Tucholskys Zitat "Soldaten sind Mörder" von 1931 war 1995 Gegenstand eines BVG-Urteils. Den Satz "Soldaten sind Mörder" zu gebrauchen wurde fortan vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt und stellt keine Beleidigung einzelner Soldaten oder der Bundeswehr dar. Doch nicht nur national wird der Begriff des Mordens im Zusammenhang mit soldatesker Grausamkeit thematisiert.
Auch das Völkerrecht ahndet das Verfolgen, Töten und andere Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung durchaus.
Wie einzelne Angehörige von Armeen mit den vorhandenen Regularien zum Umgang mit feindlichen Soldaten oder der Zivilbevölkerung umgehen, steht auf einem anderen Blatt. Letztendlich fühlen/besitzen jene, die Verbrechen gegen Menschlichkeit, das Töten von Menschen u. a. ausüben, eine gesellschaftliche Legitimation dazu. Wie bei der Todesstrafe, deren Verhängung und mögliche Ausübung in der Obhut der Führung von Gemeinwesens stehen. Töten sollte jedoch meines Erachtens nie eine Frage des Erlaubten sein. Höchstens des eigenen Überlebens, egal ob evolutionär oder um den Hunger zu stillen. Jedes Gemeinwesen, das die Todesstrafe praktiziert stellt sich noch unter den Delinquenten. Weil Töten dann=Genuss. Sehen wir heute beispielsweise noch in der arabischen Welt, sahen wir als Spektakel im Mittelalter und ebenso als Ultima Ratio zur Durchsetzung ideologisch pervertierter Rechtsauslegung durch die Jurisprudenz des 3. Reichs. Du sollst nicht morden entspringt einer ursprünglichen Auslegung des 5. Gebots im alten Testament. Dort war das Töten im Krieg, in Notwehr und zu Opferzwecken erlaubt. Frage mich, welche hinterlistigen Gedanken, ihre mögliche Verantwortung relativierend, die Ersinnenden des 5. Gebots im Kopf hatten? Sicher ging es nur um pure Macht. Dabei finde ich, kein Menschlein sollte sich anmaßen, strafend zu töten. Ist immer eine eine gottgleiche Selbstüberhöhung aus Bosheit, Gier oder Dummheit.
Übrigens ist hiermit die Frage, warum auch Christen im Krieg morden hinreichend beantwortet ...