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Ein paar Gedanken zur Sozialpolitik Österreichs

darki1985

New Member
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17. Oktober 2009
Beiträge
66
Hab ma ein paar Punkte aufgeschrieben, die ich mir wünschen würde...

• Angleichung der dienstrechtlichen Bestimmungen für Arbeiter/Angestellte mit denen der Beamten hinsichtlich der etappenweisen Kürzung der Privilegien(Stichwort ÖBB-Beamte).

• Solidarfonds für Klein- und Mindestlohnverdiener finanziert durch eine Senkung der Mindestsicherung auf die bloße Abdeckung der Grundbedürfnisse(Essen, Trinken, Kleidung), Schenkungssteuer, Vermögenszuwachssteuer und Stiftungssteuer(Erhöhung!) in Zusammenarbeit mit dem BM für Finanzen. Es geht hierbei vor allem um die Förderung von Leistung und Einsatz und die Aufwertung der Bedeutung von Arbeit. Eine Mindestsicherung, die im Moment 100 Euronen unter dem Mindestlohn einer Verkäuferin ausmacht, ist schlichtweg ne Demütigung für den Arbeitnehmer.

• Senkung der Einkommensgrenze für den Spitzensteuersatz auf die alten 5000 Euro. Die daraus lukrierten Mittel fallen dem kleinen Mittelstand(2000-3000 Euro) zu. Das wäre eine wirkliche Entlastung für den Mittelstand. Die Steuerreform war ne bloße Anfütterung der Wohlhabenden...

• Stärkere Kontrollrechte für die Gewerkschaft, durch geheime Kontrollbesuche in Firmen, um Missstände in Bezug auf kollektivvertraglich und arbeitsrechtlich festgelegten Bestimmungen aufzudecken.

• Die Grundmindestsicherung wird auf 500 Euro angesetzt mit der Möglichkeit sich durch Aufräumarbeiten in Parks, Krankenpflege und sonstige anerkannte gemeinnützige Arbeit etwas dazu zu verdienen. Bei Alleinerziehenden sollte die Erziehungsarbeit durch eine entsprechend höhere Familienbeihilfe gefördert.
Mindestsicherungsempfänger wird ab 3 schlechten Zeugnissen vom gemeinnützigen oder privaten Arbeitgeber nach erfolgreicher Vermittlung, auf 300 Euro festgesetzt. Faulheit soll nicht unterstützt sondern sanktioniert werden.
Kleiner Einwurf: Häftlinge sollen ebenfalls für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Es gibt genügend Arbeit, wenn ich z.B. ans Zusammenräumen unserer Parkanlagen, Erntehelfer auf den Feldern bzw. in den Glashäusern, Hilfsdienste in der Pflege in Form von Waschen und Putzen(falls ungefährlich auch Kontakt zum Patienten), Bettpfannen reinigen usw.
Hier werden die Häftlinge mit elektronischen Fußfesseln und Sendern versehen, um sie zu orten, wenn sie abhauen wollen.

• Beschränkungen/Begrenzung von Dienstverträgen nicht nur hinsichtlich der Mindestlöhne, sondern auch nach oben(Gehälter, Bonuszahlungen, Abfertigungen an Manager + Verlusthaftung für diese)

• Staatliche Maximalpension von 2500 € und Mindestpension von 1000 €. Einzahlung bleibt weiter wie gehabt. Besserverdienende haben zusätzlich die Möglichkeit über private Pensionsanstalten vorzusorgen. Die präkäre demographische Situation zwingt uns auch über eine Pensionsautomatisierung(ständige Anpassung des Antrittsalters auf die demographische Situation) nachzudenken.

• Verstärkte Forcierung der ständigen Weiterbildung von Arbeitnehmern, um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben verbunden mit der Vermittlung kaufmännischer Kenntnisse, um Handlungen der Unternehmensführung leichter nachvollziehen zu können.

Sozialminister: Bevorzugt natürlich 1 Arbeitnehmervertreter, sei es von ÖAAB oder ÖGB.
 
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AW: Ein paar Gedanken zur Sozialpolitik Österreichs

- Grundbedürfnisse sind nicht nur Nahrung und Kleidung, sondern auch Unterkunft, würd ich meinen. Ob sich das mit soviel weniger als der Grundsicherung ausgeht.

-Die Mindestsicherung ist an Bedingungen geknüpft und wird nicht bedingungslos ausgezahlt. Also einfach zurücklehnen und aufs Geld warten, das spielt's nicht.

- Ob es für die Verkäuferin demütigend wäre nicht viel mehr zu verdienen als ein Arbeitsloser (Arbeitssuchender), weiß ich nicht. Ob das nicht umgekehrt ist? Ich kann mir vorstellen, es gibt genug Menschen, für die es demütigend ist, arbeitslos zu sein. Ein gesellschaftliches Stigma ist es allemal.

- Das mit dem Dazuverdienen ist sicher keine schlechte Idee, man müsste nur darauf achten, dass es nicht in Demütigung ausartet ("niedere" Arbeiten) oder in Richtung der deutschen 1-Euro-Jobs geht. Und es dürfte kein Zwang bestehen.

- Sträflinge arbeiten bereits. Die Fußfesseln sind auch so eine Sache. Kann man wahrscheinlich nur bei einem kleinen Teil anwenden, bei guter Führung usw. Wenn man es im großen praktiziert, bräuchte man wahrscheinlich selbst da viel mehr Beamte, als man zusammenbekommt. Dass das für Mörder und Kinderschänder nicht in Frage kommt, ist auch klar, oder?

- Muss man Arbeitnehmer zu ihrem Glück zwingen, muss jeder etwas von Wirtschaft verstehen? Warum sollen sich nur Arbeitnehmer weiterbilden, warum nicht Kurse für Manager und Führungspersonal. Schulung in sozialer Interaktion, oder was weiß ich. Einige Manager können ihre Handlungen wahrscheinlich selbst nicht nachvollziehen. Ich erwarte von keinem Arbeitnehmer Verständnis für Massenentlassungen. Und Mitbestimmen spielt's schon gar nicht, die Betriebe haben schon oft genug klargemacht, dass sich die Demokratie von der Wirtschaft fernhalten soll.

Nichts für ungut, der Antrag landet bei mir auf dem "Abgelehnt"-Stapel.
 
AW: Ein paar Gedanken zur Sozialpolitik Österreichs

- Grundbedürfnisse sind nicht nur Nahrung und Kleidung, sondern auch Unterkunft, würd ich meinen. Ob sich das mit soviel weniger als der Grundsicherung ausgeht.
Für die Unterkunft gibts hie und da Obdachlosenheime. Ne Wohnung sollte nur für nen Arbeitnehmer leistbar sein, sodass auch die entsprechende Motivation vorliegt, auch jede Arbeit anzunehmen, die man bekommt(deshalb auch die Zuverdienstmöglichkeit ;-)). Da die Löhne mittlerweile im unteren Sektor bereits in Richtung der bloßen Abdeckung der Grundbedürfnisse tendieren und logischerweise ein Unterschied zwischen Arbeitnehmer und Mindestsicherungsempfänger zu machen ist, ist die Mindestsicherung schlichtweg zu hoch.

-Die Mindestsicherung ist an Bedingungen geknüpft und wird nicht bedingungslos ausgezahlt. Also einfach zurücklehnen und aufs Geld warten, das spielt's nicht.
Tolle Bedingungen... Man wird vermittelt, geht zum Arbeitgeber und tritt dabei so unmissverständlich demotiviert auf, sodass dieser ihn/sie wieder nach Hause schickt. Den Stempel hat ma sich abgeholt und somit die Bedingungen erfüllt. Dann noch 1 bis 2 ma die Woche aufs AMS und das wars.

- Ob es für die Verkäuferin demütigend wäre nicht viel mehr zu verdienen als ein Arbeitsloser (Arbeitssuchender), weiß ich nicht. Ob das nicht umgekehrt ist? Ich kann mir vorstellen, es gibt genug Menschen, für die es demütigend ist, arbeitslos zu sein. Ein gesellschaftliches Stigma ist es allemal.

- Das mit dem Dazuverdienen ist sicher keine schlechte Idee, man müsste nur darauf achten, dass es nicht in Demütigung ausartet ("niedere" Arbeiten) oder in Richtung der deutschen 1-Euro-Jobs geht. Und es dürfte kein Zwang bestehen.
Wenn ich das schon höre "niedere Arbeiten". Das alleine spiegelt schon die Dekadenz unserer Gesellschaft wieder. Bevor ich als Penner mein Dasein friste, geh ich Straßenkehren, Putzen oder als Erntehelfer ins Gewächshaus bzw. aufs Feld. Ich hab mir stets mein Auskommen mit ehrlicher Arbeit, die auch nicht immer ne hochwertige war, verdient. Mir wurde nix geschenkt oder in den Hintern geschoben. Wennde dich am Riemen reißt und dein Lebenslauf etwas mehr zu bieten hat als "Hobbies: Am Wochenende küble ich mich mit meiner Clique nieder" kriegst auch ne Arbeit, wennde nicht allzu wählerisch bist.

- Sträflinge arbeiten bereits. Die Fußfesseln sind auch so eine Sache. Kann man wahrscheinlich nur bei einem kleinen Teil anwenden, bei guter Führung usw. Wenn man es im großen praktiziert, bräuchte man wahrscheinlich selbst da viel mehr Beamte, als man zusammenbekommt. Dass das für Mörder und Kinderschänder nicht in Frage kommt, ist auch klar, oder?
Das is mir auch klar, dassde nen Mörder oder Kinderschänder nicht auf die Bevölkerung loslassen kannst. Ich rede hier von weniger groben Delikten. Was genau arbeitet denn 1 Sträfling? Die eigene Zelle putzen, als Koch/Hilfskraft in der Küche helfen? Mindestens ne 20-30 Stundenwoche im gemeinnützigen Dienst wäre für Kost und Logie bzw. das Taschengeld, das sie auf Kosten des Steuerzahlers bekommen, angemessen.

- Muss man Arbeitnehmer zu ihrem Glück zwingen, muss jeder etwas von Wirtschaft verstehen? Warum sollen sich nur Arbeitnehmer weiterbilden, warum nicht Kurse für Manager und Führungspersonal. Schulung in sozialer Interaktion, oder was weiß ich. Einige Manager können ihre Handlungen wahrscheinlich selbst nicht nachvollziehen. Ich erwarte von keinem Arbeitnehmer Verständnis für Massenentlassungen. Und Mitbestimmen spielt's schon gar nicht, die Betriebe haben schon oft genug klargemacht, dass sich die Demokratie von der Wirtschaft fernhalten soll.

Nichts für ungut, der Antrag landet bei mir auf dem "Abgelehnt"-Stapel.
Ich stimm dir insofern zu, dass wieder eine gewisse Ehtik in der Geschäftswelt in Bezug auf Gehälter, Boni, Abfertigungen und den unseeligen Nepotismus(hier spreche ich auch und vor allem die Parteibuchwirtschaft an) bestehen muss. Es soll auch noch ne Relation zwischen Verdienst und geleisteter Arbeit bestehen. Dass Führungspersonal in den Fällen der schwarzen Schafe nicht ausreichend geschult oder fähig für den jeweiligen Posten ist, haben wir der Freunderlwirtschaft, als immer noch einträglichste Wirtschaftsform in Österreich zu verdanken...
 
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AW: Ein paar Gedanken zur Sozialpolitik Österreichs

Für die Unterkunft gibts hie und da Obdachlosenheime. Ne Wohnung sollte nur für nen Arbeitnehmer leistbar sein, sodass auch die entsprechende Motivation vorliegt, auch jede Arbeit anzunehmen, die man bekommt(deshalb auch die Zuverdienstmöglichkeit ;-)). Da die Löhne mittlerweile im unteren Sektor bereits in Richtung der bloßen Abdeckung der Grundbedürfnisse tendieren und logischerweise ein Unterschied zwischen Arbeitnehmer und Mindestsicherungsempfänger zu machen ist, ist die Mindestsicherung schlichtweg zu hoch.
Obdachlosenheime, na servas... deine Antwort auf Arbeitslosigkeit ist Wohlfahrt? Ich glaub, du machst dir nicht das richtige Bild von solchen Einrichtungen. Abgesehen davon, dass es nicht selten nichtstaatliche Einrichtungen sind, sind es Notunterkünfte. Überfüllt, nebenbei, stell dir vor, jeder Arbeitslose wäre auf Obdachlosenheime angewiesen. Was meinst du, warum würden trotzdem noch Menschen auf der Straße leben, wenn es genug davon geben würde? Das ist die letzte Rettung vor der Straße und nicht ein Zwischenlager für Menschen, die keinen Job finden.

Tolle Bedingungen... Man wird vermittelt, geht zum Arbeitgeber und tritt dabei so unmissverständlich demotiviert auf, sodass dieser ihn/sie wieder nach Hause schickt. Den Stempel hat ma sich abgeholt und somit die Bedingungen erfüllt. Dann noch 1 bis 2 ma die Woche aufs AMS und das wars.
Man muss vorher eine gewisse Zeit gearbeitet haben, darf angebotene Arbeit nicht einfach ablehnen, muss bescheuerte Kurse machen, usw. Lies es bitte nach, ich such das jetzt nicht raus...

Wenn ich das schon höre "niedere Arbeiten". Das alleine spiegelt schon die Dekadenz unserer Gesellschaft wieder. Bevor ich als Penner mein Dasein friste, geh ich Straßenkehren, Putzen oder als Erntehelfer ins Gewächshaus bzw. aufs Feld. Ich hab mir stets mein Auskommen mit ehrlicher Arbeit, die auch nicht immer ne hochwertige war, verdient. Mir wurde nix geschenkt oder in den Hintern geschoben. Wennde dich am Riemen reißt und dein Lebenslauf etwas mehr zu bieten hat als "Hobbies: Am Wochenende küble ich mich mit meiner Clique nieder" kriegst auch ne Arbeit, wennde nicht allzu wählerisch bist.
Du hast eine eigenartige Vorstellung von niederer Arbeit. Erntehelfer im Gewächshaus... ich hab am Friedhof Gräber gegossen, in einer Gärtnerei arbeiten ist nett, und zur 48er kommst du in Wien eh nur, wenn du Beziehungen hast... Es kommt gar nicht so sehr auf die Arbeit an. Alleine die Tatsache, dass wahrscheinlich jeder sieht, dass du einer von den armen Hunden bist, ist demütigend. Oder du machst die Drecksarbeit, für die andere Zulagen bekommen ("Straßenkehren"), um ein Trinkgeld. Aber gut, heutzutage darf man wahrscheinlich nicht mehr allzu viel auf die Würde geben, wenn man nicht die freie Auswahl hat...

Das is mir auch klar, dassde nen Mörder oder Kinderschänder nicht auf die Bevölkerung loslassen kannst. Ich rede hier von weniger groben Delikten. Was genau arbeitet denn 1 Sträfling? Die eigene Zelle putzen, als Koch/Hilfskraft in der Küche helfen? Mindestens ne 20-30 Stundenwoche im gemeinnützigen Dienst wäre für Kost und Logie bzw. das Taschengeld, das sie auf Kosten des Steuerzahlers bekommen, angemessen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnis#Alltag_im_Gef.C3.A4ngnis
Ich finde jetzt grade nichts über Österreich, aber du kannst davon ausgehen, dass es da ähnlich ist. Die Gschichteln vom Tütenkleben kommen ja nicht von ungefähr. In den USA wird Gefängnisarbeit auch schon an Firmen vergeben. Soweit ich weiß, nimmt Boeing das beispielsweise schon in Anspruch...
 
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