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Die Luftgängerin von Robert Schneider

1010er

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1. August 2003
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Ich werde dieses Buch wahrscheinlich noch einmal lesen müssen, um all die Charaktere und die weitgefächerten Zusammenhänge besser verstehen zu können. Mit einem logisch gegliederten Aufbau hätte ich mich beim Lesen leichter getan.

Aber trotzdem war die Lektüre dieses Buches ein Genuss. All das, was in der Produktbeschreibung und bei manchen Rezensenten als negativ herausgestrichen wurde, finde ich großartig. Schneider hat fantastische Ideen, schreibt in einer einzigartig eleganten und rhythmisch überaus flexiblen Sprache, mit der er den Inhalt interessant und bedeutend macht. Allein das zeichnet ihn als Schreiber der Spitzenklasse aus.

… dafür wird sprachlich dreifach und vierfach dick aufgetragen. Metaphern und Vergleiche überbieten sich: sind sie nicht reine Konfektion, sind sie oft krud oder schlicht falsch. Ob neudeutsch oder altväterisch: zwanghaft wird drauflos poetisiert. Neonlicht «staubt ins Zimmer», der Himmel «gelbt und bläut», Verkehrsampeln «grünen und röten», geküsst wird «zungig» oder gar «tiefzungig». Maudi ist «blessiert» und «hat ihre Schweigsamkeiten, sprach kaum zwei Worte des Tags». Notfalls hilft zur Charakterisierung von Figuren Musik weiter, Mozarts «Figaro»-Ouverture etwa (ab dem «250. Takt»!), «wo sich die Noten gleichsam selbst in den Kosmos hinaus katapultieren»… (aus der Produktbeschreibung/Amazon).

Warum nicht? Ich finde das Buch sehr lesenswert. Und zum derzeitigen Preis ist es ein geschenktes Vergnügen.

WS
 
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