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billige Kleidung

AW: billige Kleidung

zu welchem Preis?

Vieles, was wir in den Textilgeschäften kaufen, kommt aus Kambodscha oder Bangladesch. Dort wird zu menschenunwürdigen Bedingungen produziert. Solange die Produkte von uns gekauft werden, unterstützen wir deren Ausbeutung, oder nicht?

Wir blenden es aus. Meine Meinung ist, wenn man ein Kleidungsstück aus dieser Region kauft, ist es genau so als würde man einen Menschen quälen. Es macht keinen Unterschied.

Es grenzt an ein Wunder, dass Arbeiter aus den Textilfabriken in Kambodscha mutig genug sind, zu demonstrieren. Zwar bekommen sie Hungerlöhne, aber jeder ist froh, dort einen Job zu haben und wer nicht spurt, der fliegt und verhungert, mangels Alternativen. Trozdem, sie streiken und zwar soviele, dass die Polizei und die Armee begonnen haben, auf sie zu schießen. Es gibt Tote.

Die Situation dort entspricht jener hierzulande im Zeitalter der Industrialisierung. Scheint also ein "normaler" Entwicklungsprozess zu sein. Wir sollten uns in Demut üben und dankbar sein, dass wir nun von den Früchten leben können, die unsere Vorfahren vor 100-200 Jahren gesät haben. Unsere Zustände, unser Lebensstandard ist eben nicht gottgegeben oder unvermeidlich, sondern darum wurde gekämpft und es bedarf laufend Mühen und Arbeit, damit es so bleiben kann.

Jetzt stellt sich die Frage, ob es in unserer Verantwortung liegt, deren Kampf zu kämpfen.
 
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AW: billige Kleidung

Alles, was wir hier billig erwerben, wird auf dem Rücken Anderer ausgetragen.
Mich hat zu Weihnachten das Überangebot in den Supermärkten angekotzt.
Mich kotzen Plastikschuhe aus China und Acryltextilien aus Bangladesch an. Mastgänse aus Polen oder Qualfleisch aus Deutschland. Das ist alles grauenhaft.
Was wir machen können? Jeder kann nur bei sich selbst anfangen und damit aufhören, wie verrückt zu konsumieren. Was sonst.
 
AW: billige Kleidung

Alles, was wir hier billig erwerben, wird auf dem Rücken Anderer ausgetragen.
Mich hat zu Weihnachten das Überangebot in den Supermärkten angekotzt.
Mich kotzen Plastikschuhe aus China und Acryltextilien aus Bangladesch an. Mastgänse aus Polen oder Qualfleisch aus Deutschland. Das ist alles grauenhaft.
Was wir machen können? Jeder kann nur bei sich selbst anfangen und damit aufhören, wie verrückt zu konsumieren. Was sonst.

Ja, die Krux dabei ist: Geht es dem asgebeuteten Arbeiter dann besser, wenn das von ihm hergestellte Produkt nicht gekauft wird ?
 
AW: billige Kleidung

Die Situation dort entspricht jener hierzulande im Zeitalter der Industrialisierung. Scheint also ein "normaler" Entwicklungsprozess zu sein. Wir sollten uns in Demut üben und dankbar sein, dass wir nun von den Früchten leben können, die unsere Vorfahren vor 100-200 Jahren gesät haben. Unsere Zustände, unser Lebensstandard ist eben nicht gottgegeben oder unvermeidlich, sondern darum wurde gekämpft und es bedarf laufend Mühen und Arbeit, damit es so bleiben kann.

Jetzt stellt sich die Frage, ob es in unserer Verantwortung liegt, deren Kampf zu kämpfen.

Das ist zweifellos richtig, aber andererseits muss die Frage nach der Fairness schon gestellt werden. Waren es nicht wir, die über die Ozeane segelten, den Grund und Boden dank unserer waffentechnischen Überlegenheit beschlagnahmten, die Bewohner töteten oder als Sklaven mitnahmen? Und bis heute die Ressourcen ihrer Heimatländer ausbeuten?

Vor dem Hintergrund der heute noch größeren Überlegenheit erscheint mir das erbärmlichst, denn es ist nichts anderes, als das immer noch ausgeübte Faustrecht, was im Hightechzeitalter immer unangreifbarer ausgeübt wird. Wenn wir es rein aus evolutionärem Blickwinkel sehen wollen, ethikfrei, dann ist es so richtig. Dass dies aber letztlich im Namen Christi geschieht, das stinkt zum Himmel, denn das Verhalten unserer "christlichen" Welt belegt letzlich, dass wir keine sind, sondern Kapitalisten ohne Moral.


Alles, was wir hier billig erwerben, wird auf dem Rücken Anderer ausgetragen.
Mich hat zu Weihnachten das Überangebot in den Supermärkten angekotzt.
Mich kotzen Plastikschuhe aus China und Acryltextilien aus Bangladesch an. Mastgänse aus Polen oder Qualfleisch aus Deutschland. Das ist alles grauenhaft.
Was wir machen können? Jeder kann nur bei sich selbst anfangen und damit aufhören, wie verrückt zu konsumieren. Was sonst.

stimmt. Mehr können wir derzeit nicht tun. Besonders der Umgang mit selbst erzeugten Kreaturen, die voll in unserer Verantwortung liegen, ist unerträglich. Und die Alternativen zu diesem pervertierten System werden immer weniger.
 
AW: billige Kleidung

Das ist zweifellos richtig, aber andererseits muss die Frage nach der Fairness schon gestellt werden. Waren es nicht wir, die über die Ozeane segelten, den Grund und Boden dank unserer waffentechnischen Überlegenheit beschlagnahmten, die Bewohner töteten oder als Sklaven mitnahmen? Und bis heute die Ressourcen ihrer Heimatländer ausbeuten?

Ja, nur hat die aktuelle Situation nicht sehr viel mit der Kolonialisierung vor Jahrhunderten zu tun.

Vor dem Hintergrund der heute noch größeren Überlegenheit erscheint mir das erbärmlichst, denn es ist nichts anderes, als das immer noch ausgeübte Faustrecht, was im Hightechzeitalter immer unangreifbarer ausgeübt wird. Wenn wir es rein aus evolutionärem Blickwinkel sehen wollen, ethikfrei, dann ist es so richtig. Dass dies aber letztlich im Namen Christi geschieht, das stinkt zum Himmel, denn das Verhalten unserer "christlichen" Welt belegt letzlich, dass wir keine sind, sondern Kapitalisten ohne Moral.

Ja, gefühlte Überlegenheit macht mutig. Selbst wenn man sich nur moralisch überlegen fühlt ist man geneigt, seine Moral den anderen aufzuzwingen.


stimmt. Mehr können wir derzeit nicht tun. Besonders der Umgang mit selbst erzeugten Kreaturen, die voll in unserer Verantwortung liegen, ist unerträglich. Und die Alternativen zu diesem pervertierten System werden immer weniger.

Waren sie jemals mehr ?
 
AW: billige Kleidung

Jeder kann nur bei sich selbst anfangen und damit aufhören, wie verrückt zu konsumieren.
Ein guter Satz zu dem Thema, leider wird es sehr schwer gemacht denn überall in der westlichen Welt wird das verrückt Sein beim Konsumieren belohnt, gewürdigt und mit Applaus versehen.
Je verrückter einer kauft je mehr Vorteile bekommt er im gesellschaftlichen Umgang, der Status richtet sich nach dem Grad der Verrücktheit beim Konsumieren.
Es geht nicht nur um Geld dabei, wer etwas ganz teures und abgefahrenes auf Pump kauft wird als Sieger gefeiert.
Diesem Gefühl jagt jeder beim Konsum hinterher und wer etwas fast geschenkt bekommt und in der Gemeinschaft trotzdem der Sieger ist fühlt sich am allerbesten.
Deshalb hat Billig-Konsum das so ausschaut wie ganz teuer Hochkonjunktur.
Bei Klamotten ist die Kunstfigur Harald Glööckler mit seiner Serie Pompöös-Design ein gutes Beispiel was in unserer bürgerlichen Welt an Verrücktheit gerade in ist.
Verrückt kaufen, Geld spielt keine Rolle und das Denken an Ressourcen schon gar nicht, wird mit gesellschaftlicher Anerkennung hoch belohnt.

Würde der Arbeiter oder Angestellte nicht immer mehr Geld am Monatsende brauchen um diesen Irrsinn mitzumachen, müsste nicht wie irre immer mehr
möglichst billig produziert werden. Wer sich begnügt und auf den gesellschaftlichen Status verzichten kann braucht nicht mehr Geld um glücklich zu leben und
es muss auch nicht mehr produziert werden um das Kapital zu steigern bzw. das industrielle Wachstum in die Höhe zu treiben.

Kann es nur wiederholen, im Teilen von Dingen liegt in der Gemeinschaft die Zukunft, sich untereinander austauschen und es gibt so etwas Neues ohne alles ständig kaufen zu müssen.
Eine Lösung könnte sein, es machen einige schon so, der Kick ist nicht der Kauf für das erarbeitete Geld, schaffe nur noch halbtags, habe mehr Zeit für meine Bedürfnisse und
lasse mir von Mitmenschen Klamotten schenken die sie abgeben wollen. Das stärkt nicht den Wachstum der Industrie aber es spart enorm Ressourcen auf dem Planeten.

Es ist was das Leben auf dem Planeten angeht weniger das Geld der Konflikt, das ist nur eine menschliche Idee als ökonomische Maßeinheit
aber der sparsame Umgang mit Ressourcen macht die Qualität aus um nicht an den Abgrund zu kommen und so ein sicheres Wohlbefinden im Leben zu haben.
 
AW: billige Kleidung

Ist hier ein Sponsor anwesend, der den Abgeordneten des deutschen Bundestags einheitliche braune Uniformen nähen kann? Pro 7 vielleicht?
 
AW: billige Kleidung

Ja, nur hat die aktuelle Situation nicht sehr viel mit der Kolonialisierung vor Jahrhunderten zu tun.

wirklich nicht? Ist es Zufall, dass heute die Weltkonzerne der ehemaligen Eroberermächte fast jedes Land der Erde ausbeuten?

Ja, gefühlte Überlegenheit macht mutig. Selbst wenn man sich nur moralisch überlegen fühlt ist man geneigt, seine Moral den anderen aufzuzwingen.

Ich rede nicht von gefühlter Überlegenheit, sondern von tatsächlicher, militärischer, technologischer und informeller. Irre ich mich, wenn ich sage, dass die USA mit ihrer gigantischen Kampfmaschinerie den Großteil der Welt "friedlich" beherrschen, weil die kleinen Verbündeten ganz genau wissen, dass sie nicht aufmucken können?

Waren sie jemals mehr ?

Irre ich mich, wenn ich diese Frage mit einem eindeutigen ja beantworte? Weil derzeit durch absichtliche politische Weichenstellungen die kleineren Erzeuger vom Markt gefegt werden sollen und werden, und das weltweit?
 
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