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Determination als Negation des Subjekts

AW: Determination als Negation des Subjekts

das Wunder des Lebens ist kein Wunder mehr,
wenn man Leben künstlich (aus toter Materie) erzeugen kann

Bedeutet das nicht, dass sobald ich mich kausal, von anderen Ursachen erzeugt denke, negiere ich mich zugleich als Subjekt, als Selbst?

ja,
Deine möglichen Einwände gegen die von der allwissenden Regierung beschlossene Politik
sind dann Überbleibsel Deiner primitiven Vergangenheit
 
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AW: Determination als Negation des Subjekts

MAUTHNER Wörterbuch der Philosophie (zeno.org)

... weil kein Geringerer als Kant zwischen Deïsmus und Theïsmus einen Unterschied setzen wollte, und das zu einer Zeit, als die englischen Deïsten oder Theïsten, die sich auch freethinkers nannten, bereits den Kontinent mit ihrer Ketzerei angesteckt hatten. Wobei es den Philosophen von Beruf nicht eben zur Ehre gereicht, daß sie eigentlich ohne Ausnahme, wenn man den einzigen Spinoza, den Fürsten der Atheïsten, nicht zu ihnen rechnet, nicht ehrlich Farbe bekannten; daß sie einen Konflikt mit der Kirche scheuten. Die Vertreter des Deïsmus waren die großen englischen, französischen und zuletzt auch deutschen Schriftsteller: Shaftesbury, Voltaire, Rousseau, Reimarus, Lessing. Durch diese Männer war der unkirchliche Glaube an einen rein begrifflichen Gott schon zum Gemeingut des gebildeten Abendlandes geworden, als Kant. in diesem Falle doch wohl nur mit scheinbarem Tiefsinn, zwischen Deïsmus und Theïsmus distinguierte. Beide Begriffe haben es nur mit Theologie aus bloßer Vernunft zu tun und stehen außerhalb der offenbarten Theologie. Die Theologie aus bloßer Vernunft »denkt sich nun ihren Gegenstand entweder bloß durch reine Vernunft vermittels lauter transzendentaler Begriffe (ens originarium, realissimum, ens entium) und heißt die transzendentale Theologie, – oder durch einen Begriff, den sie aus der Natur (unserer Seele) entlehnt, als die höchste Intelligenz und müßte die natürliche Theologie heißen. Der, so allein eine transzendentale Theologie einräumt, wird Deïst, der, so auch eine natürliche Theologie annimmt, Theïst genannt.« Der Unterschied soll besagen, daß der Deïsmus vom Wesen Gottes nichts wisse, wohl aber der Theïsmus, der dem Welturheber Verstand und Freiheit zuschreibe. »So könnte man nach der Strenge dem Deïsten allen Glauben an Gott absprechen und ihm lediglich die Behauptung eines Urwesens oder obersten Ursache übrig lassen. Indessen da niemand darum, weil er etwas sich nicht zu behaupten getraut, beschuldigt werden darf, er wolle es gar leugnen, so ist es gelinder und billiger, zu sagen: der Deïst glaube einen Gott, der Theïst aber einen lebendigen Gott (summam intelligentiam).« (Kr. d. r. V., S. 659 bis 661.)
 
AW: Determination als Negation des Subjekts

Auch sehr lesenswert, Scilla!

Ja, wir haben wirklich ausgezeichnete Nachschlagewerke
- im deutschsprachigen Bereich.

Ich musste es wesentlich kürzer fassen, weil mein
letztes Riesenwerk sonst zu 10 Bänden angewachsen
wäre.

Die "Fremdwörter" Deismus und Theismus findet
frau/mann bei mir z.B. unter dem Stichwort

Gottglaube​

Mit besten Empfehlungen
Reinhard70
 
AW: Determination als Negation des Subjekts

Könnte bitte jemand die entsprechende Stelle
von Kant posten?
Wäre echt nett.

Was denkt ihr?
Sind meine oben erwähnten Gedankengänge philosophisch haltbar?
Gibt es auch andere Philosophen die etwas zu diesem
"Determiniertes Subjekt"-Thema geschrieben haben?

lg
 
AW: Determination als Negation des Subjekts

Könnte bitte jemand die entsprechende Stelle
von Kant posten?
Wäre echt nett.

Was denkt ihr?
Sind meine oben erwähnten Gedankengänge philosophisch haltbar?
Gibt es auch andere Philosophen die etwas zu diesem
"Determiniertes Subjekt"-Thema geschrieben haben?

lg

Hallo Erbsi,

ich habe den Kant nochmal gelesen und es ist keine Stelle, sondern eine Interpretationsache von mehreren Abschnitten.

Es steckt in jedem Satz der transzendentalen Dialektik, selbst Hirschberger, Störig, Metzler, Coreth und Schöndorf interpretieren diese Sache anders....

Und ich auch. Kant regt mich immer mehr auf. Das was bei ihm Objektivität heißt, ist keine, sondern es ist Subjektivität. Die Dinge, die Kant erblickt sind innen hohl, so wie Kant nur äußere Substanz besitzt, die schöÖön zu lesen ist, aber die inneren Sachverhalte fehlen.

Es tut mir leid, ich kann Dir da nicht helfen, habe auch das Problem, je mehr ich von anderen Philosophen lese, desto mehr kommt mir Kant wie ein denkender Gartenzwerg vor. Sorry, aber es ist NUR meine Meinung.

Axl
 
AW: Determination als Negation des Subjekts

Hallo Erbsi

Wo findet man diese Stelle bei Kant?
Bedeutet das nicht, dass sobald ich mich kausal, von anderen Ursachen erzeugt denke, negiere ich mich zugleich als Subjekt, als Selbst?
Könnte mir das jemand bitte genauer erklären?

Du solltest auch lesen,
was hier im thread geschrieben steht

was willst Du überhaupt?
 
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AW: Determination als Negation des Subjekts

Danke erstmal für deine Antwort.

Nein; ich meinte nicht Hegels Negieren.

Meine Frage stellt ein kleines Gedankenspiel dar.

Ich möchte aufzeigen, dass frei zu sein und ein Subjekt zu sein,
eine Identität, ein Selbst zu besitzen, Ich sagen zu können ein und dasselbe
sind.

Kausalität ist ja das Gegenteil von Freiheit.
Was passiert wenn ich mich vollkommen kausal determiniert denke?
Ich hab mir dazu folgendes überlegt:
Nicht Ich denke; sondern ich werde ja gedacht; also bin ich nicht;
erweise ich mich selbst nur als eine Wirkung, eine Illusion anderer Ursachen,
dich ich nicht selbst bin; verursacht habe.
Denke ich nun das zu Ende müsste ich nun sagen: Meine Gedanken gehören mir nicht selbst; sie werden mir (ein)gegeben; ich bin nicht mein eigener Herr; strenggenommen dürfte ich nicht einmal mehr Ich sagen.

Ich hoffe ich konnte meine Frage verständlicher machen.
Wurde dieses Thema irgendwo in der Philosophiegeschichte näher behandelt?
Ich hätte mir gedacht, genau soetwas meint Zizek/Kant mit der obigen Stelle.

lg

Der Gedanke ist eine Folge der Ursache. Angenommen Dir fällt ein Apfel auf den Kopf, dann wirst Du in irgendeiner Form an Äpfel denken (sobald Du den Apfel als Schmerzbringer erkennst) OB DU WILLST ODER NICHT WIRST DU AN ÄPFEL DENKEN! Du kannst den Apfel nur erkennen wenn Du an ihn denkst und schon ist es zu spät für Freiheit!

Die Gedanken werden Dir nicht eingegeben, sondern DEINE Gedanken entstehen durch Dir unbewusste Ursachen in Dir. Du selber bist ein Konglomerat aus vielfältigen Dir unbewussten stofflichen und psychischen Ursachen!
Du bist die Summe der Prozesse welche Du nicht kennst. Wenn Du pupst ist dies nur die letzte Auswirkung einer langen Dir unbekannten Entwicklung der Blähung!

Am besten beschreibt diese Dinge meiner Ansicht Sri Aurobindo.
Würdest Du voll erfassen dass Du "nur" die Folge von Ursachen bist würde sich Dein sinnlos kreiselndes Subjekt in diesem Moment in Luft auflösen, Du würdest zum Objekt des übergeordneten Daseins (was Du schon immer warst) und Du wärest ein Weiser!
Endlich würde Ruhe eintreten und Du könntest nun doch noch in Ruhe kürteln ohne an den nächsten Termin zu denken.

Wo sowas bei Kant steht weiss ich nicht. Google doch mal!
 
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