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Hallo Jocelyne,




Ich habe zwar eine wissenschaftliche Ausbildung, wäre aber z. B. nicht in der Lage zu überprüfen, ob das Flugzeug, mit dem ich gerade fliege, 100%-ig funktionstüchtig ist:doof: .


Es ist ein Resultat der Spezialisierung, dass nicht mehr jeder alles weiss. Nur in der Urgemeinschaft war es anders. Aber da betrieb man noch keine Wissenschaft, da ging es fast nur darum, genug zu fressen zu haben:) .




Jetzt wagst Du Dich sogar auf das Terrain der Quantenmechanik (QM)! Vorsicht! Nach allem, was Du über die RT geäussert hast, bin ich sehr skeptisch, ob Du zur QM Vernünftiges sagen kannst.


Die Auseinandersetzungen zwischen Bohr und Einstein in den Anfangsjahren der Quantenmechanik wurden auf hohem Niveau geführt. In den Jahren 1925 bis 1931 konstruierte Einstein etliche Gedankenexperimente, die bisweilen sogar Bohr schlaflose Nächte bereiteten.

Die Auseinandersetzungen waren in dieser Entwicklungsphase notwendig und führten letztlich zu einer Festigung der QM. Einstein war der Verlierer, blieb aber trotzdem bis an sein Lebensende gegenüber der QM skeptisch eingestellt. Im Jahre 1931, anlässlich seines Vorschlags an das Nobelkomitee, Heisenberg und Schrödinger für den Nobelpreis zu nominieren, äusserte er über die QM: "Diese Lehre enthält nach meiner Überzeugung ohne Zweifel ein Stück endgültiger Wahrheit."




Da müsste man sich erstmal darüber unterhalten, was "exakt" heisst. In der klassischen Mechanik gibt es den anschaulichen Begriff der "Bahn eines Teilchens". In der QM, der Welt der Mikroobjekte, gibt es diesen Begriff nicht mehr: Es gibt nur noch eine Wahrscheinlichkeitsfunktion, das Mikroobjekt an einem bestimmten Ort anzutreffen. Je genauer der Ort des Objekts bekannt ist, desto ungenauer ist dessen Geschwindigkeit und damit sein nächster Ort(Heisenbergsche Unschärferelation). Ist nun die QM keine exakte Wissenschaft?


Gruss

Hartmut


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