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Eindimensionale Einteilung der Menschen

Jing6

New Member
Registriert
22. Mai 2005
Beiträge
151
Manchen Menschen ist Intelligenz sehr wichtig, anderen Schönheit, dem nächsten künstlerische Fähigkeit, dem nächsten wieder Moral. Jeder Mensch jedoch steht in einer Gefahr einer bestimmten Versuchung zu unterliegen. Die Menschen nämlich eindimensional einzuteilen. Das bedeutet: Auf einer Linie zwischen gut und schlecht. Also so, als könnte man jedem Menschen eine Punktewertung für seine „Gutheit“ geben. Jemandem für den Intelligenz alles ist, für den ist z.B. ein Mensch mit mehr IQ Zählern wichtiger als einer mit wenigen. Bei dem nächsten ist es die künstlerische Fähigkeit, die die Richterskala vorgibt.
Man kann die Menschen also nicht wie in dieser Smileyreihe hier einteilen.

:ola:

Richtiger wäre es, die Menschen in einem „Raum“ anzuordnen mit zwei, drei oder sogar noch mehr Dimensionen – statt nur wie oben eindimensional. Eine Raumachse stellt dann Körperkraft, die nächste Intelligenz, die nächste Kreativität usw. dar. Es gäbe kein absolutes Oben und Unten, keinen ideellen Punkt, sondern unterschiedliche Punkte mit unterschiedlichen Qualitäten.

Oder gibt es doch eine „einzig wahre“ Eigenschaft? Einen Punkt auf den es ganz „letztendlich“ ankommt?

Netten Gruß
Till
 
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AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

multivariate Statistik ist auch Statistik

das Problem ist und bleibt die Skala gut - schlecht

das WESEN des Menschen kennt dieses Maß nicht
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

ja, es kommt auf die motivation der einteilung an
für einen basketballtrainer ist die körpergröße ein wichtiges maß, für einen schreibtischjob ist sie nahezu irrelevant

für eine "perfekte" einteilung müsste der darstellungsraum so viele achsen haben, wie der mensch eigenschaften hat...unzählig viele
ein großes problem aber ist, dass man die meisten menschlichen eigenschaften zwar manchmal ordinal und subjektiv, aber nicht kardinal und objektiv messen kann
so könnte man beispielsweise sagen "brad pitt ist attraktiver als danny de vito", aber bei der frage "um wieviel ist brad pitt attraktiver ?" wäre jede zahlenangabe sinnlos
außerdem hält nicht jede einzelne frau brad pitt für attraktiver

aber selbst wenn die kardinale zuordnung gelänge:
übrig bliebe nach der "einteilung" ein multidimensionaler raum, in dem jeder mensch seine position hat, die man aber schwer bis gar nicht in relation zu anderen positionen setzen kann

die folge ist, man hat gar keine einteilung mehr, weil es keine gruppen gibt
man kann a posteriori willkürlich grenzen setzen, aber dazu braucht es die vorangehende zuweisung nicht
es ist wie bei der erstellung eines histogrammes bei einer unzahl von analogen messwerten
die einteilung ist eigentlich frei wählbar, aber nur gewisse einteilungen sind sinnvoll
nehmen wir eine eigentschaft her, die objektiv messbar ist; die körpergröße
wir sind gewohnt, diese auf zentimeter anzugeben, die wäre demnach digital
die tatsächliche körpergröße ist aber mal die quantenmechanisch mögliche quantelung des raumes an sich außer acht gelassen, analog
das heißt, die körpergröße eines menschen hätte unendlich viele kommastellen und es gäbe keine 2 menschen, deren körpergrößen exakt übereinstimmten
wenn ich nun ein histogramm machen wollte, wäre eine einteilung in menschen von <300cm und >=300cm sinnlos...alle menschen würden in der gruppe "<300cm" sein
andererseits wäre eine einteilung in gruppen mit einer bandbreite von femtometern (10^-15m) sinnlos, da dadurch jeder mensch alleine in seiner "gruppe" wäre
in beiden fällen hätte man keine einteilung
erst bei einteilungen mit dm, cm oder mm-breite käme man zu histogrammen, aus denen man mehr information herauslesen kann

vor der einteilung muss ich also wissen, was ich mit der einteilung erreichen will
demgemäß muss ich die eigenschaften suchen, die eine sinnvolle einteilung ermöglichen
diese einzelnen eigenschaften kann ich einzeln gewichten und zu einer neuen größe kombinieren, die dann eine 1-dimensionale reihung erlaubt

wie aber die gewichtung und kombination aussieht, hängt von mir ab, also ist das kardinale ergebnis keine objektspezifische eigenschaft, sondern eine subjektiv zugewiesene

lg,
Muzmuz
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

wow


diese einzelnen eigenschaften kann ich einzeln gewichten und zu einer neuen größe kombinieren, die dann eine 1-dimensionale reihung erlaubt

wunderbar formuliert
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

Was ist mit tatsächlich einzelnen Eigenschaften, die aber nicht eindimensional festgemacht werden können, wie z.B. Kreativität?
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

Wie wäre es mit "Menschlichkeit", schlicht und ergreifend?

Rhona
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

Was ist mit tatsächlich einzelnen Eigenschaften, die aber nicht eindimensional festgemacht werden können, wie z.B. Kreativität?

hallo,

hier geht es analog zu haltungsnoten bei skispringen, bewertungen bei starmania, eiskunstlauf, wert von kunstwerken, etc....
es werden mehr oder minder willkürliche, auf alle fälle subjektive, zahlenwerte zugeordnet
ordinal durchaus sinnvoll (z.b. die kür von irina stepkova hat mir mehr gefallen als die von amy brunsted --> mehr punkte), aber die absolutwerte miteinander zu vergleichen (irina hatte im schnitt 5.8, amy nur 5.3, also war irinas kür um 10% besser) ist höchst sinnlos

d.h. solche eigenschaften sind eigentlich problemlos subjektiv 1-dimensional aufzutragen
man kann zwar keinen maßstab anwenden, aber das ist bei so einer reihung auch nicht nötig
was für einen sinn hätte auch eine aussage, da vinci wäre um 87% kreativer als schiller oder die neue schönheitskönigin wäre um 3mal schöner als die zweitplatzierte ?
derlei unsinnigkeiten sind mir schon beim ersten hören von schneewittchen unsinnig vorgekommen (der spiegel meint, schneewittchen wäre 1000mal schöner als die königin)


lg,
Muzmuz
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

In diesem Zusammenhang empfehle ich Hanna Arendt: Vita Activa
 
AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

Alternativen zur messenden bzw. bewerteten Statistik


1) man konstruiere ein Periodensystem,
welches den gesamten Bestand an menschlichen Eigenschaften erklärt

diese Tabelle müsste senkrecht die verschiedenen Alters bzw. Reifestadien aufführen
und waagerecht Intensitätssteigerungen von ??? aufweisen

(mir nicht bekannt)


2) man konstruiere ein Schichtenmodell,
in dem neue Schichten evolutionär enstehen
und sich wie eine durchsichtige Folie über die bisherigen Schichten legen

(mathematisch wären das Wellenfunktionen, die sich überlagern)

3) man konstruiere eine Hierarchie sämtlicher menschlichen Eigenschaften
es gibt also eine Art Stammbaum mit vielen Verästelungen

(statistisch wäre das die Cluster-Analyse)
 
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AW: Eindimensionale Einteilung der Menschen

Alternativen zur messenden bzw. bewerteten Statistik


1) man konstruiere ein Periodensystem,
welches den gesamten Bestand an menschlichen Eigenschaften erklärt

diese Tabelle müsste senkrecht die verschiedenen Alters bzw. Reifestadien aufführen
und waagerecht Intensitätssteigerungen von ??? aufweisen

(mir nicht bekannt)


2) man konstruiere ein Schichtenmodell,
in dem neue Schichten evolutionär enstehen
und sich wie eine durchsichtige Folie über die bisherigen Schichten legen

(mathematisch wären das Wellenfunktionen, die sich überlagern)

3) man konstruiere eine Hierarchie sämtlicher menschlichen Eigenschaften
es gibt also eine Art Stammbaum mit vielen Verästelungen

(statistisch wäre das die Cluster-Analyse)

Hallo,

1) Ich glaube nicht, dass der Mensch eine begrenzte Anzahl von Eigenschaften hat. Wie Muzmuz schon andeutet, hat der Mensch wohl unendlich viele Eigenschaften. Gerade deshalb ist keine endgültige Gesamteinteilung der Menschen (also letztendlich doch eindimensional) möglich.

2) Das verstehe ich überhaupt nicht. Könntest du das erläutern? :reden:

3) Mit welchem Recht kann ma denn sagen, dass beispeilsweise Körperkraft hierachisch höher sei als z.B. Schönheit?

schönen Gruß
Jing
 
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