterstreichen, verleiht das Europäische Parlament seit 1988 den
Sacharow-Preis für geistige Freiheit, der in den letzten Jahren unter anderem an die
internationale Organisation "Reporter ohne Grenzen", die kubanische Bürgerrechtsorganisation
„Frauen in Weiß“ und an den Führer der Opposition in Weißrussland, Aleksander Milinkewitsch,
verliehen wurde. Und vor wenigen Tagen haben wir beschlossen, den diesjährigen Preis an den
sudanesischen Menschenrechtsanwalt Salih Mahmoud Osman zu verleihen.
Wir alle, die wir in den Institutionen der Europäischen Union arbeiten, sollten uns immer
wieder kritisch befragen, auf welche Weise wir diesem großen Ziel immer näher kommen
können. Wir dürfen niemals darin nachlassen, uns für die Würde des Menschen in allen
seinen Lebensphasen und unter allen politischen Systemen auf dieser Welt einzusetzen. Dies
ist der wichtigste politische Beitrag, den wir zur Glaubwürdigkeit Europas in einer Welt
leisten können, die von uns einen moralischen Kompass erhofft."
... und meine Gedanken zur EUROPAFAHNE auf
www.muvana.de
... und vielleicht auch meinen Brief an den Bundespräsidenten vor zwei Jahren
zu einem
neuen Staatsfeiertag: "TAG DER WÜRDE"
Gruß Franz