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Arnie und die Grazer

Ich finde auch, dass es von den Salzburger Politikern eher kurzsichtig war, mit Schwarzenegger so umzugehen.

Warum hätte er auch einen 4-fachen Mörder begnadigen sollen? Ich finde es richtig, dass menschliche Bestien hingerichtet werden, wenn mir auch die Menschen, welche diese Hinrichtung vollziehen müssen, leid tun. Der Mörder tut mir nicht leid, hat er doch viermal seinen Opfern unsägliches Leid bereitet. Dagegen ist sein Tod fast human. Man sollte überhaupt mit den Opfern mehr Mitleid haben als mit den Tätern.

Natürlich müssten die Morde einwandfrei bewiesen sein. Auf Indizienbasis sollte man niemanden zu Tode verurteilen dürfen.

Dieser besagte Mörder ist sehr an seinem Leben gehangen, doch seine Opfer mussten durch seine mörderischen Absichten und Hände sterben. Er hat meines Erachtens den einfachen Tod verdient, wo er doch das Vierfache verursacht hatte. Wer weiß wie seine Opfer um ihr Leben gefleht haben, doch er war erbarmungslos. Es ist ihm nur Recht widerfahren.

Ich bin überzeugt, dass es sich Arni nicht leicht gemacht hat, bevor er sich zu diesem Todesurteil durchgerungen hatte, durchringen hat müssen.

So hat er meines Erachtens das einzig Richtige getan, auch indem er den dummen Politikern aus Graz den Ehrenring zurückgeschickt hat und ihnen verboten hat mit seiner Person Werbung zu betreiben.
 
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Mir persönlich gefällt die Tatsache, dass das Thema Todesstrafe wieder mal in das Blickfeld der (amerikanischen) Gesellschaft rückt.
Dass es in den USA auch viele Gegner der Todesstrafe gibt, ist ja hinlänglich bekannt. Schön ist, dass diese Personengruppe nun auch Schützenhilfe aus Österreich bekam.

Für mich bleibt jede Vollstreckung eines Todesurteils nichts weiter als MORD.
Darüber kann auch kein noch so verfahrenstechnisch richtiges Justizverfahren hinwegtäuschen.

Was Amerika angeht meine ich, dass jede Gesellschaft gerade so stark ist, wie ihre schwächsten Glieder.
Und wie eine Gesellschaft mit ihren schwächsten Gliedern umgeht, sagt alles über ihre soziale Reife.

Schade, dass Arnie tatsächlich so viel vom "Recht und Ordnung"s-Getue anhaftet. MEn hätte er auch eine andere Wahl gehabt.
 
Hallo Kathi, auf die Gefahr hin, daß ich es jetzt auch mit Dir verderbe :(

vor etwa einem Jahr machte doch der „sniper“ Schlagzeilen,
ein Mann der aus dem Kofferraum eines Autos heraus wahllos Passanten erschoss (wohl insgesamt 18 Morde).

irgendwann wird man ihn zum tode verurteilen und ein Gouverneur wird ein gnadengesuch auf den Tisch bekommen.

(weiß nicht mehr, ob es in Kalifornien war, und ob es vielleicht erst in 10 Jahren zur Entscheidung kommt)
aber wenn Arnie dieses Monster nicht begnadigen würde, wäre das in Deinen Augen auch Mord?

fragt Claus

ps
den Williams hätte ich begnadigt, aber den sniper keinesfalls!
 
Claus schrieb:
...irgendwann wird man ihn zum tode verurteilen und ein Gouverneur wird ein gnadengesuch auf den Tisch bekommen...
aber wenn Arnie dieses Monster nicht begnadigen würde, wäre das in Deinen Augen auch Mord?

Lieber Claus,
keine Angst - mit mir verscherzt man sich´s nicht leicht.
Auch sprech´ich eher wenige (Todes-oder sonstige) Urteile gegen jemanden aus.

Doch zu Deiner Frage: Mord ist Mord - und Mord bleibt auch Mord.

Auch im Falle dieses "sniper"s.

Und...es ist ja auch verständlich, dass sich so manches Land nicht anders gegen solche Mitmenschen zu helfen weiß, als mittels der Todesstrafe.
Es sagt halt nur einiges darüber aus, wie mit den "Schwachen" dort umgegangen wird.

MEn ist nämlich ein Mensch, der solche Taten begeht wie der "sniper", zu den "psychisch Schwachen" zu rechnen.

Doch wieso sollte ein Land, das sich nicht mal bei jugendlichen Schwarzen oder Obdachlosen zu helfen weiß, plötzlich eine philantropische Lösung für einen "sniper" oder den og. Williams haben?
 
Zitat von Kathi:
Und...es ist ja auch verständlich, dass sich so manches Land nicht anders gegen solche Mitmenschen zu helfen weiß, als mittels der Todesstrafe.
Es sagt halt nur einiges darüber aus, wie mit den "Schwachen" dort umgegangen wird.
MEn ist nämlich ein Mensch, der solche Taten begeht wie der "sniper", zu den "psychisch Schwachen" zu rechnen.

Ich will mit Dir nicht streiten, Kathi.
Die Hinrichtung des snipers bezeichnest Du als Mord.
Mord ist ein Wort.
Man kann auch Sühne sagen.
Möglicherweise ist lebenslänglich in gewissen Gefängnissen eine bessere Sühne für die Opfer und ihre Angehörigen als die einschläfernde Giftspritze.

So manches Land...., damit meinst du die USA. Was geschieht hier bei uns mit diesen Tätern? Es wird ihnen zunächst bescheinigt, daß sie zu den „psychisch schwachen“ gehören, eine schwere Kindheit hatten, zur Tatzeit eigentlich gar nicht schuldfähig waren udgl mehr.
Dann werden sie „therapiert“. Glaub mir, Kathi, wenn Menschen, die dir lieb waren, durch solch einen Verbrecher gemeuchelt wurden, und du könntest sehen, in welchem Luxus die dann ihre „Strafe“ absitzen, Du würdest verzweifeln.

Claus
 
Wenn ich über etwas verzweifelte, dann wohl eher über den Umstand, dass derartige Rache- und Sühnegedanken immer noch vorhanden sind.

Wiewohl diese natürlich - aus gewissen Blickwinkeln betrachtet - verständlich sind.

Dennoch wäre es schön, wenn unsere Gesellschaft und deren einzelne Mitglieder darüber schon hinaus wären.
 
ich versuchs mal anders, Kathi.
Du bist ein guter Mensch, der glaubt, mit Güte und Nachsicht ließe sich das Schlechte besiegen.
(„verzeih einem Mörder, und er wird nicht wieder morden“)
Du verzichtest auf Sühne und Vergeltung in der Hoffnung, die bösen Menschen lassen sich dadurch wandeln.

In einzelnen fällen trifft dies wohl zu, aus einem Saulus wird ein Paulus.
Aber ich behaupte, die meisten Bösen ziehen eine milde Rechtssprechung ins Kalkül (Mafia-Verbrechen),
die anderen sind von ihrem Wesen her gefühllose und nicht wandelbare Monster (Zurwehme).

Claus
 
Claus trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er meint, dass ein guter Mensch oft glaubt, ein Mörder würde nach der Sühne (vorausgesetzt er wurde nicht zum Tode verurteilt) nie mehr morden. Doch viele derartige Rückfälle haben bewiesen, das dem nicht so ist.

Ein Mörder gehört auf alle Fälle hinter Schloss und Riegel.

Auch mit dem besagten vierfachen Mörder kann ich kein Mitleid haben. Mein Mitleid gehört den Opfern und ihren Angehörigen.

Daher ist es für mich auch nicht verständlich, warum die österreichischen Politiker so kurzsichtig waren und Arni angegriffen haben.
 
Zwischen der Todesstrafe und dem Umstand, jemanden, der für andere eine Gefahr bedeutet, aus dem Verkehr zu ziehen (=Schloß und Riegel) besteht ein haushoher Unterschied.

Es wundert (und erschreckt) mich allerdings sehr, dass dies einigen meiner Zeitgenossen/innen nicht klar zu sein scheint.
 
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[
QUOTE=kathi]Zwischen der Todesstrafe und dem Umstand, jemanden, der für andere eine Gefahr bedeutet, aus dem Verkehr zu ziehen (=Schloß und Riegel) besteht ein haushoher Unterschied.
QUOTE]

kathi, hast Du denn kein Mitleid mit den Opfern , die sich ein zeitweilig aus dem Verkehr gezogener Mörder später wieder gesucht hat?
 
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