Zu den Nachahmern Reichas in Deutschland gehörte der Karlsruher Hofkapellmeister Franz Danzi. Er “hatte über die Leipziger Allgemeine musikalische Zeitung, deren Mitarbeiter er viele Jahre hindurch war, von Reichas Versuchen … und den überaus großen Erfolgen der öffentlichen Aufführungen erfahren. In den vielfältigen farblichen Nuancierungsmöglichkeiten dieses Bläsersatzes erkannte er einen seiner persönlichen Neigung zutiefst entgegenkommenden Ansatz zu größerer Ausdrucksgestaltung.”
Seine Bläserquintette – er schrieb zwischen 1820 und 1824 neun reizvolle Werke – gehören auch heute noch zu den beliebtesten Kammermusikwerken für derartige Bläserensembles. Sie stellen in ihrer ausgesprochenen Spiel- und Klangfreudigkeit eine große Bereicherung der Bläserkammermusik, aber auch einen Höhepunkt im Schaffen ihres Meisters dar. “ (Burmeister)
In Danzis B-Dur-Quintett wird das Vorbild des klassischen Streichquartetts in zweifacher Hinsicht deutlich: einerseits in der viersätzigen Anlage (mit Sonatenform im Kopfsatz), andererseits in der Gleichberechtigung der Instrumente, die wechselweise hervortreten.