Vorarlberg. Die Betreuung Alter und Kranker ist in der Vorarlberger Gemeinde Wolfurt für die Betroffenen gratis
WOLFURT. „In den vergangenen 30Jahren ist die Lebenserwartung der Vorarlberger um siebeneinhalb Jahre gestiegen“, berichtet Erwin Mohr, Bürgermeister der Marktgemeinde Wolfurt. Mit der Lebenserwartung steigt auch die Pflegebedürftigkeit der Menschen. Mit diesen Fakten werden früher oder später alle Kommunen konfrontiert.
72.000 € aus dem Budget
Wie ist sie zu dem Geld gekommen? Bürgermeister Mohr: „Wir bitten ältere Mitbewohner, die keine Nachkommen haben, ihr Vermögen der Gemeinde zu vererben.“ Dazu fließen aus dem Gemeindebudget jährlich 72.000 Euro in den Fonds. Damit werden die Pflegedienste in Wolfurt finanziert. Der Ortschef, der seit 22 Jahren im Amt ist: „Bei uns ist die Pflege gratis.“
Das Pflegenetzwerk im 8000-Seelen Ort ist umfassend. Damit es von allen in Anspruch genommen werden kann, wurde im örtlichen Seniorenheim die „Case&Care“-Station eingerichtet. Das ist die zentrale Anlaufstelle für alle Pflege-Bedürftigen und deren Angehörige.
Eine Gemeindebedienstete klärt dort Fragen wie: „Welche Hilfe braucht der Patient?“, oder: „Sind Angehörige da?“, und: „Kann er zu Hause bleiben oder muss er ins Heim?“ Bürgermeister Mohr über die Idee dahinter: „Mitbürger mit pflegebedürftigen Angehörigen leiden ohnehin unter zeitlicher Belastung. Deshalb wollen wir ihnen die lästigen Behördenwege abnehmen.“ Die „Case&Care“-Station leitet alle notwendigen Maßnahmen ein, die Betroffenen ersparen sich viele Ämterbesuche und Telefonate.
In das Wolfurter Pflege-Netzwerk sind alle Hilfsdienste wie Rotkreuz-Notruf, Essensdienst oder Medikamentenzustellung der Apotheken eingebunden. Anders als in anderen Gemeinden bietet Wolfurt auch einen Fahrzeug-Pool an, aus dem sich die Betroffenen behinderten-gerechte Fahrzeuge ausleihen können, um mobil zu bleiben ..... "
Mir scheint, dass diese erstaunlich - in meinen alten Augen positive Aktion der Vorarlberger Gemeinde neben wirklich neuen Wegen der politischen Selbstverantwortung auch zeigt, dass die Säkularisierung der sozialen Aufgaben in der Gesellschaft weiter fortschreitet. Jahrtausende lang galten die Kirchen als " letzte Zuflucht" .
mehr hier:http://www.diepresse.at/home/panorama/oesterreich/333856/index.do?_vl_backlink=/home/index.do
WOLFURT. „In den vergangenen 30Jahren ist die Lebenserwartung der Vorarlberger um siebeneinhalb Jahre gestiegen“, berichtet Erwin Mohr, Bürgermeister der Marktgemeinde Wolfurt. Mit der Lebenserwartung steigt auch die Pflegebedürftigkeit der Menschen. Mit diesen Fakten werden früher oder später alle Kommunen konfrontiert.
72.000 € aus dem Budget
Wie ist sie zu dem Geld gekommen? Bürgermeister Mohr: „Wir bitten ältere Mitbewohner, die keine Nachkommen haben, ihr Vermögen der Gemeinde zu vererben.“ Dazu fließen aus dem Gemeindebudget jährlich 72.000 Euro in den Fonds. Damit werden die Pflegedienste in Wolfurt finanziert. Der Ortschef, der seit 22 Jahren im Amt ist: „Bei uns ist die Pflege gratis.“
Das Pflegenetzwerk im 8000-Seelen Ort ist umfassend. Damit es von allen in Anspruch genommen werden kann, wurde im örtlichen Seniorenheim die „Case&Care“-Station eingerichtet. Das ist die zentrale Anlaufstelle für alle Pflege-Bedürftigen und deren Angehörige.
Eine Gemeindebedienstete klärt dort Fragen wie: „Welche Hilfe braucht der Patient?“, oder: „Sind Angehörige da?“, und: „Kann er zu Hause bleiben oder muss er ins Heim?“ Bürgermeister Mohr über die Idee dahinter: „Mitbürger mit pflegebedürftigen Angehörigen leiden ohnehin unter zeitlicher Belastung. Deshalb wollen wir ihnen die lästigen Behördenwege abnehmen.“ Die „Case&Care“-Station leitet alle notwendigen Maßnahmen ein, die Betroffenen ersparen sich viele Ämterbesuche und Telefonate.
In das Wolfurter Pflege-Netzwerk sind alle Hilfsdienste wie Rotkreuz-Notruf, Essensdienst oder Medikamentenzustellung der Apotheken eingebunden. Anders als in anderen Gemeinden bietet Wolfurt auch einen Fahrzeug-Pool an, aus dem sich die Betroffenen behinderten-gerechte Fahrzeuge ausleihen können, um mobil zu bleiben ..... "
Mir scheint, dass diese erstaunlich - in meinen alten Augen positive Aktion der Vorarlberger Gemeinde neben wirklich neuen Wegen der politischen Selbstverantwortung auch zeigt, dass die Säkularisierung der sozialen Aufgaben in der Gesellschaft weiter fortschreitet. Jahrtausende lang galten die Kirchen als " letzte Zuflucht" .
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