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Wie politisch ist Eishockey?

  • Autor Autor Timirjasevez
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
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Ein netter Nutzer dieses Forum empfahl mir heute, mich doch aus Diskussionen herauszuhalten, denen ich (er sagte diskursiv, meinte aber sicherlich) argumentativ nicht gewachsen bin. Ich möge mir doch ein bißchen die Beine vertreten oder solle mal wieder etwas "Neues aus Russland" schreiben.
Nun wäre ich seinem letzteren Wunsch gern nachgekommen, aber für das Forum bietet sich so recht nichts an. Jedoch haben wir ja das Blog (Habe nachgeschlagen, der DUDEN erlaubt auch den Blog.) und so kam ich auf den Gedanken, doch einmal etwas über Eishockey in Russland zu schreiben, das erscheint zunächst "unpolitisch".
Jedoch fliegen in dieser Hinsicht dort gerade die Fetzen und Eishockey erweist sich geradezu als hoch anzusetzendes Politikum.
Heißes Thema in den russischen Medien sind momentan die Vorgänge um das Trainergespann der russischen Eishockeynationalmannschaft Wjatscheslaw Bykow (Cheftrainer) und Igor Sacharkin (Co-Trainer).
Nicht nur Sportfans braucht man nicht zu erläutern, dass Eishockey in Russland Mannschaftssportart Nr. 1 ist. Nicht unabsichtlich vergleiche ich es mal mit Fußball in Deutschland.
Freunde der Puckjäger auf dem Eis wissen ja, dass Russland bei der jüngsten Eishockey-WM nicht nur gegen Deutschland verlor, sondern auch nicht den Sprung aufs Treppchen schaffte. Die Holz-Medaillen für Platz 4 wurden in Russland als nationale Schmach empfunden, ein Aufschrei des Entsetzens gellte durch die Gazetten. Erstmals in der Geschichte dieser WM war man nicht in der Troika der Weltbesten.
Seitdem rumpelt es im Karton der russischen Eishockeyoligarchie. Nicht wenige Funktionäre (zumeist einstige Hockeygrößen, wie Torwartlegende Tretjak, jetzt Chef der Liga) wollen, wie ja auch hierzulande eher die Regel denn die Ausnahme, die "Versager" schassen, andere sie halten. Beide Fraktionen der russischen Eishockey-Lobby sind gleich stark und so kommt es am kommenden Donnerstag zum Showdown der Gremien, russisch bezeichnet als "Große Schlacht der Apparatschiks".
Interessant dabei ein mir bis dato unbekannter Fakt. Die "Apparatschiks" haben ohnehin nur beratende Funktion. Nationalmannschaftstrainer werden in Russland vom jeweiligen Minister für Sport, momentan Vitalij Mutko, ernannt (Oder vergleichsweise eben: Ob Jogi Löw die deutschen Nationalkicker trainiert, entscheidet nicht der DFB, sondern der Innenminister.), und wer diesem sagt, was Sache sein sollte, ist ja wohl klar: Wladimir Putin hat, irgendwie schon als neuer (alter) Staatspräsident sich fühlend und Russlands Sportler Nr. 1, kürzlich sich die Oberherrschaft für Sotschi 2014 komplett auf den Tisch gezogen. Gut in Erinnerung ist den russischen Sportfunktionären auch noch dessen Toben und das anschließende Stühlerücken nach dem Desaster von Vancouver 2010 für die Russen.
Interessant auch, wen sich einige Eishockeyspezln so als neuen Cheftrainer (schnell korrigiert, hatte schon -träner geschrieben:lachen:) wünschen und welche Rolle dabei die Firmenholding TATNEFT, umsatzseitig Nr. 10 aller russischen Unternehmen, sechstgrößtes Mineralölunternehmen der RFspielt.
Das aber führt jetzt zuweit...:D, oder nicht?:dontknow:
Ach so: Ich hoffe, der gestrenge, naturverbundene Nutzer ist zufrieden. Auch wenn es nicht um den Garten ging.:lachen:

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