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die Perspektive Links/Rechts

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AW: die Perspektive Links/Rechts

Danke, sehr interessant und hilfreich für diesen Thread. Ich habe bei Lycos IQ noch folgendes rausgefunden, was noch den Monarchiegedanken mit reinbringt.

"Die Unterscheidung nach ,,Linken" und ,,Rechten" in einem Parlament geht laut zeitgenössischer Mitschriften auf die Sitzordnung der Abgeordneten in der französischen Nationalversammlung ab dem Jahre 1789 (Laponce, J.A.: Left and Right, The Topography of Political Perceptions, Toronto Buffalo London 1981) zurück. Dort war der traditionell "ehrenvollere" Sitz rechts vom Parlamentspräsidenten dem Adel vorbehalten, so dass das Bürgertum links saß."

viele Grüße
J.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

P.S.: "Lycos IQ" ist sowieso eine ziemlich coole Einrichtung. Solltest du dir mal angucken. :)
 
Lycos IQ - Wie jetzt?

Hi jing, danke, ich bin Deinem Tip gefolgt:

meine erste Frage in "Lycos IQ" war keine, sondern ich habe einfach nur mal den Begriff "liberal" in deren Suchmaschine eingegeben.

Einzige Antwort:
"Wieso gibt es in den USA ein Zweiparteiensystem?"

Dann kommen schon auch Wortmeldungen; aber keine besseren, als wir sie im Denkforum formulieren würden. Eher oberflächlichere.

Was hat diese (einzige!) Antwort aber mit meinem gesuchten Begriff zu tun?

Da wird dann noch im Namen des Zweiparteiensystems verbreitet, daß das Mehrheitswahlrecht der USA Minderheitsparteien begünstigen würde; das ist jedoch beileibe nicht der Fall, im Gegenteil.

Sagst Du mir darauf, Einrichtungen wie "Lycos IQ" müssten, könnten und sollten sich erheblich weiterentwickeln, stimme ich Dir zu -

- für unser Thema ist jedoch nur relevant, daß zunächst Demokratie erfunden werden mußte, bevor es zu dieser Unterscheidung von "rechten" und "linken" Fraktionen überhaupt kommen konnte. Und so ist es logischerweise unsinnig, "Demokratie" für *mehr links* zu halten als Monarchie.

Eine andere, sehr wichtige Frage:

Ich hatte oben eine Website der österreichischen Regierung verlinkt. Bist Du der Meinung, daß deren Erläuterungen unzureichend sind, verglichen mit dem, was man z.B. bei Lycos IQ derzeit nachlesen kann?
 
AW: Lycos IQ - Wie jetzt?

"Wieso gibt es in den USA ein Zweiparteiensystem?"

Dann kommen schon auch Wortmeldungen; aber keine besseren, als wir sie im Denkforum formulieren würden. Eher oberflächlichere.
Das niveau der Antworten variiert schon sehr stark, dass ist richtig.

Ich hatte oben eine Website der österreichischen Regierung verlinkt. Bist Du der Meinung, daß deren Erläuterungen unzureichend sind, verglichen mit dem, was man z.B. bei Lycos IQ derzeit nachlesen kann?
Nö überhaupt nicht. Ich wollte nur eine Kleinigkeit ergänzen.

- für unser Thema ist jedoch nur relevant, daß zunächst Demokratie erfunden werden mußte, bevor es zu dieser Unterscheidung von "rechten" und "linken" Fraktionen überhaupt kommen konnte. Und so ist es logischerweise unsinnig, "Demokratie" für *mehr links* zu halten als Monarchie.
Es gibt aber heute immer noch Länder in denen keine Demokratie herrscht. In denen sind die Demokraten dann doch als linker anzusehen, als die diktatorische Regierung - wobei "linker" natürlich immer im Verhältnis betrachtet werden muss: In Deutschland wäre demokratisch einfach nur neutral.
In deinem gelinkten Text steht ja auch, dass sich das Spektrum nach links verschieben kann. Und wenn die Monarchen mal rechts gesessen haben, müssen die Demokraten auch mal links gesessen haben.

Freundliche Grüße
J.
 
AW: Schwelbrände an den mittleren Rändern

Wobei es sehr vernehmliche "Rechte" ja in der öffentlichen Meinungsbildung durchaus gibt: das "rechte" Pendant zu Grass wäre mittlerweile Martin Walser (seiner kommunistisch orientierten politischen Vergangenheit völlig ungeachtet), an Politikern wären Namen wie Jörg Schönbohm oder Günter Beckstein zu erwähnen. Aber es stellt sich keiner öffentlich hin und sagt, "ich bin rechts", da hast Du recht: es gilt als schicker, für Che zu sein als für Reagan, keine Frage.

Dann mach ich das jetzt mal: Ich bin rechts ;). Auch als bekennender Liberaler bin ich sicherlich mehr "rechts"-liberal wegen einer grundsätzlich eher freiheitlich-wertkonservativen Grundhaltung und unbedingter Westorientierung, wozu selbstverständlich auch die Überzeugung gehört, daß es zwar Verbesserungsfähiges innerhalb des globalen Kapitalismus gibt, es aber ein riesiger Fehler wäre, diesen zugunsten reiner Staatswirtschaft abzuschaffen.

Hallo Thorsten,

schön - das Du Dich geoutet hast: ich selbst zähle mich definitv auch eher rechts, wobei ich nichts mit irgendwelchen Radikalen in Verbindung gebracht werden möchte.
Ich kann der Politik Bcksteins z. B. eher folgen, als eben der Sozialistischen Parteien. Und das unisono sämtliche Künstler sich auf die linke Seite schlagen scheint mir eher auch eine modische Erscheinung zu sein.

Das Martin Walser schon als "Rechts" gilt finde ich ja eben unerhört. Das ist ja genau das Bild, dass uns die Presse oder Fernsehen suggerieren möchte: Walser ist kritisch, kritisch mit dem Sozialismus und hat eingene Ansichtspunkte was den Krieg angeht und die resultierende Weiternetwicklung der Bundesrepublik, naja, das kann man auch auf Österreich ausweiten.

Und Dein Argument, durch das Mißachten der rechten Szene kann sich da ein explosives Gemisch ausbreiten, teile ich ebenfalls.
Ich denke, gerade indem man ihnen (den ultrarechten Parteien) eine gerechte Grundlage zur Werbung gibt, schlagen die sich doch selbst mit deren Argumentation tot. Jeder normal denkende Bürger würde doch den Kopf über deren Unmündigkeit schütteln. Ich sach nur ma: Ausschwitz-Lüge :schritt:
Aber wahrscheinlich meint unsere gelebte "Demokratie", dass wir Menschen eben nicht mündig sind und so müssen sie uns vor solchen Rechten schützen, damit wir nicht dumpf auf deren Argumente reinfallen. Ha. Ha.
R.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

rahel schrieb:
Und das unisono sämtliche Künstler sich auf die linke Seite schlagen scheint mir eher auch eine modische Erscheinung zu sein.

Dazu lies mal das hier:

http://bettinaroehl.blogs.com/mainstream/2007/03/christian_klar.html

Gefunden auf http://www.s-and-w.de/ .

Wenn man so *rechts* ist wie ich (und Du?), bieten Statler und Waldorf die beste Tageszeitung, die wir uns wünschen können. Und der weitere Blick in "Lizas Welt" lohnt sich immer. Liza befasst sich vor allem mit dem Nahost-Konflikt und dessen Wahrnehmung in Europa.

Was Beckstein angeht: wenn er in meinem Wahlkreis antreten würde, hätte er meine Stimme sofort. Obwohl er doch eher für ein Verbot der NPD eintritt, als mit den Jungs mal öffentlich Tacheles zu reden.

Liebe Grüße, Thorsten
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

hallo, forianer!

so ich oute mich jetzt auch mal, dass ich mich nicht outen werde (eines der schlimmsten denglischen wörter, die es gibt!!!).

ich halte outen für quark. man kann es machen, allerdings ist das doch nur, um aufmerksamkeit zu bekommen oder um den eigenen ehrgeiz zu befriedigen (nichts gegen euch outer:reden: )
denn wer die ansichten einer person hier im DF mitverfolgt, kann daraus schon schließen, welcher richtung der autor eher angehört.

zu dem links-rechts problem:
ich meine sogar, man kann alle meinungen vertreten. auch wenn ich dafür jetzt gleich verbale haue kriegen werde, meine ich, man sollte alle meinungen zulassen, selbst wenn der staat keine demokratie ist. lieber ehrliche rechtsradikale meinungen, als scheinheiliges gerede von angeblichen neonazi-gegnern. die meinungsfreiheit ist ein vorstaatsformes menschenrecht. deshalb ist es schwachsinn in einer meinungsliebenden demokratie wegen undemokratischer äußerungen an den pranger gestellt zu werden.
 
AW: die Perspektive Links/Rechts

psxy schrieb:
wer die ansichten einer person hier im DF mitverfolgt, kann daraus schon schließen, welcher richtung der autor eher angehört.
Daß Du, lieber psv, offenbar aus der Richtung der Selbstdenker kommst, wäre sogar einem bekennenden Dummchen wie mir aufgefallen. Du bist aber nicht der erste hier, bei dem man nicht genau weiß, ob der vom linken oder rechten Rand kommt. Da ich den linken Rand recht gut kenne, vermute ich bei Dir mal das Gegenteil :lachen:

psvxy schrieb:
die meinungsfreiheit ist ein vorstaatsformes menschenrecht.

psvincognito, ich will Dich bestimmt nicht hauen, (auch nicht wegen des von Dir (?) erfundenen (?) Adjektivs "vorstaatsform", aber hier bist Du im Irrtum, beziehungsweise behauptest ein Ideal.

"Meinungsfreiheit" - also das Recht, eine eigene Meinung zu haben und diese zu äußern, ohne deswegen mit Verfolgung rechnen zu müssen - sollte zwar ein allgemeines Menschenrecht sein -

- bislang braucht es aber noch staatliche Verfassungen, die dieses Recht ausdrücklich gewähren. In den USA, Canada, Australien, Japan, Israel, der EU und der Schweiz ist dieses Recht gewährleistet - und wo auf der Welt noch? Sicher habe ich einige südamerikanische Staaten in der Aufzählung vergessen, und Südafrika auch.

psmiregal schrieb:
deshalb ist es schwachsinn in einer meinungsliebenden demokratie wegen undemokratischer äußerungen an den pranger gestellt zu werden.
Der Pranger ist in Demokratien längst abgeschafft; dennoch hat eine freiheitliche Demokratie jedes Recht, sich gegen die Feinde der Freiheit - auch und gerade gegen die Feinde der Meinungsfreiheit - zu verteidigen.

Soweit dürften wir aber übereinstimmen, lieber psbvbn1.

Grüße, Thorsten
 
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AW: die Perspektive Links/Rechts

psvincognito, ich will Dich bestimmt nicht hauen, (auch nicht wegen des von Dir (?) erfundenen (?) Adjektivs "vorstaatsform", aber hier bist Du im Irrtum, beziehungsweise behauptest ein Ideal.

"Meinungsfreiheit" - also das Recht, eine eigene Meinung zu haben und diese zu äußern, ohne deswegen mit Verfolgung rechnen zu müssen - sollte zwar ein allgemeines Menschenrecht sein -

- bislang braucht es aber noch staatliche Verfassungen, die dieses Recht ausdrücklich gewähren. In den USA, Canada, Australien, Japan, Israel, der EU und der Schweiz ist dieses Recht gewährleistet - und wo auf der Welt noch? Sicher habe ich einige südamerikanische Staaten in der Aufzählung vergessen, und Südafrika auch.

hallo, thorsten!

ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich mit meinem übrigens selbst kreierten wort "vorstaatsform" meinte. Natürlich ist es ein ideal, es gibt es zurzeit auch noch nicht. aber eine eigenschaft eines vorstaatsformen menschenrechts ist die, dass sie nirgendswo festgeschrieben sind, weil es ja dann von der staatsform abhängt, in dessen verfassung es möglicherweise verwirklicht ist. man erhält es automatisch mit der geburt als mensch. natürlich ist es leider nicht durchsetzbar, wenn es nicht von der herrschenden ordnung akzeptiert wurde. doch es ist eher eine art ethischer grundsatz, wonach menschen und keine staatsbürger handeln sollten!

dennoch hat eine freiheitliche Demokratie jedes Recht, sich gegen die Feinde der Freiheit - auch und gerade gegen die Feinde der Meinungsfreiheit - zu verteidigen.

nun ja, mit der freiheit ist das so ne sache...
wahre freiheit kennt keine feinde! (sehr idealistisch-pathetisch, aber nicht schlecht:) )
 
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