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Die ewige Suche des Menschen

Meiner Meinung nach weiß jeder Mensch in der Tiefe seines Herzens, ob er rechtens handelt oder spricht, denn dann fühlt er sich wohl. Spricht er Unrecht und handelt er auch danach, so wird er es selbst bemerken. Natürlich kann er das übergehen und trotzdem seinem Willen folgen und sich verrennen. Aber wenn er sensibel genug ist und auf sein Inneres hört, so wird er seinen *Fehler* bemerken, sich entschuldigen und das Tun, was notwendig ist.
Da sind wir einer Meinung. Nur dein "Herz" entwickelt sich und unterliegt genauso verändern, wie alles andere an dir auch. Das Rechtsempfinden ist etwas subjektives und nichts statisches.

Ich schrieb Religion im allgemeinen Sinne, also unabhängig von Götter.
Religion ist etwas soziales, d.h. es ist nicht das gleiche wie glaube. Menschen in Gruppen brauchen eine allgemeine Glaubensgrundlage, um Miteinander leben und reden zu können und diese wird die Erziehung (Eltern, Gesellschaft) mitgegeben.

Warum beziehst du das Leben aus seinem Herzen darauf, dass man dann anarchistisch und allein wäre?
Da hast du mich falsch verstanden. Ich sprach von dem Willen. Wenn dir dein Herz etwas anderes sagt, als das Gesetz. Wie handelst du?

Das Herz kann sich öffnen und etwas annehmen, was es nicht kennt, weil es lebendig ist.
Das verstehe ich nicht. Ist das nicht der normale Vorgang beim Lernen. Also verändert es sich doch, oder?

herzliche Grüße,
fussel
 
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Nö, mein Herz ist immer mein Herz und immer dasselbe. Wenn ich abends im Dunkeln im Bett liege ist es mir total bewusst. Ich bin ich, ob in dem Körper einer 7-jährigen oder in dem einer 40-jährigen.

Was sich verändert ist die Bereitschaft mein Herz zu öffnen, so wie es in der Kindheit ganz geöffnet gewesen ist, im Laufe des Erwachsenwerdens sich meinte schützen zu müssen und sich teilweise verschlossen hat und nun im Prozess des Erwachens sich wieder öffnen kann.

Ob ich in einer Situation etwas als richtig oder falsch empfinde liegt für mich darin begründet, ob ich mich mir selbst gegenüber wahr verhalte oder mir selbst etwas vormache (und überhaupt in der Lage bin, diesen Unterschied zu erkennen). Rechtsempfinden ist also für mich nichts von außen (draußen gibt es Menschengesetze, d.h. Menschen haben beschlossen, dass dies oder das als Regel gelten soll, nach der sich alle zu verhalten haben. Gesetzt den Fall diese Regeln sind für mein Empfinden nicht richtig, dann sehe ich mich nicht gezwungen mich daran zu halten. Beispiel: Sonntags darf nicht gearbeitet werden. Wenn ich beispielsweise Arzt bin oder im Rettungsdienst, dann arbeite ich selbstverständlich auch sonntags. Die Entscheidung darüber ob ich mich dem Menschengesetz beuge oder nicht, liegt also in meinem Herzen).

Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Gruppenbildungen notwendig sind. Gruppen führen dazu, dass andere, die nicht zur Gruppe gehören, ausgeschlossen werden. Alles, was ausschließt und nicht miteinander verbindet, kann nicht wirklich gut sein, oder?

Wenn diese Gruppe alle anderen mit einschließen sollte, warum bildet sie dann überhaupt eine Gruppe???

Also ich handel immer nach meinem Herzen, weil ich gelernt habe, dass dies der für mich richtige Weg ist. Ich frage mich im Stillen, will ich das wirklich, wie fühlt sich das für mich an, habe ich richtig gehandelt...dann warte ich die Antwort in meinem Inneren ab. Es kann sein, dass ich übereifrig spontan gehandelt habe und erst hinterher mein Herz frage. Wenn ich dann erkenne, dass ich einen Fehler gemacht habe, dann korrigiere ich das, entschuldige mich und tue das Notwendige, damit alles wieder ins Lot kommt.

Die Gesetze der Menschen ändern sich fast täglich, was heute gilt, kann morgen schon überholt sein, was gestern als richtig angesehen worden ist, hat heute schon längst wieder jemand widerlegt. Manche Gesetze der Menschen machen Sinn, manche nicht. Nach dem Gesetz des Herzens zu leben bedeutet sich auf die jeweilige jetzige Situation einzulassen. Das ist nichts Starres und ich kann einmal so und einmal anders handeln. Für mich ist es wichtig meine Dinge des Lebens mit der Liebe in meinem Herzen zu tun. Alles, was ich bisher ohne diese Liebe tat, hat viel Leid hervorgebracht.

Der normale Vorgang beim Lernen ist die Erkenntnis, aha, so funktioniert das, ich habe verstanden. Also der Verstand hat verstanden. Das Herz kann auch Dinge annehmen, die es nicht versteht, einfach nur, weil sie so sind wie sie sind. Das Herz urteilt, verurteilt und beurteilt nicht.

Die Logik des Herzens ist eine andere als die Logig des Verstandes. Will der Verstand etwas begreifen, so folgert er gemäß den ihm eingegebenen Gesetzen. Will das Herz etwas begreifen, dann öffnet es sich und schweigt. Für das Herz gibt es keine Ursache, keine Wirkung, keine logischen Konsequenzen. Es gibt nur das, was ist.
 
Zitat:

Die Logik des Herzens ist eine andere als die Logig des Verstandes. Will der Verstand etwas begreifen, so folgert er gemäß den ihm eingegebenen Gesetzen. Will das Herz etwas begreifen, dann öffnet es sich und schweigt. Für das Herz gibt es keine Ursache, keine Wirkung, keine logischen Konsequenzen. Es gibt nur das, was ist.

Du bist ein wertvoller Mensch. Du scheinst auch noch sehr jung zu sein. Ich bin es nicht mehr, doch wohl im Herzen jung geblieben.

Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es für mich besser ist, dem Verstand mindestens dasselbe Recht wie dem Herzen einzuräumen. Seither geht es mir besser, denn er hat mich vor allzu großen Enttäuschungen bewahrt.

Das Herz ist zu vertrauensselig, überhaupt wenn man verliebt ist. Leider wird Liebe und Vertrauen oft ausgenützt, denn nicht alle Menschen sind gut. Davor aber muss man sich durch den Verstand schützen.

Das ist meine Meinung, doch jeder Mensch kann dies handhaben wie er will.

Alles Liebe

suche :koenig:

Zitat:
Das Leben ist der beste Lehrmeister.
 
Glück und materieller Wohlstand

suche schrieb:
Zitat von Patrice:

„Hier an diesem Punkt befindet sich meines Erachtens die Menschheit. Die menschliche Suche nach Glück ist im Laufe der Zeit zu einer Suche nach materiellem Wohlstand geworden.“

Das Zitat stammt von mir. Es ist aus meinem ersten Beitrag.
Ich möchte hier hinzufügen, dass in meinen Augen Glück sowohl von außen als auch von innen kommt. Es ist bestimmt weit schwerer in einem New Yorker Ghetto, wo man täglich mit Gewalt und Leid konfrontiert ist, glücklich zu sein, als auf einem schönen Anwesen nahe einer ruhigen und gepflegten Stadt.

Ich will nicht abstreiten, dass materieller Wohlstand zum Glücklichsein etwas beiträgt. Das tut er deshalb, weil unser materieller Körper materielle Bedürfnisse hat und diese zu stillen macht glücklich.
A B E R
Durch dieses Stillen unserer materiellen Bedürfnisse wird man keineswegs endgültig glücklich! Ich denke, wirklich glücklich machen materielle Dinge, solange man sie auch wirklich braucht. Dass ich täglich frisches Wasser habe, ist zum Beispiel ein Faktor, der mir viel Glück beschert. Oder dass ich in einem warmen Bett schlafen kann, ist ebenso ein Faktor.
Hier geht es um grundsätzliche Dinge, die ich als Mensch brauche.

Brauche ich nun zum Beispiel einen 200 PS starken Wagen?
Nein, ich denke nicht. Ein 200 PS starker Wagen würde mir Spaß bereiten. Ja, das vielleicht. Aber würde er mich glücklich machen?

Ich habe unter meiner Verwandtschaft recht reiche Leute. Sie besitzen ein fünf Sterne Hotel in den Salzburger Bergen und ein anderer ein erfolgreiches Sägewerk, ebenfalls in Salzburg. Alle Beteiligten haben einen millionenschwerer Polster auf dem sie schlafen können.
Ich habe zwar nicht viel Kontakt mit ihnen, aber jedes Mal wenn ich einen habe, dann kann ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass sie dieses Geld KEIN BISSCHEN glücklicher macht als mich. Nicht einmal einen Hauch. Eher dürfte sogar das Gegenteil der Fall sein.

Ich denke also, materieller Wohlstand trägt etwas Gewichtiges zu unserem Glück bei, solange er wirklich von Nöten ist. Aber je mehr dieser Wohlstand unsere natürlichen Bedürfnisse übersteigt, desto weniger Glück beschert er uns noch.
 
Wie man schon sagt: "Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein."

So sehr ich Benjamin auch zustimme, so sehr zählt für mich persönlich das Gefühl der Harmonie. Ich kann Harmonie körperlich fühlen und empfinde dabei für mich ein Gefühl des Glücks. Geld erzeugt dies nicht, jedoch streite ich nicht ab, daß ein schönes Auto und vor allem das Fahrgefühl Harmonie erzeugen kann. Harmonie kann auch durch die Natur erzeugt werden, aber eben nicht immer. So ist nicht jeder Sonnenuntergang, nicht jedes Bild oder jede Musik ein Harmonieerzeuger.

Was es genau ist, was zu dieser Harmonie führt ist mir noch nicht ganz klar, aber Harmonie kann in allen Lebenslagen entstehen und hat mit Reichtum oder Armut nichts zu tun.

Es ist etwas besonderes und ich suche es jeden Tag.
 
Also ich bin mittlerweile fast im 41. Lebensjahr...und habe meine Erfahrungen mit der Verliebtheit lange hinter mir. Verliebtheit ist wie ein Schluck Sekt, prickelnd und schnell vergänglich. Mir ist die Liebe daher wertvoller, weil sie niemals anfängt und niemals aufhört.

Es mag sein, dass der Verstand das Herz schützen kann, aber wenn man wirklich aus dem Herzen heraus lebt, dann braucht es gar keine Schutzmauern von außen, weil es nichts zu zerstören gibt. Das, was ist, ist unzerstörbar.

Es macht mich natürlich auch unendlich traurig, wenn ich sehe, wie schlecht Menschen miteinander umgehen und auch ich treffe auf Menschen, die meinen mich kränken und verletzen zu müssen. Doch das können sie nicht wirklich. Wenn ich mich gekränkt oder verletzt fühle, so ist das eine falsche Sichtweise von mir und mein Problem, das ich wieder in Ordnung bringen kann. Das, was ich an ihnen erkenne ist viel schmerzlicher, nämlich das fehlende Bewusstsein. Wären sie sich ihrer selbst bewusst, so hätten sie es gar nicht nötig anderen ihren Willen aufzuzwingen oder sie zu kränken.

Weiterhin denke ich, dass auch jemand inmitten gewalttätiger Slums glücklich sein kann. Jeder Mensch hat in sich tief drinnen einen Raum, den niemand anderer betreten kann. Dort kann er Kraft schöpfen und glücklich sein, egal was da draußen vor sich geht.

Da draußen kann es noch so herrlich sein und alle Wünsche in Erfüllung gehen - das ist kein Garant dafür, dass der Mensch dann auch glücklich wäre. Das Glück ist das Bewusstsein oder Gewahrsein der Liebe. Geliebt zu werden und zu lieben ist Glück und zwar im Jetzt, nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Dieses Bewusstsein kommt von selbst, wenn wir still werden, so wie man nur auf den Boden eines Sees blicken kann, wenn dieser keine Wellen macht.

Das wir nicht jeden Sonnenuntergang als Glück empfinden können, liegt daran, dass wir uns dieses Wunders nicht bewusst sind. Fehlende Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Wir sind vielleicht mit unseren Gedanken dabei, aber nicht mit dem ganzen Herzen.

Wäre man ständig mit dem ganzen Herzen dabei, würde man platzen vor Glück. Das ist nichts besonderes und alltäglich. Du suchst es, weil du es nicht (mehr) siehst. Öffne dein Herz ganz weit für die Dinge, die dir so alltäglich vorkommen und doch so wunderbar sind: Augenblick für Augenblick.

Wer das Glück nicht in sich selbst findet, der findet es nirgendwo.
Es bedarf einer besonderen Art des Sehens.
Das Sehen mit dem Herzen.
Das Anschauen mit ganz viel Liebe.
Die Liebe ist der Zauber, der die Dinge in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Erinnert euch, wie es war, als ihr einmal glücklich gewesen seid.
Stumm vor Glück.
Zu Tränen gerührt.
Die tiefsten Sehnsüchte waren gestillt, alles passte, Harmonie ohnegleichen.

Es ist immer noch alles so - nur verstellt sich unser Blick, weil wir die falsche Brille auf haben. Wir sehen die Dinge verzerrt und wir hören nicht die wundersame Melodie des Herzens.

Poesie ist ein Schimmer von Wahrheit,
der aufglänzt in einem empfänglichen Gemüt.
 
Hi mein Herz,

Ich sehe bei dir einen Widerspruch. Du sagst, du öffnest dein Herz und sagst dann das das nichts zu zerstören gibt.
Du sagst du liebst und bist glücklich und dann wieder das die Menschen die nicht wirklich verletzen können.

Sind deine Gefühle nicht etwas zerbrechliches? Hat dich das Leben schon so abgehärtet?

Wenn ich liebe bin ich verletzlich. Die Menschen denen ich mich öffne können mich sehr verletzen.

Wenn man Glück empfindet , dann empfindet auch Unglück, Schmerz, Trauer in anderen Situationen.

Mein Herz, sagt mir ich soll ehrlich zu dir sein, ich glaube nicht das du glücklich bist. Du hast dich der Aussenwelt verschlossen, lebst nun Zufrieden in deinem Schneckenhaus, aber glücklich nehme ich dir nicht ab. Die genaue Wahrnehmung meiner Umwelt hatte ich in meiner Depressiven Phase, aber nicht den glücklichen. Sorry, wegen meiner offenen Worte.

Ach so,
Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Gruppenbildungen notwendig sind. Gruppen führen dazu, dass andere, die nicht zur Gruppe gehören, ausgeschlossen werden. Alles, was ausschließt und nicht miteinander verbindet, kann nicht wirklich gut sein, oder?
Die Beziehung, Ehe ist eine sehr exclusive Gruppe, ebenso die Familie, die Freunde, der Verein, das Dorf, die Sippe, die Gesellschaft ... alles Gruppen die ich als wirklich gut empfinde.

Jeder Mensch hat in sich tief drinnen einen Raum, den niemand anderer betreten kann. Dort kann er Kraft schöpfen und glücklich sein, egal was da draußen vor sich geht.
Das ist deine Erfahrung, oder? Ich glaube nicht, das ein Mensch glücklich sein kann, egal was da draußen vor sich geht, denn ,ich glaube, der Mensch definiert sich über Beziehungen.
 
Da ist gar kein Widerspruch *lach. Ich habe lange Zeit nicht auf mein Herz gehört und zu spät gemerkt, dass mich mein Verstand daran hindert einfach nur glücklich zu sein, weil er mir das Glück auszureden versuchte, z.B. durch Fragestellungen: Wie kannst du glücklich sein, wenn andere unglücklich sind? Was aber Quatsch ist, denn die anderen haben selbst dafür zu sorgen, dass sie glücklich sind. Es ist deren Angelegenheit. Meine ist es, selbst glücklich zu sein, dafür kann ich niemand anderen verantwortlich machen. Niemand hat dafür zu sorgen, dass ich glücklich sein kann - das kann nur ich allein.

Dann habe ich wieder gelernt, mein Herz zu öffnen und dabei festgestellt, es gibt gar nichts, was ich beschützen müsste. Zuvor habe ich all die Jahre gedacht, ich müsste Schutzmauern aufbauen. Das war ein Irrtum. Ich versuchte etwas zu schützen, was überhaupt nicht angegriffen werden kann.

Meine Gefühle sind nichts Zerbrechliches, sie kommen und gehen. Es gibt eine Unterscheidung zwischen Emotionen (die kommen aus deinem Inneren) und Gefühle (die beziehen sich auf etwas dort draußen).

Nein, das Leben hat mich nicht abgehärtet, da gibt es nichts Hartes an mir, ganz im Gegenteil, ich bin weicher als je zuvor und ich bin glücklich. Ich bin nicht immun gegenüber dem Leiden anderer, doch ich sehe diese Dinge nun mit anderen Augen. Ich habe kein Mitleid, d.h. ich leide nicht mehr mit, aber ich habe ein tiefes Mitgefühl, d.h. ich fühle mit ihnen.

Nein, wenn man Glück empfindet, dann ist das keine vergängliche Sache, sondern eine ewige. Alles Leid da draußen in der Welt beruht auf einen Mangel an Liebe. Dieses Glück ist nicht zu verwechseln mit Schadenfreude oder einer vergänglichen Freude. Es ist das Wissen, das am Ende alles gut wird und all das Leid einen tiefen Sinn hat. In der Welt der Menschen wird es immer Arme und Leidende geben. An mir soll es aber nicht liegen, dass ein anderer meinetwegen leiden muss. Und wenn es mir doch unbewusst passiert, dann will ich das wieder gut machen. Manchmal muss man allerdings jemandem bewusst Leid zufügen, wenn man Schlimmeres verhindern will, z.B. dem zuckerkranken Kind die Schokolade fortnehmen.

Du interpretierst, d.h. dein weniges Wissen über mich und mein Leben wird in deinem Kopf zu einem Bild von mir. Wie kommst du darauf, dass ich mich der Außenwelt verschlossen hätte? Ich bin gerne allein und in der Natur, doch
ich lebe innerhalb einer wunderbaren Familie mit 2 Hunden und nicht auf einer einsamen Insel. Mit meinem Ehemann bin ich seit 1982 zusammen, wir haben beruflich viele Kontakte, einige wenige Freunde und eine große Familie, nicht zu vergessen unsere Nachbarn und Bekannten usw. Es ist nicht so, dass ich dir beweisen müsste, dass ich wirklich glücklich bin, sondern möchte ich dir mit diesen zusätzlichen Informationen lediglich zeigen, wie wenig du doch von meinem Leben kennst und doch urteilt dein Verstand, ohne dass wir uns jemals begegnet wären. Warum bist du nicht einfach offen und nimmst es an? Warum läuft in deinem Kopf ein solcher Film ab? Wozu sollte ich sagen, ich sei glücklich ohne es zu sein? Dazu noch hier, wo mich niemand kennt...*grins. Neee, da war dein Kopfkino am Werk.

Ob eine Ehe eine Gruppe ist und niemanden dazwischen lässt, das hängt von der Auffassung über die Ehe an sich von den beiden Ehepartnern ab. Es muss nicht zwangsläufig eine geschlossene Gruppe sein, ebensowenig wie eine Familie eine geschlossene Gruppe sein muss, in die kein Fremder hinein darf. Selbstverständlich gehören wir Zuordnungen an, in erster Linie sind wir z.B. Lebewesen, Menschen, dann Frauen oder Männer, Schüler, Senioren, Firmenmitglieder usw. Kategorien ohne Ende. Doch ich verbinde den Ausdruck Gruppe eher mit einer gebildeten Form, weniger mit einer bestehenden. Nehmen wir die Gruppe der Katholiken. Da wird ein Priester vom Dienst suspendiert, weil er einem Evangelischen die Heilige Kommunion gegeben hat. Denken die Katholiken, sie wären die einzigen, die Anrecht auf den Himmel haben? Das meine ich mit Ausgrenzen, sich abheben oder höher positionieren als Gefahr bei Gruppenbildungen. Verschiedene Gruppen können konträre Positionen beziehen und dann kommt es zu Streit und Krieg.

Ob eine Gruppe wirklich gut ist, hängt von den Mitgliedern dieser Gruppe ab. Es gibt unzählige schlechte Ehen, wo Gewalt an der Tagesordnung ist, Familien, die zerstritten sind, Dörfer, die gegeneinander Krieg führen usw.

Der Mensch kann schon in diesem ihm eigenen Raum glücklich sein, auch wenn um ihn herum Krieg ist. Der Krieg hat nichts mit dem Menschen zu tun, der sein Glück gefunden hat. Die Menschen, die diesen Krieg machen, haben ihr eigenes Problem, das sie lösen müssen. Es gibt keine Notwendigkeit für Krieg. Man kann nicht für den Frieden KÄMPFEN. Fighting for peace is like fucking for virginity. Der Friede kommt aus den Herzen der Menschen und diesen inneren Frieden finden sie, indem sie sich selbst finden. Jetzt fragst du vielleicht, wie ein Mensch glücklich sein kann, wenn durch diesen Krieg andere Menschen leiden müssen. Das geschieht durch das Mitgefühl, ich kann mit ihnen fühlen, aber ich muss deswegen nicht selbst unglücklich sein, so wie ich es wäre, wenn ich mitleiden würde. Mit dem anderen zu leiden ist nicht gut, besser ist es mit ihm zu fühlen und ihm etwas vom eigenen Glück spüren zu lassen, damit er auch glücklich sein kann.

Ich kenne eine Frau, die hat Krebs im Endstadium. Man meint, sie müsste verzweifelt und traurig sein, doch sie ist glücklich und steckt alle mit ihrer inneren Freude an. Angst vor dem Tod habe sie keine, denn dann würde sie doch endlich ihrem Schöpfer gegenüberstehen. Sie macht anderen Mut trotz ihrer Schmerzen. Sie kann immer noch lieben. Ein anderer hasst seine Krankheit und lässt diesen Hass alle anderen spüren. Es ist die innere Einstellung zu den Dingen, die den Unterschied macht. Die Krankheit wird durch die innere Einstellung nicht geheilt werden können, aber der Mensch hat die freie Wahl, wie er damit umgehen möchte.

Seitdem ich Frieden mit mir selbst geschlossen habe, fällt es mir leichter Frieden mit den Menschen zu haben. Das ging vorher nicht. Da bin ich nämlich wütend geworden (Gefühle/Emotionen), habe gekämpft und anderen meine Auffassung aufgedrückt, etwas in sie hineininterpretiert, was nicht da war oder bin meinen Kopfgespenstern gefolgt. Das war nicht gut und hat mir und anderen viel Leid gebracht. Ich habe erkannt, dass es nicht wichtig ist, was andere von mir denken. Du kannst mich Lügner schimpfen. Es macht nichts, weil es deine Sichtweise der Dinge ist und nicht meine. Ich bin ich, selbst wenn die ganze Welt Lügner schreit. Also kann ich es so stehen lassen und muss mich nicht rechtfertigen. Es gibt nichts zu verteidigen, also gibt es auch keinen Krieg. Du kannst mich nicht verletzen oder kränken. Du kannst mir lediglich deine Meinung sagen und ich höre sie mir an. Mehr nicht.

Die Menschen verändern sich nicht durch Gewalt oder Beleidigungen, sondern sie verändern sich, indem sie fühlen. Da gibt es einen kleinen Jungen im Kindergarten, der wird von anderen gehänselt, also gemobbt. Der Anführer kommt sich großartig vor, doch als er selbst in eine solche Situation kommt, es bei eigenem Leib erfährt, wie traurig man dann ist, weil alle gegen einen sind - erst da versteht er, was er mit dem anderen Jungen getan hat.

Vielleicht definierst du glücklich sein auch anders als ich. Für mich ist es keine laute Freude, sondern die stille Klarheit, das alles was ist, gut ist. Ich brauche mich um nichts zu sorgen, weil alle Dinge für mich getan werden. Es gibt nichts zu tun, außer der Bereitschaft zur Bewusstheit. Natürlich bin ich kein Heiliger und falle immer noch zu oft aus dieser Bewusstheit heraus, doch ich merke es mittlerweile wenige Zeit später und dann achte ich wieder mehr auf mich.

Es ist richtig, dass das menschliche Gespräch durch nichts zu ersetzen ist. Doch ist es kein Gespräch, wo der eine dem anderen etwas vorwirft, ihm nicht glaubt und ihn verbal bekämpft. Ein Gespräch ist die Bereitschaft, den anderen anzunehmen, so wie er ist und da, wo er sich gerade befindet. Ein wirkliches Gespräch entsteht durch Offenheit (der Herzen). Die Energien fließen hin und her. Ein Gespräch ist ein Austausch, einer sagt etwas, der andere hört zu. Zuhören ist eine Kunst. Die meisten Menschen hören nur das, was sie hören wollen und bilden sich ein Urteil, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Es ist ihnen wichtiger Recht zu haben.

Es gibt Menschen, die reden den ganzen Tag, ohne wirklich etwas zu sagen, ohne wirklich einen anderen Mensch tief zu berühren.

Gespräche, so wie ich sie verstehe, berühren tief. Am Ende eines solchen Gesprächs gehen alle zufrieden wieder auseinander. Da gibt es kein Überstülpen von Meinungen und die Atmosphäre ist entspannt. Für ein solches Gespräch braucht es allerdings Zeit, das geht nicht zwischen Tür und Angel.

Die Menschen haben aber kaum Zeit, nicht für sich selbst und schon gar nicht für andere. Sie haben Kontakt miteinander, aber keine Begegnungen. Begegnungen wärmen das Herz. Wenn du eine Begegnung hattest, dann macht dich das froh und glücklich. Vielleicht hat dir eine schöne Frau zugezwinkert? Dann hat sie dich gesehen, sie hat dir ihre Aufmerksamkeit geschenkt, dich für einige Sekunden beachtet. Manche Menschen können nach einem Kontakt noch nicht einmal die Kleidung des anderen beschreiben, so wenig Aufmerksamkeit war vorhanden.

Seitdem ich das alles weiß, lebe ich umso bewusster und wenn ich merke, dass ich wieder hektischer werde, weil die Welt so schnell ist, dann bremse ich mich, atme tief ein und aus und orientiere mich wieder an meiner Mitte.

Du schreibst, wenn du liebst seist du verletzlich und Menschen, denen du dich öffnest, können dich verletzen.

Dann ist es keine Liebe.

Das, was verletzt werden kann ist dein Ego. Dein Ich kann gekränkt werden, aber nicht du selbst. Wenn dir dein Ego (das, was du der Welt da draußen zeigst, deine Darstellung in der Welt) sehr wichtig ist, dann bist du verletzlich. Wenn du aber weißt, dass du du-selbst bist, und die anderen da draußen von dir denken können, was sie wollen - wie kannst du dann verletzbar sein? Du bist du-selbst, ob du Herr Müller-Lüdenscheidt heißt oder du Image und Namen änderst, so dass die Welt dich anders sieht. Es ist nur ein Bild von dir, nicht du-selbst. Du könntest alles an dir verändern, bis nichts mehr an dich, so wie du momentan ausschaust, erinnert. Trotzdem bleibst du du-selbst.

Du hast Angst dich zu öffnen, weil du denkst, ein anderer könnte dich verletzen, kränken oder dir schaden. Wodurch sollte er das tun können? Indem er dich beleidigt? Oder indem die Frau, die du liebst, sich einem anderen Mann zuwendet? Wenn du sie wirklich liebst, wirst du wollen, dass sie glücklich ist. Und wenn sie mit dem anderen Mann glücklich ist, dann freue dich doch. Das, was dann gekränkt ist, weil sie DICH nicht mehr liebt oder den anderen mehr als dich - ist dein eitles Ich. Du selbst bist derselbe, ob sie dich liebt oder nicht.

Ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken einigermaßen verständlich ausdrücken kann und ob du sie nachvollziehen kannst. Ich meinerseits lerne am besten durch Ausprobieren, also nicht durch graue Theorie, sondern indem ich tue, was ich denke. Da muss man manchmal gehörig über den eigenen Schatten springen, aber dabei habe ich gelernt, dass das, wovor ich Angst hatte, gar nicht existiert.

Du wirst vielleicht nicht jedem dein Herz öffnen wollen und dir den Menschen, bei dem du es tun möchtest, genau anschauen. Wir sind alle nur Menschen und Menschen machen Fehler. Also die Möglichkeit, dass der andere mit deinen Worten nichts anzufangen weiß (so wie du jetzt vielleicht mit meinen Worten), besteht immer. Mir ist es das wert, was hätte ich zu verlieren? Wir kommen mit nichts in diese Welt und wenn wir wieder gehen, können wir nichts mitnehmen. Also haben wir nichts zu verlieren.
 
Meine ist es, selbst glücklich zu sein, dafür kann ich niemand anderen verantwortlich machen. Niemand hat dafür zu sorgen, dass ich glücklich sein kann - das kann nur ich allein.
Ganz deiner Meinung.

Dann habe ich wieder gelernt, mein Herz zu öffnen und dabei festgestellt, es gibt gar nichts, was ich beschützen müsste. Zuvor habe ich all die Jahre gedacht, ich müsste Schutzmauern aufbauen. Das war ein Irrtum. Ich versuchte etwas zu schützen, was überhaupt nicht angegriffen werden kann.

Meine Gefühle sind nichts Zerbrechliches, sie kommen und gehen. Es gibt eine Unterscheidung zwischen Emotionen (die kommen aus deinem Inneren) und Gefühle (die beziehen sich auf etwas dort draußen).
Nur damit ich es richtig verstanden habe. Wenn du dein Herz öffnest gibst du nur deine Gefühle frei, oder? Deine Emotionen bleibt unantastbar, oder? Sind deine Emotionen etwas zerbrechliches? Warum machst du die unterscheidung, wenn da nichts angregriffen werden kann?:confused:

Neee, da war dein Kopfkino am Werk.
Oder ich habe mit dem Herzen gelesen und nicht mit dem Verstand. Du weisst doch das Herz sieht auch die unsichtbaren Sachen. :)

Der Mensch kann schon in diesem ihm eigenen Raum glücklich sein, auch wenn um ihn herum Krieg ist. Der Krieg hat nichts mit dem Menschen zu tun, der sein Glück gefunden hat.
Wahrscheinlich haben wir unterschiedliche Vorstellungen von einem Krieg. Ich kann Leute verstehen die Vergewaltigt wurden /oder Vergewaltiger waren, die gefoltert wurden/gefoltert haben, im Kampf verletzt wurden/ getötet haben, Bombemangriffe erlebt haben, aus ihrer Heimat fliehen mussten ...., das die echte Probleme mit ihrem Glück haben.

Du schreibst, wenn du liebst seist du verletzlich und Menschen, denen du dich öffnest, können dich verletzen.

Dann ist es keine Liebe.
Wenn diese Menschen mir wichtig sind, dann ist mir ihre Meinung und das was sie von mir halten sehr wichtig. Nur wenn sie mir egal sind, können sie mich nicht verletzen. Aber die Menschen, die ich liebe sind mir nicht egal.

Welchen Menschen vertraust du? Öffnen hat etwas mit Vertauen zu tun, wenn ich mich aber öffne und nichts zu befürchten habe, ist es keinen Öffnen und auch keine Vertrauen.

Dein Mann könnte also alles tun, ohne dich wirklich zu verletzten?
Warum lässt du deinen Mann nicht an deine Emotionen?

Also haben wir nichts zu verlieren.
Wenn du nichts zu verlieren hast, tust du mir leid. Ich bin zwar für mein Glück selbst verantwortlich, aber zu meinem Glück gehören auch andere Menschen. Mein Glück ist auch von meiner Frau, Familie und Freunde abhängig. Das Gefühl der Zweisamkeit kann ich nicht alleine haben. Die Überwindung der Isolationsgefühls ICH. Also habe ich schon etwas zu verlieren, nämlich das tolle WIR-Gefühl. *Gruppenumarmung*:D
 
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Menschen...

...so viele Worte und am Ende ist die Welt immer noch nicht besser.

Ich dachte wir wollen hier auf neue Horizonte zusteuern?

Ich meld mein Abo wieder ab. Gähn....

Auf Nimmerwiedersehen
EVE13
 
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