Die Automatisierung, die Miniaturisierung und die Entmenschlichung von Waffensystemen schreitet immer weiter voran.
Auf dem Waffenmarkt werden jetzt bereits z.B. Tötungsdrohnen angeboten (z.B. das "Short-Range Lethal Loitering System", klein und in einem Rucksack transportierbar, bleibt nach dem Start bis zu 30 Minuten in der Luft (loitering = herumlungern), um sich dann mit seinem 0,5-kg-Sprengkopf auf ein Ziel zu stürzen). Nanobots, winzig kleine Maschinen, günstig in der Herstellung, werden in naher Zukunft über dem Kampfgebiet massenhaft abgeworfen und dienen vorerst nur der Überwachung - solange bis jemand auf die naheliegende Idee kommt, sie auch für Sabotage und Tötung einzusetzen.
Aber kann unsere Moral und unsere Gesetzgebung mit dieser rasanten technischen Entwicklung Schritt halten?
Aus einem Interview von Heise mit einem Mitarbeiter des "Joint Air Power Competence Centre" der Nato darf ich zitieren:
"In dem Zusammenhang haben wir uns auch die öffentliche Meinung zu den moralischen und ethischen Aspekten des Themas angeschaut und sind natürlich sehr schnell bei Filmen wie "Terminator" gelandet. In der öffentlichen Wahrnehmung wird der Terminator ja als eine völlig außer Kontrolle geratene Maschine dargestellt, die nicht mehr beherrschbar ist und Tod und Vernichtung bringt. Aber wenn man sich den Film einmal aus einer völlig anderen Perspektive anschaut, nämlich dergestalt, dass der vom Roboter gejagte John Connor ein international gesuchter hochrangiger Terrorist wäre, sieht die Sache plötzlich anders aus und der Film erhält eine völlig neue Dimension."
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/mel...n-Terminatoren-Terroristen-jagen-3765502.html
Ein kluger Mann der zu einem Perspektivenwechsel fähig ist, nicht selbstverständlich in dieser Position. Ob er sich, in einer ruhigen Minute, auch schon einmal gefragt hat, ob jeder als Terrorist gebrandmarkte auch tatsächlich einer ist, wie das überhaupt festgestellt wurde und
Jegliche automatisierte Tötung von Menschen hängt nur mehr am seidenen Faden ob man von einem Mächtigen als Terrorist angesehen wird oder nicht. Beweisermittlung und ordentliches Gerichtsverfahren ist nicht mehr nötig, wir sind dabei die Gerichtsbarkeit abzuschaffen indem wir so tun, als würde ein Krieg herrschen. Dieser Kunstgriff, die Einführung des Wortes "Krieg" für eine banale Tätigkeit wie der Verfolgung von Verdächtigen, ermöglicht eine ganz neue Dimension der Vergewaltigung des Völkerrechts und die Technik schafft die Voraussetzungen für eine moderne, amoralische Kriegsführung.
Wie sagte Harald Welzer, der sich mit forschend mit Genoziden beschäftigt ? "Man kann töten und gleichzeitig anständig bleiben."
Auf dem Waffenmarkt werden jetzt bereits z.B. Tötungsdrohnen angeboten (z.B. das "Short-Range Lethal Loitering System", klein und in einem Rucksack transportierbar, bleibt nach dem Start bis zu 30 Minuten in der Luft (loitering = herumlungern), um sich dann mit seinem 0,5-kg-Sprengkopf auf ein Ziel zu stürzen). Nanobots, winzig kleine Maschinen, günstig in der Herstellung, werden in naher Zukunft über dem Kampfgebiet massenhaft abgeworfen und dienen vorerst nur der Überwachung - solange bis jemand auf die naheliegende Idee kommt, sie auch für Sabotage und Tötung einzusetzen.
Aber kann unsere Moral und unsere Gesetzgebung mit dieser rasanten technischen Entwicklung Schritt halten?
Aus einem Interview von Heise mit einem Mitarbeiter des "Joint Air Power Competence Centre" der Nato darf ich zitieren:
"In dem Zusammenhang haben wir uns auch die öffentliche Meinung zu den moralischen und ethischen Aspekten des Themas angeschaut und sind natürlich sehr schnell bei Filmen wie "Terminator" gelandet. In der öffentlichen Wahrnehmung wird der Terminator ja als eine völlig außer Kontrolle geratene Maschine dargestellt, die nicht mehr beherrschbar ist und Tod und Vernichtung bringt. Aber wenn man sich den Film einmal aus einer völlig anderen Perspektive anschaut, nämlich dergestalt, dass der vom Roboter gejagte John Connor ein international gesuchter hochrangiger Terrorist wäre, sieht die Sache plötzlich anders aus und der Film erhält eine völlig neue Dimension."
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/mel...n-Terminatoren-Terroristen-jagen-3765502.html
Ein kluger Mann der zu einem Perspektivenwechsel fähig ist, nicht selbstverständlich in dieser Position. Ob er sich, in einer ruhigen Minute, auch schon einmal gefragt hat, ob jeder als Terrorist gebrandmarkte auch tatsächlich einer ist, wie das überhaupt festgestellt wurde und
Jegliche automatisierte Tötung von Menschen hängt nur mehr am seidenen Faden ob man von einem Mächtigen als Terrorist angesehen wird oder nicht. Beweisermittlung und ordentliches Gerichtsverfahren ist nicht mehr nötig, wir sind dabei die Gerichtsbarkeit abzuschaffen indem wir so tun, als würde ein Krieg herrschen. Dieser Kunstgriff, die Einführung des Wortes "Krieg" für eine banale Tätigkeit wie der Verfolgung von Verdächtigen, ermöglicht eine ganz neue Dimension der Vergewaltigung des Völkerrechts und die Technik schafft die Voraussetzungen für eine moderne, amoralische Kriegsführung.
Wie sagte Harald Welzer, der sich mit forschend mit Genoziden beschäftigt ? "Man kann töten und gleichzeitig anständig bleiben."