• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Beraten und Verkauft

@louiz30

louiz30 schrieb:
Diese Informationen sind frei verfügbar. Ich habe 4 Jahre in China gearbeitet und kann dir sagen, dass die meisten nicht einmal die Einleitung des Tourismus-Büros lesen und sich dann Beratern anvertrauen, die ihnen so ein schönes Bild malen, damit auch ja in China investiert wird. Liest man die letzten Berichte im Rahmen des Besuches von Angela im Reich der Mitte, dann stellt man fest, dass die meisten absolut über den Tisch gezogen wurden. Haben die Berater nichts gesagt, nicht gewarnt?

Ich habe mich zu meiner Zeit gegen ein Joint Venture ausgesprochen, da ich der Meinung bin, dass man den chinesischen Partnern die Buchhaltung nur anvertrauen kann, wenn man sein Geld loswerden will. Man hat das JV dennoch gemacht und ist mit 20 Millionen DM in die Pleite gefahren. Grund: Unterschlagung und Betrug.

Kein Berater wird dir die wahre Geschichte erzählen, denn dann verdient er ja nichts bei der Implementierung!


da hast du schon recht, ich werde dir hier wiedersprechen.
schau louiz ich habe eine ähnliche tätigkeit wie du, auch ich berate unternehmen für den asiatischen u. orientalischen Raum (aber noch in einem bescheidenem maße, da ich mein jetztiges studium noch nicht abgeschloßen habe...). ich helfe z.b. unternehmen "die richtigen" produktionspartner zu finden. selbsverständlich, das ist eine sache, die das unternehem auch selbst machen könnte, nur würde es etwas länger dauern und mehr kosten.
und was die sache betrifft das die meisten unternehmen, wie du schon erwähnt hast, tatsächlich recht uninformiert sind, und diese auch irgendwie stur bleiben wollen, macht sie ja gerade so anfällig für "quackssalber" (sagt man das so?). sie wollen ja auch nur berater die die sterne vom himmel versprechen.


lg
c.
 
Werbung:
Lieber choda,

Quacksalber ist korrekt. Leider ist es halt so, dass jeder Berater sagen wird, dass es tausende schwarze Schafe gibt, er jedoch die einzige ehrliche Haut ist, die dazu noch „eine fundierte Ausbildung hat“. Ich glaube, das generelle Problem was Baraka hier anspricht ist einerseits die Geldverschwendung und andererseits der Einfluss der Berater. Und leider offenbaren die Unternehmenslenker und Politiker hier ihre eigene Unzulänglichkeit...ich weiß gar nicht, ob sie sich dessen überhaupt bewusst sind. Dumm, darf ich sie ja nicht nennen, aber sie begründen es mir ständig.

Die Geldverschwendung ist vermutlich kein Problem, so lange sich der einzelne privat oder in seiner Firma da nicht austrixen lässt...möglichst komplett auf diese Berater verzichtet. Das System selbst, wird sich aber von Blutsaugern nicht befreien können, und vielleicht auch nicht müssen, da der Übergang zwischen sinnvoller Beratung und Scheinberatung oder aber sogar nur einem Verkäufer, statt einem Berater, fließend ist.

Das System wird daran nicht kaputt gehen, da der ganze Konsumrausch ja ebenso inzwischen krankheitserhaltend wirkt und eine Beratungsleistung im Zweifel auch als ein Konsumgut angesehen werden kann. Die Endprodukte werden halt immer teurer und die Kosten immer höher. Die Qualität sinkt dabei scheinbar parallel zur Qualität der Berater, kontinuierlich. All das kennen wir doch.

Ich sehe hier für die Wirtschaft kein Problem. Der Privatmann aber, dem sollte zumindest klar sein, dass die meisten Berater nur Verkäufer sind und ihnen entsprechendes Misstrauen entgegen bringen. Ein bisschen vermute ich, ist dieser Übergang von der „kleinen privaten Personengesellschaft“ hin zur unüberschaubaren Kapitalgesellschaft mit ihren Managern und temporären Stadthaltern daran „Schuld“, dass die Unternehmensberatungen so boom(t)en. Statt dem „alles in einer Hand“ haltenden Geschäftsinhaber, setzen die Aktionäre Vorstände, Aufsichtsräte und allerlei andere „Manager“ ein, die auch nur temporäre Interessen verfolgen. Mangelnde fachliche Kompetenz, mangelnde Erfahrung in der Brange/in der Firma, hoher Erfolgsdruck von den Vorgesetzten/Aktionären, massenhaft fremdes Spielgeld und Unsicherheit auch gegenüber in der Hirarchie „unter“ ihnen stehenden Menschen, durch ständige Postenwechsel („hier kommt der Sanierer“) wird das begünstigen.

Aber, da mir eure harsche Kritik, auch an mir persönlich, noch im Ohr liegt. Wenn wir behaupten, die menschen seien so selbständig und wüssten genau, was für sie gut ist und seien klüger als man denkt, dann muss man sie leider, wenn man konsequent wäre, hier ins offene Messer eines Versicherungsberaters, Vermögensberaters, Bankberaters, Ernährungsberaters, Unternehmensberaters, Lebensberaters usw. laufen lassen. Entweder können sie es einschätzen oder nicht. Fakt ist, dass es keine Berater gäbe, wenn es keine Nachfrage gäbe.

Ich bin grundsätzlich ersteinmal dafür, dass sich bestimmte Berufsgruppen, die offensichtlich verkaufen, statt beraten, auch nicht Berater nennen dürfen. Vielleicht wäre das ein winziger, wenn auch hilfloser, Anfang. :confused:

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo bernd,

hallo bernd, was soll diese schwarz/weiß kategorisierung?
unternehmen =gut, berater=schlecht ?

wer im wirtschaftskreislauf ist den als gut oder schlecht zu bezeichnen?
wir reden hier von der wirtschaft, das sollte man sich bewußt halten.

lg
 
hallo bernd, was soll diese schwarz/weiß kategorisierung?
unternehmen =gut, berater=schlecht ?

wer im wirtschaftskreislauf ist den als gut oder schlecht zu bezeichnen?
wir reden hier von der wirtschaft, das sollte man sich bewußt halten.
Hallo nochmal, choda.

Ich habe persönlich da nichts auszustehen und sehe in „ihnen“ auch keine Gefahr oder etwas negatives. Was ich schrieb, ist nur eine Momentaufnahme.

Du redest als Berater über Berater, das könntest du dir ebenfalls bewusst machen.

Viele Grüße
Bernd
 
Choda, natürlich ist es nie so, dass aus einer Gruppe alle schlecht sind und ich will damit auch nicht zu verstehen geben, dass jeder Berater ein Betrüger ist. Es liegt eher an den Rahmenbedingungen und daran, dass die großen Firmen mit ihrem Marketing dem Kunden etwas vorspiegeln, das man so nicht erreichen kann.

Ich selbst habe in den letzten Jahren viele Firmen hier in Asien beraten und ich durfte immer wieder feststellen, dass das Problem eigentlich ganz einfach ist. Man will für sein Geld Wunder sehen, man will, dass alles plötzlich toll ist und man keine Sorgen mehr hat. Das geht eben nicht.

Doch wer mit realistischen Aussagen Kunden akquirieren will, der wird da nicht besonders weit kommen. Und da fängt es an ein Kreis zu werden.
 
Werbung:
Schuld?

Wir sind alle Schuld. Wir sind Teil des Spieles.

Also bluten wir, wenn nicht genug für alle übrig bleibt.

Kam noch keiner darauf, das man die Regeln selber machen kann?

Nein?

Na dann bluten wir weiter.
 
Zurück
Oben