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billige Kleidung

AW: billige Kleidung

scriberius;531820 Irre ich mich schrieb:
Ich sehe auch einen Zusammenhang zwischen den Anfängen der Industrialisierung und den Zuständen heute in Kambotscha und Co. Ich glaube allerdings nicht, das sich die Situation irgendwann einmal soweit entspannt, das alle was vom Kuchen abbekommen. Ein Zurück gibt es auch nicht, wer will auch schon auch die Errungenschaften unserer Zeit verzichten?
 
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AW: billige Kleidung

Zu den Errungenschaften gehört es, Menschen in ärmeren Ländern oder Landstrichen als Arbeitsbienchen für sich Pullis nähen zu lassen. Das haben wir mit der DDR so gemacht, mit Rumänen, weiter mit Chinesen und Vietnamesen und nun zieht der Tross weiter nach Nordkorea. Errungenschaft bedeutet hier, mit einem purpurnen Leibchen (Markenleibchen), einem Kranz auf dem Kopf, im Liegen bei sanften Klängen die Früchte der Ärmeren zu verzehren.

Und das war so und so wirds auch immer sein.
Wichtig hier, die jeweils Armen gegen die Ärmeren auszuspielen, damit sie mit sich selbst beschäftigt sind. Am besten man verhöhnt sie dann noch mit dem Spruch "wenn du dich nur richtig mühst, wirds dir einst besser gehen".

Bernd
 
AW: billige Kleidung

Als Leihpolizist mit zeitlich befristetem Wachkoma hast du dich wahrscheinlich nie gefragt, warum die Ankleidezeit deiner Uniform nicht als Arbeitszeit angerechnet wird. Nun, wäre das so, dann müsstest du wohl früher oder später für deine Arbeitskleidung selbst aufkommen. Aber wie solltest du in deiner Arbeitszeit über die geschickten Kinderhände nachdenken, die deine Uniform für unser deutsches Rentenraumschiff erschaffen haben? Es wäre doch irgendwie ein Eingriff in die Privatsphäre deiner staatlich gefühlten Sicherheit, nicht wahr? Am besten ist es doch, du ziehst den deutschen Reißverschluß wieder zu. Und setzt dir den Helm mit Kamera auf. Damit du wenigstens sagen kannst, daß alles nur ein schlechter Film war. Der Abfahrtslauf der Betriebswirtschaftler...
 
AW: billige Kleidung

Ein Zurück gibt es auch nicht, wer will auch schon auch die Errungenschaften unserer Zeit verzichten?

Ich habe kürzlich festgestellt, daß ein Ortsgespräch in einer Telefonzelle der deutschen Telekom etwa 22 Cent pro Minute kostet. Die Suchzeit nach einer der wenigen, verbliebenen Telefonzellen nicht eingerechnet. Ein Gespräch mit einem der vielen, üblichen Handytarife kostet 9 Cent pro Minute. Besteht die "Errungenschaft" nun darin, daß du als Handybenutzer nicht mehr auf die anonyme Telefonzelle angewiesen sein sollst, weil man diese mit anonymen Bargeld füttern muß?
 
AW: billige Kleidung

Ich habe kürzlich festgestellt, daß ein Ortsgespräch in einer Telefonzelle der deutschen Telekom etwa 22 Cent pro Minute kostet. Die Suchzeit nach einer der wenigen, verbliebenen Telefonzellen nicht eingerechnet. Ein Gespräch mit einem der vielen, üblichen Handytarife kostet 9 Cent pro Minute. Besteht die "Errungenschaft" nun darin, daß du als Handybenutzer nicht mehr auf die anonyme Telefonzelle angewiesen sein sollst, weil man diese mit anonymen Bargeld füttern muß?

Ja ja, die deutsche Telekom ist nach ihrem Börsengang auch nicht mehr das, was sie früher mal war ...:rollen:
 
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Ich sehe auch einen Zusammenhang zwischen den Anfängen der Industrialisierung und den Zuständen heute in Kambotscha und Co. Ich glaube allerdings nicht, das sich die Situation irgendwann einmal soweit entspannt, das alle was vom Kuchen abbekommen. Ein Zurück gibt es auch nicht, wer will auch schon auch die Errungenschaften unserer Zeit verzichten?

Doch, dieser Zustand wird sich einstellen, irgendwann. Da wirken mehrere Effkte zusammen. Wir erleben derzeit, dass die Standards in den alten Industrieländern sinken und in den Schwellenländern steigen. Parallel dazu läuft eine Migrationswelle gewaltigen Ausmaßes. Millionen von Menschen suchen derzeit ihr Glück in anderen Ländern, wo sie eine bessere Zukunft sehen. Ob daraus etwas wird, das ist allerdings fraglich, denn die Konzentration schafft neue Probleme, die sie selbst mit verursachen und unter denen sie leiden werden.

Es wäre viel klüger, ihnen in ihren Heimatländern zu einem besseren Leben zu verhelfen. Leider fehlt dazu aber der politische Wille. Der beste Weg wäre, ihnen für ihre Arbeit mehr zu zahlen. Das aber wollen weder die Handelskonzerne, noch die Unternehmer vor Ort. Das ist das Gefängnis, welches das purkapitalistische System mit sich bringt. Revolution oder Zusammenbruch, einen anderen Ausweg sehe ich nicht. Da sich heute fast alle global definieren, wird wohl nur Letzteres bleiben.
 
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