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"Lady Ju" und die Heuchelei der deutschen Politiker

Die politische Elite Deutschlands ist sich einig.
In der Strafkolonie Katschanowka von Charkiw sitzt mit Julia Timoschenko, im Volksmund „Lady Ju“ genannt, eine schwerkranke, misshandelte politische Gefangene ein, der die notwendige medizinische Versorgung außer Landes vom Regime Janukowitsch verweigert wird, die man in Haft quält, schlägt und die unter menschenunwürdigen Bedingungen einsitzt.

Der Fall gewinnt dadurch an Brisanz, dass es sich um die Ex-Ministerpräsidentin der Ukraine handelt, die im Februar 2010 ihrem Kontrahenten im Kampf um das Staatspräsidentenamt unterlag und deren Fall gerade jetzt neue Aufmerksamkeit bekommt, weil die Fußball-EM im Land (und in Polen nicht zu vergessen) ins Haus steht und die Gefangene in den Hungerstreik getreten ist.

Der Zeitpunkt konnte nicht besser gewählt werden.

Der deutsche Bundespräsident sagt prompt eine Reise nach Jalta ab, Herr Gabriel (SPD) fordert heute alle deutschen Politiker auf, nicht zur EM in die Ukraine zu reisen, der deutsche Innenminister sorgt sich, neben welchem Tyrannen er wohl In Charkiw im Stadion sitzen müsste und die Grünen äußern heftige Empörung.

Ja, richtig: Als man im Herbst 2011 Frau Timoschenko in den Knast schickte, weil sie angeblich am 19. Januar 2009 (in höchster Not für ihre existenziell bedrohte Heimat) ein für das Land ungünstiges Erdgasliefer- und -transitabkommen mit Russland abschloss, ohne den Staatspräsidenten zu fragen, da war dies ein politischer Prozess und ein Urteil mit entsprechendem Hintergrund, gesetzeskonform, aber eben primär politisch motiviert.

Schon seinerzeit kolportierte man hierzulande, dass man Rache nahm an der einstigen Führerin der „orangenen Revolution“ von 2004 und verschwieg geflissentlich, dass an der Spitze dieses Machtwechsels mit Viktor Juschtschenko eigentlich ein Mann gestanden hat, den angeblich der russische FSB versucht hatte, mit Dioxin zu vergiften.

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Timirjasevez
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