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Die Evolution geht weiter

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AW: Die Evolution geht weiter

und wie!

Kennt ihr diese?



Sind alle aus:



Unterhaltsam und kehrreich.

Gruß Fritz
 
AW: Die Evolution geht weiter

Unterhaltsam und lehrreich.

Noch ein eigenartiges Tier aus Translunarien

Hetoptawanze



Chlorophyllus hetoptus
Wichtigste Merkmale: Sieht aus wie ein Blatt des immergrünen Hetoptabaumes.

Aussehen

Etwa 7 cm lang; flügellos; Kopf und Körper imitieren in Form und Farbe perfekt ein Blatt; auf der Oberseite sind Blattrippen zart angedeutet. Der Kopf ist in einen nach vorn gerichteten etwa 1,5 cm langen Saugrüssel ausgezogen, der wie ein Blattstiel aussieht. Mit diesem Rüssel bohren sich die Insekten mehrere Millimeter tief in kleine Zweige, sodass sie fest mit ihnen verbunden sind. Die Männchen legen beim Saugen ihre Beine unterseits mittig an den Körper, sodass diese an eine Blattrippe erinnern. Die Weibchen leben sessil und werfen ihre Beine ab. Sie veranlassen den Wirtsbaum, eine Art Wundkallus um die Einstichstelle zu bilden, sodass die Verbindung besonders fest ist.

Vorkommen

In allen immergrünen Wäldern, in denen es Hetoptabäume gibt; in seltenen Fällen auch auf anderen Bäumen. Besonders individuenreiche Populationen in Rhynchverdien, Bugleaf-Country sowie in den Horopylwäldern Amazoniens. Aber auch in Translunarien immer wieder anzutreffen.

Nahrung

Die grüne Farbe der Hetoptawanzen rührt von endosymbiontischen (in den Körperzellen eingelagerten) Chloroplasten her. Diese betreiben Fotosynthese, und die Wanze nutzt die entsprechenden Stoffwechselprodukte zu ihrer Ernährung. Durch das Saugen an den Wirtsbäumen wird die Wasserversorgung gesichert, was besonders für die Aufrechterhaltung der Fotosynthese wichtig ist. Es werden aber auch Nährstoffe zur Zusatzversorgung (besonders bei Schlechtwetterphasen) aufgenommen. Die mit ihrem Rüssel fest im Zweig verankerten Weibchen können jedem Sturm trotzen; die Männchen saugen nur bei windstillem Wetter, da die Verbindung des Saugrüssels mit der Pflanze nicht so stabil ist.

Biologie

Zur Fortpflanzungszeit geben die Weibchen ein Pheromon ab, das die Männchen von weit her anlockt. Nach der Kopulation bewacht das Männchen sein Weibchen, um Fremdbegattung zu verhindern. Ist das Weibchen bereit zur Eiablage, klammert sich das Männchen unter ihm fest und lässt sich die Eipakete auf den Bauch kleben. Dann klettert es hinab und deponiert die Eier unter Rinde am Fuß eines Baumes. Die schlüpfenden Larven sind braun und begeben sich in die Bodenstreu, um Jagd auf allerlei Kleingetier zu machen. Bei ihren Streifzügen wandern sie weit umher. Erst mit der letzten Häutung erhalten sie ihre grüne Farbe und erklettern die Baumwipfel. Ihre Art der Tarnung bezeichnet man als Blattmimese,

Wissenswertes

Lange Zeit haben Wissenschaft
ler gerätselt, wie die erwachsenen Hetoptawanzen zu ihren Chloroplasten kommen. Heute weiß man, dass bereits in den Eiern einige dieser Organellen enthalten sind. Sie werden in jeweils wenigen Exemplaren an die Körperzellen weitergegeben und ruhen dort während der Bodenlebensphase der Larven. Mit der letzten Häutung startet ein großes Umbauprogramm: Die wenigen Chloroplasten werden programmiert, sich auf Kosten anderer Organellen zu vermehren. Die Hetoptawanzen werden grün, und ihre völlig andere „Blatt-Lebensweise“ beginnt.
 
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