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Attraktivität von Rechtspopulisten

Er entsteht bereits und zwar entsteht er in den einzelnen Menschen, welche unterschiedliche Ansichten, Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen haben. Je nachdem, welche Frage einer Gruppe von Menschen gestellt wird, entstehen natürlicherweise unterschiedliche Mehrheitsverhältnisse. Mehrheiten innerhalb einer sozialen Gruppe, der Volkswille, ist also dynamisch, je nach der Thematik, um die es gerade geht.

Es geht darum, dass sich eine Volksmeinung nur über etwas bilden kann, worüber das Volk Information besitzt, sei es nun richtige oder falsche. Es ist relativ einfach, diverse Ansichten und Meinungen durch gezielte Informationsverbreitung zu erzeugen oder zu unterdrücken. Insofern ist es gut und sinnvoll, dass es so etwas wie ein Parlament gibt. Dort sitzen eben nicht nur Beamte, die unreflektiert das ausführen, was der Stammtischbruder will, sondern Menschen, die sich über die politischen Themen auch GEDANKEN machen. Und, sobald sich jemand darüber GEDANKEN macht handelt er politisch und wird zum Politiker. Ein Politiker ist nämlich nicht nur ein Berufspolitiker oder nur ein Minister oder zumindest Nationalrat, sondern eben einer, der sich Gedanken macht und sich eine Meinung bildet. Und, im Parlament treffen sich ebensolche und diskutieren und debattieren zumeist öffentlich. Das ist doch sicherer, als sich von einer Unzahl an Stammtischbrüdern regieren zu lassen, dir irgendwie irgendwo etwas aufgeschnappt haben das sie nicht verstehen, sich dazu eine nicht fundierte, aber umso unumstößlichere Meinung gebildet haben und dann direkt, ohne weitere Kontrolle, darüber politisch entscheiden.

Das kann nicht ich verhindern, auch niemand sonst und kein Gesetz, das können nur die stolzen und sich ihrer Macht und ihrer Verantwortung bewussten Bürger selbst verhindern, indem sie sich eben nicht steuern und manipulieren lassen. Demokratieerfahrene Menschen, die von klein auf gelernt haben, selbst zu entscheiden, haben diesen schafartigen Herden- und Unterordnungstrieb nicht so, wie der brave Bürger von heute, der darauf dressiert wurde, gläubig den Autoritäten zu folgen.

Eben - und da man diese Meinungsmache nicht verhindern kann ist es doch gut und notwendig, dass es zumindest daneben so etwas wie Politiker gibt, die die Zeit und die Aufgabe haben, sich darüber Gedanken zu machen und darüber offen zu diskutieren und debattieren.
Und umsomehr der brave Bürger unterordnungstriebig wäre, würde es doch besonders dumm sein, ihm, der er doch denkunfähig ist, ohne Kontrollinstanz das politische Tagesgeschäft zu überlassen.

Wie gesagt, das politische TAGESGESCHÄFT. Für einzelne Entscheidungen mit sehr weitreichenden Konsequenzen gibt es ja sowieso das Instrument der Volksabstimmung - aber das sind eben einzelne Ausnahmen, nicht das Tagesgeschäft.
 
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als sich von einer Unzahl an Stammtischbrüdern regieren zu lassen, dir irgendwie irgendwo etwas aufgeschnappt haben das sie nicht verstehen, sich dazu eine nicht fundierte, aber umso unumstößlichere Meinung gebildet haben und dann direkt, ohne weitere Kontrolle, darüber politisch entscheiden.

Wie gesagt, das politische TAGESGESCHÄFT. Für einzelne Entscheidungen mit sehr weitreichenden Konsequenzen gibt es ja sowieso das Instrument der Volksabstimmung - aber das sind eben einzelne Ausnahmen, nicht das Tagesgeschäft.

Also bei Entscheidungen mit sehr weitreichenden Konsequenzen sind die Stammtischbrüder die irgendwie irgendwo etwas aufgeschnappt haben das sie nicht verstehen, sich dazu eine nicht fundierte, aber umso unumstößlichere Meinung gebildet haben, auf einmal kein Problem ????????
 
Also bei Entscheidungen mit sehr weitreichenden Konsequenzen sind die Stammtischbrüder die irgendwie irgendwo etwas aufgeschnappt haben das sie nicht verstehen, sich dazu eine nicht fundierte, aber umso unumstößlichere Meinung gebildet haben, auf einmal kein Problem ????????

Wenn man nicht verständig sein will, mag das fast so erscheinen.
Aber:
1. geht es bei Volksabstimmungen (zumindest in Ö) jeweils nur um eine einzige Fragestellung
2. in der Regel wird vom Wähler nur ein "ja" oder "nein" gefordert
3. diese Abstimmungen haben einige Monate Vorlaufzeit, in denen der einzelne Wähler viel Zeit und Gelegenheiten hat, sich zu informieren
4. die Folgen der Entscheidung werden vom gesamten Volk mehr oder minder gleich getragen - da stimmt keine Mehrheit über eine Minderheit ab

Das ist etwas Anderes als politisches Tagesgeschäft, wo es um unzählige Entscheidungen PRO TAG geht, und die oft nur eine kleine Gruppe spürbar betrifft.

Und ja, auch hier ist das Stammtischbruderproblem noch präsent. Erinnere dich an die Volksabstimmung über die AKWs. Im Nachhinein sind wir natürlich alle froh, dass sie so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist. Aber diese Entscheidung fiel de facto nicht gegen AKWs, sondern gegen Kreisky persönlich - und unzählige NEIN-Stimmen drückten letztendlich nicht den Willen "Ich bin gegen AKWs" aus, sondern "Ich bin gegen Kreisky".
Aber, da das Volk für seine Abstimmung die Konsequenzen tragen muss, ist das auch ok. Der Wählen kann seine Stimme frei vergeben, auch wenn er sie auf Grund der Unterwäschefarbe vergibt. Aber, er muss eben auch die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen. Und siehe da, selbst dazu sind Überzeugungsnörgler nicht in der Lage. Von den jetzt EU-kritischen unter ihnen wird die "Schuld", dass Ö der EU beigetreten ist, nicht auf "das Volk" geschoben. Auch nicht auf sich selbst genommen, selbst wenn sie damals mit JA gestimmt hatten. Dann liegt die Schuld natürlich bei den Medien oder den Politikern, durch die man sich "verleiten" hat lassen.
Und hier zeigt sich das grundlegende Problem. Lautstark Mitbestimmungsrecht fordern, aber Verantwortung generell ablehnen. Daher NJET zur Diktatur des Stammtischproletariats :)
 
Wenn man nicht verständig sein will, mag das fast so erscheinen.
Aber:
1. geht es bei Volksabstimmungen (zumindest in Ö) jeweils nur um eine einzige Fragestellung
2. in der Regel wird vom Wähler nur ein "ja" oder "nein" gefordert
3. diese Abstimmungen haben einige Monate Vorlaufzeit, in denen der einzelne Wähler viel Zeit und Gelegenheiten hat, sich zu informieren
4. die Folgen der Entscheidung werden vom gesamten Volk mehr oder minder gleich getragen - da stimmt keine Mehrheit über eine Minderheit ab

Und ja, auch hier ist das Stammtischbruderproblem noch präsent......

Gut, mehr wollte ich nicht wissen

Erinnere dich an die Volksabstimmung über die AKWs. Im Nachhinein sind wir natürlich alle froh, dass sie so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist. Aber diese Entscheidung fiel de facto nicht gegen AKWs, sondern gegen Kreisky persönlich - und unzählige NEIN-Stimmen drückten letztendlich nicht den Willen "Ich bin gegen AKWs" aus, sondern "Ich bin gegen Kreisky".

Ich war gegen AKW's und nicht gegen Kreisky, war damals bei der sozialistischen Jugendgewerkschaft.

Aber, da das Volk für seine Abstimmung die Konsequenzen tragen muss, ist das auch ok. Der Wählen kann seine Stimme frei vergeben, auch wenn er sie auf Grund der Unterwäschefarbe vergibt. Aber, er muss eben auch die Konsequenzen seiner Entscheidung tragen. Und siehe da, selbst dazu sind Überzeugungsnörgler nicht in der Lage. Von den jetzt EU-kritischen unter ihnen wird die "Schuld", dass Ö der EU beigetreten ist, nicht auf "das Volk" geschoben. Auch nicht auf sich selbst genommen, selbst wenn sie damals mit JA gestimmt hatten. Dann liegt die Schuld natürlich bei den Medien oder den Politikern, durch die man sich "verleiten" hat lassen.
Und hier zeigt sich das grundlegende Problem. Lautstark Mitbestimmungsrecht fordern, aber Verantwortung generell ablehnen. Daher NJET zur Diktatur des Stammtischproletariats :)

Ist doch gut wenn man zur Einsicht kommt, oder ? Das Volk trägt immer die Konsequenzen, egal wie es zu einer Entscheidung kommt, vor allem die Negativen !
 
Ich war gegen AKW's und nicht gegen Kreisky, war damals bei der sozialistischen Jugendgewerkschaft.

Das mag sein, nur ging es mir um die Volksabstimmung insgesamt, nicht um unser beider etwaigen Stimmen.

Ist doch gut wenn man zur Einsicht kommt, oder ? Das Volk trägt immer die Konsequenzen, egal wie es zu einer Entscheidung kommt, vor allem die Negativen !

Es wäre gut, wenn man zur Einsicht käme. Wenn diese aber ausbleibt ist das nicht gut, und schon gar nicht würde ich die politische Gewalt in die Hände von Uneinsichtigen, die zusätzlich keine Verantwortung tragen müssten, legen. Es ist auch bei Weitem nicht immer so, dass "das Volk" als Ganzes die negativen Konsequenzen jeder Entscheidung tragen müsste. Zumeist sind es nur bestimmte Minderheiten. die die Konsequenzen von politischen Entscheidungen zu spüren bekommen. Solche Entscheidungen schaffen es natürlich in der Regel nicht in die ZIB 1 oder in die Kronenzeitung - weil sich eben zu wenige überhaupt dafür interessieren. Und gerade solche, für "das Volk" in Summe uninteressanten Entscheidungen sind 99% des politischen Tagesgeschäftes. Der Stammtischbruder weiß in der Regel nicht einmal, dass diese Entscheidungen zu treffen sind.
 
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Es geht darum, dass sich eine Volksmeinung nur über etwas bilden kann, worüber das Volk Information besitzt, sei es nun richtige oder falsche. Es ist relativ einfach, diverse Ansichten und Meinungen durch gezielte Informationsverbreitung zu erzeugen oder zu unterdrücken. Insofern ist es gut und sinnvoll, dass es so etwas wie ein Parlament gibt. Dort sitzen eben nicht nur Beamte, die unreflektiert das ausführen, was der Stammtischbruder will, sondern Menschen, die sich über die politischen Themen auch GEDANKEN machen. Und, sobald sich jemand darüber GEDANKEN macht handelt er politisch und wird zum Politiker. Ein Politiker ist nämlich nicht nur ein Berufspolitiker oder nur ein Minister oder zumindest Nationalrat, sondern eben einer, der sich Gedanken macht und sich eine Meinung bildet. Und, im Parlament treffen sich ebensolche und diskutieren und debattieren zumeist öffentlich. Das ist doch sicherer, als sich von einer Unzahl an Stammtischbrüdern regieren zu lassen, dir irgendwie irgendwo etwas aufgeschnappt haben das sie nicht verstehen, sich dazu eine nicht fundierte, aber umso unumstößlichere Meinung gebildet haben und dann direkt, ohne weitere Kontrolle, darüber politisch entscheiden.



Eben - und da man diese Meinungsmache nicht verhindern kann ist es doch gut und notwendig, dass es zumindest daneben so etwas wie Politiker gibt, die die Zeit und die Aufgabe haben, sich darüber Gedanken zu machen und darüber offen zu diskutieren und debattieren.
Und umsomehr der brave Bürger unterordnungstriebig wäre, würde es doch besonders dumm sein, ihm, der er doch denkunfähig ist, ohne Kontrollinstanz das politische Tagesgeschäft zu überlassen.

Wie gesagt, das politische TAGESGESCHÄFT. Für einzelne Entscheidungen mit sehr weitreichenden Konsequenzen gibt es ja sowieso das Instrument der Volksabstimmung - aber das sind eben einzelne Ausnahmen, nicht das Tagesgeschäft.

Für das Tagesgeschäft braucht es lediglich eine Verwaltung, die sich an demokratisch festgelegten Normen hält und einer demokratischen Kontrolle unterliegt.

Für sehr weitreichende Konsequenzen gibt es in Österreich und in der Schweiz tatsächlich Volksabstimmungen, nicht aber in Deutschland! Deutsche haben nichts zu melden, egal ob es um Kernkraftwerke, atomare Endlager, Flughäfen, Bahnhöfe, die Wehrpflicht, Waffenlieferungen, Kriegsbeteiligung, Entwicklungshilfe oder sonstwas geht, das erledigt alles Mutti. Neue Bundesländer, Euro-Mitgliedschaft, Euro-Währung, "Bankenrettung", "Griechenrettung", in Deutschland alles kein Grund für eine Volksabstimmung.

Menschen treffen ihre Entscheidungen unterschiedlich, manche nach vielem Nachdenken, auf der Basis vieler (auch falscher) Informationen und andere eher spontan, aus dem Bauch heraus. Die Praxis zeigt, dass es keineswegs erwiesen ist, dass ersteres immer zu größerem Erfolg führen würde, zumal es eh subjektiv ist, was als Erfolg zu werten ist und was nicht. In einer Demokratie, die den Namen verdiente, muss jeder das Recht haben, so an die Dinge heran zu gehen, wie er/sie möchte und im Ergebnis würde sich das halt ausmitteln. Unerträglich ist Deine Abwertung von Unprofessionellen als Stammtischbrüder. Für diesen abstoßenden elitären Dünkel besteht kein Anlass. Wahrscheinlich hat manche Oma im Altersheim bessere Ideen und mehr Lebenserfahrung, als ein Karrierepolitiker.

Das Doppelsystem der Scheindemokratie, mit offiziell sichtbaren Berufspolitikern, Identifikationsfiguren und Parteien einerseits und unsichtbaren Einflussnehmern, Lobbyisten, Finanziers und Geheimstrukturen andererseits, führt zu Mißbrauch, Überforderung und sozialer Ungerechtigkeit, es bedarf, vor allem in Deitschland, dringend einer Renovierung.
 
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