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Emile M. CIORAN

woELFin

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4. Oktober 2002
Beiträge
184
Die Cahiers haben nichts von einem Tagebuch. Eher handelt es sich um Sikzzen, Entwürfe. Im Dezember 69 notiert Cioran: 'Ich werde mich an diese Cahiers klammern, denn sie sind der einzige Kontakt, den ich mit dem Schreiben habe. Seit Monaten habe ich nichts mehr geschrieben ... Aber diese tägliche Übung hat etwas Gutes, sie erlaubt es mir, mich den Worten zu nähern, und meine Obsessionen ebenso wie meine Launen in sie hineinzuschütten. Denn nichts ist abstumpfender und belangloser, als einer Idee nachzustellen. / Cioran
zur einleitung dieses frz. cioran kapitels ein deutscher beitrag aus seinem Précis de Décomposition.

Sich fürchten, heißt beständig an sich selbst denken und außerstande sein, sich einen objektiven Ablauf der Dinge vorzusttellen. Das Gefühl des Furchtbaren, das Gefühl, alles, was geschieht, geschehe wider dich, setzt voraus, dass du die Welt so auffasst, als gebe es in ihr keinerlei indifferente Gefahren. Der Furchtsame - Opfer seiner übertriebenen Subjektivität - hält sich, weit mehr noch als alle übrigen Menschen, für die Zielscheibe drohender Geschehnisse. In diesem Irrtum trifft er mit dem Tapferen zusammen, der wiederum allenthalben nur Unverwundbarkeit erblickt. Beide haben den äußersten Grad eines in sich selbst vernarrten Bewusstseins erreicht: dem einen ist alles Verschwörung, dem anderen alles Gewogenheit.
Der Mutige ist nur ein Prahler, der sich der Bedrohung in die Arme wirft und der Gefahr entgegenflieht.
 
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Cioran

@ Wo11in

Der Tapfere und der Furchtsame.
Zwei Gegenpole, die in ihrer Selbstverliebtheit ähnlich sind. Und Beschränktheit.

Das ist eine Darstellung.
Von was?
Und die Aussage?

LG
Gisbert
 
dichtung und philosophie

verzeih dass ich vorläufig nicht auf fragen eingehn kann, weiteres erhieltest du per pn

cioran:
heidegger spricht über hölderlin als handle es sich um einen vorsokratiker. mit einem dichter umzugehen wie mit einem denker, kommt mir wie häresie vor. es gibt autoren an die die philosophen nicht rühren sollten. ..
merkwürdig die dichter sind glücklich, wenn man phil. erörterungen über ihr werk astellt. das schmeichelt ihnen sie geben sich der illusion hin, es handle sich um eine beförderung: wie jämmerlich
nur der echte liebhaber von dichtung leidet unter diesem frevelahften einbruch der philosophen in einem bereich der ihnen untersagt bleiben sollte, der ihnen von natur aus untersagt ist. es gibt keinen einzigen philosophen /nietzsche? der ein akzeptables gedicht geschrieben hätte. tendenz haben plato, schopenhauer, aber dabei gehts um vision, um 1 werk. - cahiers/cioran
 
Hallo Wo11in!

Ich bin leider nicht deiner Meinung.
Ich halte nichts davon, Philosophen so heilig zu sprechen, dass dem Dichter die Kritik an ihm untersagt wird.
Und ich halte nichts davon, den Dichter so heilig zu sprechen, dass einem Philosophen die Kritik an ihm untersagt ist.
Ich halte gar nix davon, irgend welche Kritik an irgend jemandem zu untersagen.
Es gibt gute Kritik und Kritik, die ist es weniger - und es gibt solche, die ist grottenschlecht. Kann man die verbieten? Und wer? Mann kann und sollte es nicht.

Wer den Leistungen eines Dichters oder Denkers religiösen Status verleiht macht sie zu Göttern und entfremdet ihre Lebendigkeit. Wer hat das Bedürfnis danach, so etwas zu tun?
Der, der die (berechtigte) Angst davor hat, seinen "Gott" - per Kritik - auf Normalmaß gestutzt zu sehen?
Wer braucht denn so einen "Gott"? Wozu?

LG
Gisbert
 
Hallo wo11in!

Gut, dann war ich eben dumm. Dumm genug, deine Ironie nicht verstanden zu haben. (Die ich übrigens immer noch nicht als eine solche verstehe...)
Wieso dieser Ton? Habe ich dich angegriffen? Will ich dich sogar "erledigen"??? Ich führe hier keinen Krieg. ICH nicht... Allenfalls gegen die Unwissenheit. Und den möchte ich führen MIT allen, die das ebenso tun...

LG
Gisbert
 
Dichtung und Wahrheit - aber ja!

.
Der Mutige ist nur ein Prahler, der sich der Bedrohung in die Arme wirft und der Gefahr entgegenflieht.

Liebe woELFin,

Gedicht von einem, der sich dieser Bedrohung nicht mehr entgegenzuwerfen braucht, also kein Prahler mehr ist, weil die Gefahr ihn schon in ihren Fängen hat und so jedem Weiterleben auch in Worten ein Ende setzt.

Von der sinkenden Walstirn
les ich dich ab -
du erkennst mich,
der Himmel stürzt sich
in die Harpune,
sechsbeinig hockt
unser Stern im Schaum, l
langsam hißt einer,
der´s sieht,
den Trosthappen:
das balzende Nichts.


paul celan

Ist es das? Willst du über das Grauen des Nichts diskutieren ?

Grüße von manfred
 
ein abend mit alfred koch, wien

nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren; wenngleich das auf einem forum paradox erscheint
ich bin nicht mal hier zu diskutieren ob man auf einem forum diskutieren soll oder darf, schlicht, weil ich mir die fragen auf die ich mir einzugehen die zeit nehme, selbst aussuche
allem voran will ich hier eines: ich möchte input bringen, das ist alles.
was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.

UND SO WILL ICH HEUTE MORGEN erzählen, wie es denn weiterging mit mir und cioran
ich lieh LES CAHIERS von cioran, reflektierte diese auf meinem weblog, und stellte den rest in ein forum, das ähnlich diesem forum hier aufgebaut ist.
gestern abend bin ich einem menschen begegnet, der cioran 2 mal persönlich begegnet ist und davon erzählte;
meine reflexion über den gestrigen abend würde hier den rahmen sprengen, und so erlaube ich mir einfach, den dementsprechenden LINK zu liefern.
noch eine schöne woche den lesern und danke für die aufmerksamkeit;
http://alpha.antville.org/stories/266266
woELFin :cool:
 
Re: ein abend mit alfred koch, wien

Original geschrieben von woELFin
nein, mwirthgen - ich bin nicht hier um zu diskutieren; wenngleich das auf einem forum paradox erscheint
ich bin nicht mal hier zu diskutieren ob man auf einem forum diskutieren soll oder darf, schlicht, weil ich mir die fragen auf die ich mir einzugehen die zeit nehme, selbst aussuche
allem voran will ich hier eines: ich möchte input bringen, das ist alles.
was die rezipienten damit anfangen, tangiert mich nicht weiter.



So viel kaltschnäuzige Verachtung für andere habe ich noch nie gelesen. Ich danke für die kalte Dusche und werde mich in Zukunft aus deinen threads raushalten!

mwirthgen
 
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heute ist sie DA!

die cd von alfred k. der die 2 ivws mit cioran gemacht hat!
koch erscheint mir in diesem sinn wie ein sprachrohr
ich gesteh dass ich ganz selten cds hör und jener moment in dem ich mir diese cd gebe, ein besonderer sein wird.
es wird der geist posthum durchs zimmer......
und in 2 momenten in meinem leben hab ich mich E.M. nah gefühlt, als ich die CAHIERS las und wenn ich diese ganze cd unbeeinflusst und unter voller konzentration hören werde.....
ich danke alfred k!
 
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