Lieber Pete.
Heute ist schon ein bißchen vom Winter bewältigt. 2. Januar, die Tage gehen ohne Aufregungen vorüber. Die Temperaturen draußen sind angenehm, mehr als einmal Heizen am Tag wäre in meiner alten Altbauwohnung nicht nötig gewesen.
Vor einigen Tagen kam meine grauhaarige Nachbarin wie Trinkerin Frau Kroetch vorbei. Ich ließ sie herein, weil ich weiß, sie bringt jedesmal eine Flasche Normwodka mit, irgendetwas Normales, 0.7 l-Flasche für zehn Euro, unangebrochen.
Ich rollte, sie ging in die Küche, dort steckte sie meinen Körper auf einen Barhocker, in die dort befestigte Dublette meines Autositzes, eine Konstruktion, in die ich gesteckt werden kann, um möglichst schonend für meine wunden Beinamputationsstümpfe wie aufrecht gelagert zu werden.
Sie stank gewaltig nach Knoblauch, ihre immer starke Schnapsfahne war gar nicht mehr wahrzunehmen, selbst für mich Spürhündin. Umso tiefer belästigte mich ihr knoblaucher Gestank. Ich mußte atmen und diesen Gestank in mich aufnehmen, er diffundierte in mich oder wurde absorbiert oder passierte wunde Darmwände, das ist bekannt schrecklich.
Wir tranken jeweils zwei Kurze (0.02 l), die leere Flasche blieb bei mir und der Gestank verzog sich. Für zwanzig Minuten Ekel bekam ich fast 0.7 l Wodka.