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"Einen guten Journalisten erkennt man daran,..

querulant

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6. Januar 2009
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..dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört".

Dieses Zitat stammt vernehmlich vom britischen Journalisten und Nachrichtensprecher Charles Wheeler, wurde aber später auf der Rückseite eines Buches des Journalisten Hans Joachim Friedrichs abgedruckt, was dazu führte, dass das Zitat als von ihm stammend erachtet wurde, und sogar ein nach ihm benannter Journalistenpreis für "vorbildlichen" Journalismus eingeführt wurde.

Demnach dürfte dann ja wohl "Goggle-News" der nächste Kandidat für diesen Peis sein, bei Betrachtung etwa dieser aktuellen "Google-News"-Übersichts-Seite


die Google vorbildlich faktenbasiert titelt mit:

"Erste TV-Debatte der US-Republikaner ohne Trump".

Bei den dann aufgelisteten zum Thema berichtenden Medien sticht aber schon als erste die allseits als vorbildlich objektives Medium hochgejubelte "Tagesschau" mit dem Reißer heraus

"Acht Republikaner wollen Trump im US- Vorwahlkampf besiegen".

Die "Zeit" titelt "Republikaner halten sich mit Kritik gegen Trump bei Debatte zurück"

Der "Spiegel" meint "Schlammschlacht der Möchtegern-Kandidaten".

Zu den weiteren unterschiedlich gearteten Schlagzeilen, die z.T. Meinungsbekundungen der Journalisten/ Redakteure sind, zu ein und dem selben Ereignis, möge sich jeder ein eigenes Bild machen.

Das Aktuelle Thema ist nur ein Beispiel unter vielen.

Warum fällt es Journalisten so schwer, ihren Beruf, zu recherchieren und die Ergebnisse als faktenbasierte Nachrichten zu liefern von ihrem Hobby, eine eigene Meinung zu haben zu trennen.
Ihr Hobby können sie doch hinreichend ausleben indem sie Bücher schreiben, oder in Medien in ausdrücklich als Kolumne/ Meinungsbeitrag ausgewiesenen Artikeln ausleben. Dann kann der Konsument das wenigstens gleich richtig als Meinung einordnen.

Nein, früher war beileibe nicht alles besser, aber war es denn nicht, gemäß Goethes Sprichwort, " Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß", früher angenehmer, Zeitungs- und Tagesschau-Meldungen als wahr zu erachten, weil es an der Vielfalt und vor allem technischen Möglichkeiten mangelte, Meldungen aus verschiedenen Quellen einander abzuwägen und auf deren Wahrheitsgehalt abklopfen zu können.
Zumindest theoretisch, den praktisch ist es bei heutiger Medienvielfalt Verbreitungs-Geschwindigkeit und Kurzlebigkeit von Meldungen auch nicht einfach die Wahrheit herauszufinden, wobei es viele Netzzeitungen noch nicht mal für nötig erachten, eine mehrfach korrigierte Meldung, bei Beibehaltung der Schlagzeile, irgendwie, etwa als Version 1.0, 1.2 usw. zu kenzeichnen.

Auch hat sich breit gemacht, ist heute Standart, dass eine Meldung etwa heißt "Bus fährt in Blumenladen" womit Vergangenes und Gegenwärtiges der Beliebigkeit ausgesetzt werden, denn tatsächlich FUHR der Bus in den Blumenladen, denn das passiert ja schlecht in dem Moment wenn die Meldung gelesen wird.
Ich kann mich nicht erinnern das früher Ereignis-Meldungen in der der Gegenwartsform formuliert wurden, weil es ja auch einfach absurd ist.
Vermutlich ist jemand vom Fach eines Tages auf die Idee gekommen, Meldungen in der Gegenwartsform zu formulieren, weil dies als Schlagzeile wohl eine Erwartungshaltung und mehr Spannung erzeugt um somit mehr Leser, also Zeitungskäufer und Maustasten-Anklicker anlockt.

Wovon träumen eigentlich Leute, die sich für einen Nachrichten-Medienberuf entscheiden. Etwa davon, einfach und redlich nach Recherche Meldungen zu verbreiten wie einst die "reitenden Boten" die sich auf den Marktplatz stellten und die Meldungen wertfrei vorlasen, oder träumen sie davon, mittels moderner und schneller Nachrichten-Verbreitungstechnik ihre persönliche oft in Meldungen verpackte Meinung unter möglichst viele Menschen streuen zu können?
Vielleicht gar im "Auftrag" Dritter ?
 
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Wovon träumen eigentlich Leute, die sich für einen Nachrichten-Medienberuf entscheiden. Etwa davon, einfach und redlich nach Recherche Meldungen zu verbreiten wie einst die "reitenden Boten" die sich auf den Marktplatz stellten und die Meldungen wertfrei vorlasen, oder träumen sie davon, mittels moderner und schneller Nachrichten-Verbreitungstechnik ihre persönliche oft in Meldungen verpackte Meinung unter möglichst viele Menschen streuen zu können?
Vielleicht gar im "Auftrag" Dritter ?
Tja, dieselben Fragen kann man auf dich anwenden, du der du womöglich hier mittels moderner und schneller Informations-Verbreitungstechnik deine nur in Meldungen verpackte Meinung unter möglichst viele Menschen streuen willst. Vielleicht gar im "Auftrag" Dritter?
 
Ich kann mich nicht erinnern das früher Ereignis-Meldungen in der der Gegenwartsform formuliert wurden, weil es ja auch einfach absurd ist.
Vermutlich ist jemand vom Fach eines Tages auf die Idee gekommen, Meldungen in der Gegenwartsform zu formulieren, weil dies als Schlagzeile wohl eine Erwartungshaltung und mehr Spannung erzeugt um somit mehr Leser, also Zeitungskäufer und Maustasten-Anklicker anlockt.

 
Auch hat sich breit gemacht, ist heute Standart, dass eine Meldung etwa heißt "Bus fährt in Blumenladen" womit Vergangenes und Gegenwärtiges der Beliebigkeit ausgesetzt werden, denn tatsächlich FUHR der Bus in den Blumenladen, denn das passiert ja schlecht in dem Moment wenn die Meldung gelesen wird.

Der sogenannte historische Präsens wurde meiner Erinnerung nach schon immer bei Überschriften verwendet, Walter hat dazu ja auch bereits einen Link gesetzt.

Warum fällt es Journalisten so schwer, ihren Beruf, zu recherchieren und die Ergebnisse als faktenbasierte Nachrichten zu liefern von ihrem Hobby, eine eigene Meinung zu haben zu trennen.

Ich denke nicht, dass das deren Hobby ist, sondern dass sie ihr Publikum für größtenteils verblödet und unmündig halten und daher die moralisch "richtige" Einordnung/Deutung/Meinung zum eigentlichen Inhalt gleich mitliefern müssen. Otto Normalbürger ist schließlich mit seiner 40 Stunden Arbeitswoche und allem, was er sonst noch zu tun hat, schon genug gefordert und hat nicht auch noch die Zeit und/oder die Fähigkeit, neutral dargelegte Fakten und Ereignisberichte selber einzuordnen oder sich gar eine eigene Meinung darüber zu bilden. Letzteres wäre ja besonders gefährlich, da der Mainstream dann die Deutungshoheit über die Ereignisse verlieren würde und wie sehr die Medien diesen möglichen Verlust der Deutungshoheit fürchten und bekämpfen, hat man deutlich wie nie zuvor in der Corona-Zeit erleben können.

Vielleicht gar im "Auftrag" Dritter ?

Ich denke nicht, dass es heutzutage noch einen Auftraggeber braucht. Die Alt 68er haben ihren Marsch durch die Institutionen erfolgreich abgeschlossen und sitzen an relevanten Stellen des Staates, der Bildungseinrichtungen und eben auch der Medien. Wenn sich in den grundsätzlichen politischen und gesellschaftlichen Fragen eh alle einig sind, muss niemand mehr Aufträge vergeben, denn es wissen bereits alle, was der Konsens ist. Abweichler von eben jenem Konsens werden in die üblichen Schubladen gesteckt: Rechtsextremist, Querdenker, Schwurbler usw... Solange dieses Konzept funktioniert, wird sich nichts daran ändern und ob es weiterhin funktioniert liegt einzig und allein am Publikum.
 

Da hat mich meine Erinnerung nicht getäuscht, weiter unten drei Zeitungsseiten von 1953, 1961 und 1991 auf denen zumindest teilweise Schlagzeilen in der Vergangenheitsform formuliert wurden. Neben Schlagzeilen in der, wie ich es nannte, "Gegenwartsform" (wie nun gelernt, "Historisches Präsens"), also die Autoren in der Formulierung wohl freie Hand hatten.

M.E. hat jedoch die Verwendung des "Historisches Präsens" in Schlagzeilen den Nachteil, dass zuweilen nicht gleich erkennbar ist, ob es in der Meldung um ein geschehenes oder noch bevorstehendes Ereignis geht. Hier spricht eigentlich eher dafür, Geschehenes in Schlagzeilen/ Überschriften entsprechend in der Vergangenheitsform zu formulieren, so wie das auch in der gesprochenen Umgangssprache praktiziert wird.

Diese von Ihnen verlinkte Seite "Fachjournalismus.de" mit den Empfehlungen wie Schlagzeilen gestaltet werden sollten, hindert aber dennoch Medien nicht daran, mit gelinde gesagt suboptimalen Schlagzeilen in Frageform, wie "Was wir über Fall XY wissen und was nicht" oder "Wurde Herr Mustermann ermordet?" oder "Wird es morgen warm?" zu "glänzen". Solche Fragen kann ich mir selbst stellen, sogar kostenlos.

Fremdwörter wie etwa "Historisches Präsens" sind mir nicht geläufig. Meiner Generation wurden noch in der "Volksschule" Begriffe wie Tuwort, Eigenschaftswort, Hauptwort usw. beigebracht.
Dennoch bilde ich mir ein, auch ohne große Kenntnis der entsprechenden lateinischen (?) Begriffe allgemeinverständliche Sätze bilden zu können, darauf kommt es doch wohl an.
Wem ich zu ungebildet erscheine, muss sich ja nicht mit mir unterhalten.

Zeitungsseite von 1953:

von 1961:

und von 1991:
 
Deine übliche Schublade für Abweichler von deiner Doktrin ist der "Mainstream".

Der Mainstream gibt die Themen vor, deshalb kann auch nur der Mainstream definieren, wer die Abweichler sind. Dieses Privileg kann man dem Mainstream nicht nehmen, weil nur er die Macht dazu hat.

... der du womöglich hier mittels moderner und schneller Informations-Verbreitungstechnik deine nur in Meldungen verpackte Meinung unter möglichst viele Menschen streuen willst.

Meinung in den Nachrichten an sich ist ja okay, aber sie muss auch als solche gekennzeichnet werden und vor allem darf sie nicht so einseitig sein wie es in den heutigen Massenmedien der Fall ist. Was spräche zum Beispiel gegen folgendes Format: Man bringt zum Beispiel in den Tagesthemen einen möglichst neutral gehaltenen Bericht über ein politisches Thema und danach folgt jeweils ein Kommentar unter dem Titel "Meinung von links" und einer unter dem Titel "Meinung von rechts" zu dem jeweiligen Beitrag. Die Autoren des neutralen Beitrages hätten dabei keinerlei Einfluss auf die beiden Meinungskommentare und umgekehrt natürlich auch nicht. Dieses Format könnte man auch auf alle möglichen anderen Themengebiete ausweiten, es muss nicht nur im politischen Bereich stattfinden.
 
Der Mainstream gibt die Themen vor, deshalb kann auch nur der Mainstream definieren, wer die Abweichler sind.
Abweichler sind jene, die abweichen. Und wer von deiner Doktrin abweicht, ist aus deiner Sicht ein Abweichler.
Deine übliche Schublade für solche ist die Bezeichnung "Mainstream".
Dieses Privileg kann man dem Mainstream nicht nehmen, weil nur er die Macht dazu hat.
Du bist der, der den Mainstream bewertet und du bist der, der die Themen deiner Betrachtung vorgibt.
Der Mainstream kümmert sich um dich so sehr wie der Fluss, gegen dessen Strömung du ankämpfst.
Ergo, du hast ein Problem mit dem Mainstream, der Mainstream nicht mit dir.
Meinung in den Nachrichten an sich ist ja okay, aber sie muss auch als solche gekennzeichnet werden und vor allem darf sie nicht so einseitig sein wie es in den heutigen Massenmedien der Fall ist. Was spräche zum Beispiel gegen folgendes Format: Man bringt zum Beispiel in den Tagesthemen einen möglichst neutral gehaltenen Bericht über ein politisches Thema und danach folgt jeweils ein Kommentar unter dem Titel "Meinung von links" und einer unter dem Titel "Meinung von rechts" zu dem jeweiligen Beitrag.
Soso, und wer bestimmt nun, was "links" und was "rechts" ist? Du?
Die Autoren des neutralen Beitrages hätten dabei keinerlei Einfluss auf die beiden Meinungskommentare und umgekehrt natürlich auch nicht. Dieses Format könnte man auch auf alle möglichen anderen Themengebiete ausweiten, es muss nicht nur im politischen Bereich stattfinden.
Wem ein Medium oder ein Bericht nicht gefällt, darf eine Gegendarstellung ausbringen. Das nennt sich Pressefreiheit.
Aber diese reicht dir wohl nicht, um den von dir bezeichneten "Mainstream" zu unterdrücken und deine Doktrin durchzusetzen.
 
Soso, und wer bestimmt nun, was "links" und was "rechts" ist? Du?

Diese Frage offenbart einen offenkundigen Denkfehler deinerseits, der aber typisch für dich ist. Denn links ist, wer ein bekennender Linker ist und rechts ist, wer ein bekennender Rechter ist. Das muss niemand definieren, das entscheidet das Individuum selber. In der von mir vorgeschlagenen Rubrik "Meinung von links" würden also nur und ausschließlich bekennende Linke und in der Rubrik "Meinung von rechts" nur und ausschließlich bekennende Rechte einen Kommentar abgeben. Es ist Mode geworden, Leute in Schubladen zu packen, das sieht man ja auch hier im Forum und auch ich lasse mich manchmal dazu verführen, Leute zu voreilig als links einzuordnen, allerdings ist das auch eine verständliche Reaktion auf das ständige rechts-eingeordnet werden von euch. Wir müssen wieder lernen, dass eine politische Einstellung etwas ist, was man schon von sich aus bewusst wählen muss, und nichts, was man von außen auferlegt bekommen kann, auch wenn es Schnittmengen mit den Ansichten eines bestimmten Lagers gibt.

Im Übrigen finde ich es interessant, dass sich die ganz klassischen Altlinken oftmals mit den Rechten besser verstehen als mit den Neulinken. Das ist meines Erachtens ein weiteres Indiz dafür, dass die neulinke Strömung etwas künstlich gezüchtetes ist, eben durch die Ausrichtung der Mainstreammedien in eine tendenziell eher linke Richtung. Dazu gibt es verschiedene Umfragen, zum Beispiel diese hier:

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Ausgewogene Berichterstattung? 92 Prozent der ARD-Volontäre wählen grün-rot-rot

Eine Umfrage unter Volontären des Ersten ergab: Satte 92 Prozent wählen grün-rot-rot. Wenn die Präferenzen von Redakteuren so krass von jenen der Gebührenzahler abweichen, ist es praktisch unmöglich, den Sendeauftrag zu erfüllen.


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Selbst wenn man großzügigerweise die SPD als eine Partei der Mitte betrachtet und deren 12% in der Umfrage abzieht, dann bleiben immer noch 80% bekennende Linke übrig, denn eine Wahl von Grünen oder Linkspartei ist ein klares Bekenntnis zur linken Ideologie, mit den Grünen als Umweltschutzpartei braucht mir niemand mehr zu kommen, diese Partei wurde von Anfang an von links außen unterwandert und ist heutzutage sogar das Sprachrohr der Neulinken. In der eigentlichen Linkspartei haben immerhin noch ein paar Altlinke auch etwas zu melden und es gibt noch differenziert denkende Personen wie Sahra Wagenknecht.

Der Mainstream kümmert sich um dich so sehr wie der Fluss, gegen dessen Strömung du ankämpfst.
Ergo, du hast ein Problem mit dem Mainstream, der Mainstream nicht mit dir.

Es ist nicht ganz korrekt, zu sagen, dass ich ein Problem mit dem Mainstream habe, denn ich brauche den Mainstream nicht. Nehmen wir als Beispiel meinen oben genannten Vorschlag eines Formats "Meinung von links" und "Meinung von rechts". Um was es mir da eigentlich ging, war ja, es dem Zuschauer selber zu überlassen, welcher der beiden Meinungen er eher zugeneigt ist und welcher eher nicht. Mit einer solchen Forderung braucht man aber in einem öffentlich rechtlichen Rundfunk, der Umfragewerte wie den oben genannten produziert, gar nicht erst zu kommen, denn dort ist ja klar, welche Meinung die gute und welche die schlechte ist und ein solches Format wird dort niemals zugelassen. Das kann mir ganz persönlich aber egal sein, denn ich habe solche Formate ja in den alternativen Medien. In den alternativen Medien finden tiefgehende und sachliche Diskussionen zwischen Linken und Rechten statt, und es herrscht dort auch noch eine ganz andere Diskussionskultur. Man lässt sich gegenseitig ausreden, die Moderatoren haben nicht den Auftrag, alle paar Sätze die moralische Über-Instanz zu spielen und generell fehlt einfach dieser schäbig-erzieherische Unterton, der im Mainstream permanent in der Luft liegt.

Also, nicht ich habe ein Problem mit dem Mainstream, sondern die Leute, die nur den Mainstream kennen und sich eine Alternative wünschen, haben ein Problem mit dem Mainstream. Und das sind immer noch verdammt viele. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und was er nicht kennt, frisst er nicht, also wenn man über Jahrzehnte nur ARD, ZDF, RTL und ORF kannte, wie soll man sich dann im unüberschaubaren Blätterwald der alternativen Medien, zurechtfinden?

Auf diese Frage gibt es noch keine definitive Antwort, weil alle alternativen Medien sich noch in der Frühphase befinden. Ich kann also immer nur situativ auf diese Frage antworten und gerade vor ein paar Tagen habe ich diese Diskussion zwischen dem Linksintellektuellen Anselm Lenz und dem Rechtsintellektuellen Martin Lichtmesz gefunden, die ich weiter unten noch verlinken werde. Solche hochwertigen Diskussionen zwischen links und rechts will der Mainstream gar nicht und das aus gutem Grund. Denn zum einen hält er seine Schäfchen für verblödet und einfältig und zum Verfolgen und Nachvollziehen einer solchen Diskussion somit nicht fähig. Und zum anderen hält er sie für Erziehungsobjekte, die in eine ganz spezifische Richtung hin erzogen werden sollen, und wenn dann plötzlich links und rechts auf Augenhöhe und freundlich und sachlich miteinander reden, anstatt dass bei Maischberger und co. vier Gäste eine Stunde lang sich mit der Nazi-und-Moralkeule auf den einen AfD-Gast stürzen, dann entsteht da ein Bild, dass nicht erwünscht ist. Hier spielt wieder das von mir schon oft erwähnte Overton-Fenster eine Rolle. Wo kämen wir denn da hin, wenn ausgewogene Diskussionen ohne Maulkorb, aber mit gegenseitigem Respekt, einem Millionenpublikum zugänglich gemacht würden? ;)


 
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Diese Frage offenbart einen offenkundigen Denkfehler deinerseits, der aber typisch für dich ist. Denn links ist, wer ein bekennender Linker ist und rechts ist, wer ein bekennender Rechter ist. Das muss niemand definieren, das entscheidet das Individuum selber. In der von mir vorgeschlagenen Rubrik "Meinung von links" würden also nur und ausschließlich bekennende Linke und in der Rubrik "Meinung von rechts" nur und ausschließlich bekennende Rechte einen Kommentar abgeben.
Aha, und wenn jemand so verschlagen ist, wie du es hier erwähntest, was würde ihn dazu bringen, sie als solcher zu outen? Dann könnte er seine Meinung nicht mehr unter dem Deckmantel der Objektivität unter die Leute bringen.
Es ist Mode geworden, Leute in Schubladen zu packen, das sieht man ja auch hier im Forum und auch ich lasse mich manchmal dazu verführen, Leute zu voreilig als links einzuordnen, allerdings ist das auch eine verständliche Reaktion auf das ständige rechts-eingeordnet werden von euch.
Erstens ist es nicht Mode, sondern ein natürlicher Denkprozess, um die Umwelt verstehen zu können - und zweitens zeigst du dieses Verhalten (natürlich) ebenso.
Wer nicht deiner Meinung ist, wird in die Mainstream-Schublade gesteckt.
Wir müssen wieder lernen, dass eine politische Einstellung etwas ist, was man schon von sich aus bewusst wählen muss, und nichts, was man von außen auferlegt bekommen kann, auch wenn es Schnittmengen mit den Ansichten eines bestimmten Lagers gibt.
Kümmere dich um das, was DU lernen musst und lernen kannst. Du wirst andere nicht ändern.
Im Übrigen finde ich es interessant, dass sich die ganz klassischen Altlinken oftmals mit den Rechten besser verstehen als mit den Neulinken. Das ist meines Erachtens ein weiteres Indiz dafür, dass die neulinke Strömung etwas künstlich gezüchtetes ist, eben durch die Ausrichtung der Mainstreammedien in eine tendenziell eher linke Richtung. Dazu gibt es verschiedene Umfragen, zum Beispiel diese hier:

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Ausgewogene Berichterstattung? 92 Prozent der ARD-Volontäre wählen grün-rot-rot

Eine Umfrage unter Volontären des Ersten ergab: Satte 92 Prozent wählen grün-rot-rot. Wenn die Präferenzen von Redakteuren so krass von jenen der Gebührenzahler abweichen, ist es praktisch unmöglich, den Sendeauftrag zu erfüllen.

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Selbst wenn man großzügigerweise die SPD als eine Partei der Mitte betrachtet und deren 12% in der Umfrage abzieht, dann bleiben immer noch 80% bekennende Linke übrig, denn eine Wahl von Grünen oder Linkspartei ist ein klares Bekenntnis zur linken Ideologie, mit den Grünen als Umweltschutzpartei braucht mir niemand mehr zu kommen, diese Partei wurde von Anfang an von links außen unterwandert und ist heutzutage sogar das Sprachrohr der Neulinken. In der eigentlichen Linkspartei haben immerhin noch ein paar Altlinke auch etwas zu melden und es gibt noch differenziert denkende Personen wie Sahra Wagenknecht.



Es ist nicht ganz korrekt, zu sagen, dass ich ein Problem mit dem Mainstream habe, denn ich brauche den Mainstream nicht. Nehmen wir als Beispiel meinen oben genannten Vorschlag eines Formats "Meinung von links" und "Meinung von rechts". Um was es mir da eigentlich ging, war ja, es dem Zuschauer selber zu überlassen, welcher der beiden Meinungen er eher zugeneigt ist und welcher eher nicht. Mit einer solchen Forderung braucht man aber in einem öffentlich rechtlichen Rundfunk, der Umfragewerte wie den oben genannten produziert, gar nicht erst zu kommen, denn dort ist ja klar, welche Meinung die gute und welche die schlechte ist und ein solches Format wird dort niemals zugelassen. Das kann mir ganz persönlich aber egal sein, denn ich habe solche Formate ja in den alternativen Medien. In den alternativen Medien finden tiefgehende und sachliche Diskussionen zwischen Linken und Rechten statt, und es herrscht dort auch noch eine ganz andere Diskussionskultur. Man lässt sich gegenseitig ausreden, die Moderatoren haben nicht den Auftrag, alle paar Sätze die moralische Über-Instanz zu spielen und generell fehlt einfach dieser schäbig-erzieherische Unterton, der im Mainstream permanent in der Luft liegt.

Also, nicht ich habe ein Problem mit dem Mainstream, sondern die Leute, die nur den Mainstream kennen und sich eine Alternative wünschen, haben ein Problem mit dem Mainstream. Und das sind immer noch verdammt viele. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und was er nicht kennt, frisst er nicht, also wenn man über Jahrzehnte nur ARD, ZDF, RTL und ORF kannte, wie soll man sich dann im unüberschaubaren Blätterwald der alternativen Medien, zurechtfinden?

Auf diese Frage gibt es noch keine definitive Antwort, weil alle alternativen Medien sich noch in der Frühphase befinden. Ich kann also immer nur situativ auf diese Frage antworten und gerade vor ein paar Tagen habe ich diese Diskussion zwischen dem Linksintellektuellen Anselm Lenz und dem Rechtsintellektuellen Martin Lichtmesz gefunden, die ich weiter unten noch verlinken werde. Solche hochwertigen Diskussionen zwischen links und rechts will der Mainstream gar nicht und das aus gutem Grund. Denn zum einen hält er seine Schäfchen für verblödet und einfältig und zum Verfolgen und Nachvollziehen einer solchen Diskussion somit nicht fähig. Und zum anderen hält er sie für Erziehungsobjekte, die in eine ganz spezifische Richtung hin erzogen werden sollen, und wenn dann plötzlich links und rechts auf Augenhöhe und freundlich und sachlich miteinander reden, anstatt dass bei Maischberger und co. vier Gäste eine Stunde lang sich mit der Nazi-und-Moralkeule auf den einen AfD-Gast stürzen, dann entsteht da ein Bild, dass nicht erwünscht ist. Hier spielt wieder das von mir schon oft erwähnte Overton-Fenster eine Rolle. Wo kämen wir denn da hin, wenn ausgewogene Diskussionen ohne Maulkorb, aber mit gegenseitigem Respekt, einem Millionenpublikum zugänglich gemacht würden? ;)


Menschen ändern sich mit der Zeit.
Nicht umsonst gibt es das Sprichwort:
"Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand."
 
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