Unter Zarin Katharina II., genannt die Große, betrat das russische Imperium vor 240 Jahren als Gegner der eigentlichen Beherrscher des Kaukasus, des Osmanischen Reiches und der Perser, erstmals die machtpolitische Bühne dieser Region.
Bereits mit dem Frieden im 5. Russisch-Türkischen Krieg 1774 hatte man bedeutende Positionen erobert, die 1786 zur Errichtung einer zaristischen Statthalterschaft Kaukasus führte. Zugleich ergaben sich die georgischen Fürsten ihrem Schicksal, 1801 wurde ihr Fürstentum unter Georg III. russisches Gouvernement. 1810 hatte Russland dann die Eroberung des Transkaukasus weitestgehend abgeschlossen, baute seine Positionen im Krimkrieg 1853 -1856 aus und gewann im Russisch-Türkischen Krieg 1877 – 1878 endgültig gegen die Osmanen die Oberhoheit im Kaukasus. Es rang die aufflammenden, militärisch getragenen Aufstände der kaukasischen Stämme und Völkerschaften nieder und errichtete 1882 das Generalgouvernement Kaukasien.
Sowjetrussland gelang es erfolgreich, auch die kaukasischen Nationalitäten auf seine Fahne zu vereinigen, obwohl der ethnische Konflikt Slawen – Kaukasier ein schwelender blieb, nahezu bis zur Unkenntlichkeit nivelliert durch einen der ihren, Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili, Kampfname Stalin.
Mit dem Untergang der Sowjetunion 1990 bekamen auch die kaukasischen Unabhängigkeitsbestrebungen neue Nahrung, Georgien konnte sie als souveräner Staat realisieren, die Dagestanern, Inguscheten, Osseten, Tschetschenen usw. blieben Bürger der Russischen Föderation.
Seit nunmehr zwanzig Jahren sieht sich so die Moskauer Zentralmacht mit einem permanenten, bewaffneten und teilweise terroristisch vorgetragenem Separatismus unterschiedlicher Kräfte im Kaukasus konfrontiert, der zu großen Teilen eine islamistische Begründung erfahren hat.
In der Nacht zum heutigen Mittwoch kam es nun zu erneut zwei Anschlägen auf Polizeikräfte in Dagestan. Unbekannte eröffneten aus automatischen Waffen bei Kisljar und Inschche das Feuer auf Patrouillen der Ordnungsmacht, töteten einen Milizionär und verletzten zahlreiche Personen, darunter eine unbeteiligte Einwohnerin.
Ein weiteres Puzzle in der Chronologie der Gewaltakte 2010 im Kaukasus, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Anschlag auf Parlament und Landwirtschaftsministerium Tschetscheniens in Grosny am 19. Oktober erfuhren. Neun Menschen starben. Die blutigsten Anschläge waren die auf die Moskauer Metro am 29. März mit 39 Toten, die Splitterbombe von Stawropol am 27. Mai, wo sieben Menschen ums Leben kamen, darunter drei kleine Kinder und der Selbstmordanschlag auf dem Zentralmarkt von Wladikavkas, bei dem die Attentäterin 17 Menschen mit in den Tod riss. Über Verletzte und Sachschäden zu schreiben, ist hier garnicht der Platz!
Wie lässt sich das Problem lösen, ein Problem, das Alexander Bastrykin, Leiter der Ermittlungsbehörde der russischen Generalstaatsanwaltschaft, am 12. Oktober einen „unerklärten Krieg“ nannte, bei dem täglich, weitestgehend öffentlich unbemerkt, fünf oder sechs Personen ums Leben kommen.
Noch bevorzugt man in Moskau eine repressive Lösung und versucht dazu alle Sicherheitskräfte zu bündeln. Nicht zuletzt um deren Aktivitäten zu koordinieren, bildete man am 20. Januar den Föderalen Bezirk Nordkaukasus.
Doch immer mehr gewinnt die Erkenntnis die Oberhand, dass eine wirkliche Lösung nur in der Bewältigung der sich zuspitzenden sozioökonomischen Probleme der Region als Hintergrund ideologischer Terrormotive zu sehen ist.
Bereits mit dem Frieden im 5. Russisch-Türkischen Krieg 1774 hatte man bedeutende Positionen erobert, die 1786 zur Errichtung einer zaristischen Statthalterschaft Kaukasus führte. Zugleich ergaben sich die georgischen Fürsten ihrem Schicksal, 1801 wurde ihr Fürstentum unter Georg III. russisches Gouvernement. 1810 hatte Russland dann die Eroberung des Transkaukasus weitestgehend abgeschlossen, baute seine Positionen im Krimkrieg 1853 -1856 aus und gewann im Russisch-Türkischen Krieg 1877 – 1878 endgültig gegen die Osmanen die Oberhoheit im Kaukasus. Es rang die aufflammenden, militärisch getragenen Aufstände der kaukasischen Stämme und Völkerschaften nieder und errichtete 1882 das Generalgouvernement Kaukasien.
Sowjetrussland gelang es erfolgreich, auch die kaukasischen Nationalitäten auf seine Fahne zu vereinigen, obwohl der ethnische Konflikt Slawen – Kaukasier ein schwelender blieb, nahezu bis zur Unkenntlichkeit nivelliert durch einen der ihren, Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili, Kampfname Stalin.
Mit dem Untergang der Sowjetunion 1990 bekamen auch die kaukasischen Unabhängigkeitsbestrebungen neue Nahrung, Georgien konnte sie als souveräner Staat realisieren, die Dagestanern, Inguscheten, Osseten, Tschetschenen usw. blieben Bürger der Russischen Föderation.
Seit nunmehr zwanzig Jahren sieht sich so die Moskauer Zentralmacht mit einem permanenten, bewaffneten und teilweise terroristisch vorgetragenem Separatismus unterschiedlicher Kräfte im Kaukasus konfrontiert, der zu großen Teilen eine islamistische Begründung erfahren hat.
In der Nacht zum heutigen Mittwoch kam es nun zu erneut zwei Anschlägen auf Polizeikräfte in Dagestan. Unbekannte eröffneten aus automatischen Waffen bei Kisljar und Inschche das Feuer auf Patrouillen der Ordnungsmacht, töteten einen Milizionär und verletzten zahlreiche Personen, darunter eine unbeteiligte Einwohnerin.
Ein weiteres Puzzle in der Chronologie der Gewaltakte 2010 im Kaukasus, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Anschlag auf Parlament und Landwirtschaftsministerium Tschetscheniens in Grosny am 19. Oktober erfuhren. Neun Menschen starben. Die blutigsten Anschläge waren die auf die Moskauer Metro am 29. März mit 39 Toten, die Splitterbombe von Stawropol am 27. Mai, wo sieben Menschen ums Leben kamen, darunter drei kleine Kinder und der Selbstmordanschlag auf dem Zentralmarkt von Wladikavkas, bei dem die Attentäterin 17 Menschen mit in den Tod riss. Über Verletzte und Sachschäden zu schreiben, ist hier garnicht der Platz!
Wie lässt sich das Problem lösen, ein Problem, das Alexander Bastrykin, Leiter der Ermittlungsbehörde der russischen Generalstaatsanwaltschaft, am 12. Oktober einen „unerklärten Krieg“ nannte, bei dem täglich, weitestgehend öffentlich unbemerkt, fünf oder sechs Personen ums Leben kommen.
Noch bevorzugt man in Moskau eine repressive Lösung und versucht dazu alle Sicherheitskräfte zu bündeln. Nicht zuletzt um deren Aktivitäten zu koordinieren, bildete man am 20. Januar den Föderalen Bezirk Nordkaukasus.
Doch immer mehr gewinnt die Erkenntnis die Oberhand, dass eine wirkliche Lösung nur in der Bewältigung der sich zuspitzenden sozioökonomischen Probleme der Region als Hintergrund ideologischer Terrormotive zu sehen ist.