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Die langfristigen Folgen des Ukraine-Kriegs

  • Autor Autor Walter
  • Erstellungsdatum Erstellungsdatum
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Nachdem über ein Monat vergangen ist, seit der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begann, versuche ich hier über die langfristigen Folgen dieses Krieges nachzudenken.
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Die aktuelle Lage Russlands​

Wenn auch nur ein Teil der Schätzungen richtig sind hat Russland bisher an die 20.000 Soldaten verloren, an die 300 Flugzeuge und Helikopter, über 700 Panzer und tausende Fahrzeuge. Die Verluste sind so heftig, dass Putin derzeit versucht, 60.000 Reservisten zu aktivieren. Egal was die Propaganda erzählen wird, Russland verliert den Krieg solange sie nicht zu Atomwaffen als letztes Mittel greifen.

Russlands Armee hat tiefgreifende strukturelle Probleme: veraltetes Material, unmotivierte Soldaten, schwache Führung, Korruption, Logistikprobleme. Sie verliert gerade die Fähigkeit, in Zukunft international noch eine grosse Rolle zu spielen. Auch wirtschaftlich ist Putin der Totengräber Russlands, es wird Jahrzehnte dauern bis westliche Firmen wieder im grossen Stil in Russland investieren. Russland bleibt damit auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte stark geschwächt.

Auswirkungen auf Militär, Europa, USA und China​

Kurzfristig bringt dieser Krieg für alle Militärs dieser Welt wichtige Konsequenzen:
  • Man lernt viel über Taktiken und Zustand der russischen Armee, die für einen grossen Landkrieg einfach nicht gerüstet war
  • Viele Staaten werden ihre Militärbudgets ausweiten, ein Modernisierungsschub wird ausgelöst: massives Aufrüsten von Panzern mit aktuellen Abwehrsystemen und Investitionen in Drohnenabwehr. Die Rüstungsindustrie jubelt.
  • Bei reinen Verteidigungsarmeen Überlegungen teure Panzer teilweise zu ersetzen durch moderne, vergleichsweise billige Panzerabwehrwaffen die sich in der Ukraine als extrem effizient heraus gestellt haben
  • In Schweden und Finnland gibt es erstmals eine Mehrheit für den Beitritt zur NATO
Langfristig wird die grösste Militärmacht der Welt, die USA, ihren militärischen Fokus noch mehr von Europa abwenden und sich China zuwenden. Die durch den Krieg erfolgte Schwächung Russlands, man könnte fast von einer Kriegsdividende sprechen, erlaubt es den USA, sich ganz auf die Eindämmung von China zu konzentrieren. Die Europäer hingegen werden noch intensiver über die Schaffung einer europäischen Armee nachdenken müssen.

Noch offen sind mögliche mittelfristige Folgen:
  • Gelingt es Putin, die Auswirkungen so begrenzen, dass Russlands international vernetzte Wirtschaft überleben kann?
  • Führt die Schwächung der russischen Armee zu Zerfallserscheinungen der russischen Föderation, gar zu Loslösungen asiatischer Teilrepubliken? Letzteres würde gravierende geopolitische Folgen haben, sogar ein Eingreifen der chinesischen Armee ist denkbar
  • Kann Russland sein teures Engagement in Syrien aufrecht erhalten? Falls nicht könnte das zum Fall des Regimes von Baschar al-Assad führen

Kommentare

@Walter

Dein angesprochener erster Absatz wegen der Möglichkeit eines Atomwaffen-Einsatzes der macht mir die grössten Sorgen, was wenn das tatsächlich geschieht, was bedeutet es für unseren stark angeschlagenen Planeten? Ich meine wir haben bereits unberechenbares Wetter durch Klimaveränderungen und Vermüllung des Planeten, alternative Energien sind und werden nicht genug beachtet, hier sehe ich kaum Weiterentwicklung in den Ländern, alle sind nach wie vor auf fossile Brennstoffe angewiesen...

Was, wenn nun noch Atombomben zum Einsatz kämen, wird diese Welt noch lebenswert für uns alle sein?
 
- Gelingt es Putin, die Auswirkungen so begrenzen, dass Russlands international vernetzte Wirtschaft überleben kann?

Putin steht in etwa im höchstens letzten 1/4 seines Lebens, wenn überhaupt. Und ich weiss auch nicht viel über Putin sein Lebenslauf. Was ich weiss ist, dass Putin ein durch & durch gelernter KGB & Geheimdienstmann ist. Und gerade in Ländern wie Nordkorea, China, Russland usw. haben diese Geheimdienstleute nur gelernt: Alles oder Nichts !!!
Also Gewinnen oder Verlieren. Und in diesem Sinne, denke ich, ist Putin die Zukunft ( und somit die Wirtschaft ) seines Landes nur insofern wichtig, dass es sich in der Welt als Weltmacht durchsetzt oder untergeht.
Insofern sehe ich bei Putin eine zumindest teilweise geistige Nähe zu Hitler. Ich kann mir inzwischen sehr gut vorstellen dass Putin sich, ähnlich wie damals Hitler, eine vom Schicksal ( der Menschheit ) auserkorene Person sieht um die Welt in ein vom Schicksal ( in Form von Heilung ) gewollte Ordnung zu bringen.
Putin lebt inzwischen, ähnlich wie Hitler damals, in einer völligen selbstsuggerierten Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsblase. Also in einer vom "Schicksal" ( selbstsuggerierten ) auserkorenen Befreiungsfigur, welche die Welt heute von den negativen "Mächten", welche die Welt heute beherrscht, befreienen `muss`.
Bei Hitler war es das "international wirkende Finanzjudentum" von welchem die Welt befreit werden `musste`, heute ist es das Selbe, nur heute wird es anders in Putins Reich propagandistisch dagestellt, es geht darum die Welt von der "westlich-dominierten Dekadenz" zu befreien.
Letztlich stehen aber "international wirkendes Finanzjudentum" ( aus der Hitlerzeit )
und "westlich-dominierte Dekadenz" für das selbe Synonym.

Aber um auf die Frage zurück zu kommen: "Gelingt es Putin, die Auswirkungen so ( zu )begrenzen, dass Russlands international vernetzte Wirtschaft überleben kann?"
So wie Hitler in seinem am 29.4.1945 verfassten politischem Testament dem "Weltjudentum" die Schuld am 2. Weltkrieg gab, wird Putin bis zu letzt dem "dekadenten Westen" und die damit einhergehende agressiven "Nato-Osterweiterung" die Schuld für diesen gegenwätigen Krieg in der Ukraine geben.
Und so wie Hitler in seinem Testament dazu die Deutschen aufforderte, die Ziele des Nationalsozialismus langfristig zu verwirklichen, wird auch Putin sein Vermächtnis sicher werden, wenn er mal nicht mehr ist.
Die Frage ist also, wie wird Russland und somit das russische Volk nach Putin agieren?
Denn im Gegensatz zur Nazideutschland kann man Russland nicht militärisch niederringen. Mit konventionallen Waffen schon, aber Russland besitzt im Gegensatz zu Nazideutschland Atomwaffen.
Was also dann bleibt, ist eine vom Westen zumindest aus völlige wirtschaftliche Isolierung Russlands.
China könnte diese vom Westen aus betriebene wirtschaftliche Isolierung Russlands zumindest ausgleichen. Zumal China Energiehunger hat, den eigentlich nur Russland bedienen kann. Aber China ist auf der anderen Seite vom reichen westlichen Absatzmarkt für seinen wirtschaftlichen Expansionsdrang total abhängig. Es wird also ein "Dreiecksverhältnis" in Form eines PATT.
Die Frage wird also sein: Welche von den 3 vorhandenen globalen Weltsystem bewegt sich als erstes, und vor allem in welche Richtung?
 

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Walter
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