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Auf Thema antworten

Hi, spinnwebwald!



Auf die Physikdebatte möchte ich nicht eingehen - vielleicht habe ich all die Jahre in der Oberschule grade in diesem Fach gefehlt:doof: .



Aber Deine Überschrift finde ich doll spannend. Regt mich ungemein an *ggrr*.


Du hast - wenn ich es recht verstanden habe -  im Klartext gesagt:


Glaubwürdig ist nicht der, der das von sich behauptet , sondern der, der seine Thesen, die man ihm glauben soll, argumentativ belegt, so vorträgt, dass sie dem jeweiligen Empfänger der Botschaft einsichtig wird.



Das gilt sicher in wissenschaftlichen - auch populärwissenschaftlichen Debatten - muss gelten, wenn es falsifizierbar/ verifizierbar gemacht werden soll. Sonst bleibt eine " Debatte" ein unverbindicher Abtausch von Gemeinplätzen des Gebietes, das "Sache" ist.



Faszinierend finde ich allerdings die Vorstellung, dass wir sogar im Alltagsleben solche Zyklen der Glaubwürdigkeit beobachten können.


Das Kleinkind glaubt am meisten der Mama und dem Papa, in der Schulzeit kommt dann die Lehrkraft dazu:  " Die Frau Lehrerin hat aber gesagt.....", wer kennt nicht dieses Argument, wenn er Kinder oder Enkelkinder hat.



Mit Pubertät und Adoleszenz  teilen sich dann diese Zyklen in Bezug auf formelle und informelle Gruppen, und gewinnen verschiedene Wertigkeiten je nach Anlage dessen, der nach Glaubwürdigkeit sucht.

Früh erkennen wir autoritätsgläubige Menschen, das sind die, die den Pfad der ofiiziellen Meinungsbildner ungern verlassen und sich gerne - ich sage nicht ungeprüft, sondern nur rasch überzeugt - auf Meinungen anderer verlassen, andere, die einmal für wahrhaftig erkannt, das auch für die Batroffenen bleiben.

Für den weitaus größeren Teil der Jugendlichen wird aber die Meinung der informellen Gruppe wichtiger als die der "Autoritäten".



Was mein ganzes Gedönse soll?


Nun: auch ich als Erwachsene gebe zu, dass ich im Alltag eher denen Glauben schenke, zu denen ich ganz allgemein Vertrauen habe, die mich nie willentlich getäuscht haben usw.



Ist es also im Wissenschaftsdiskurs die Möglichkeit der Überprüfung der Aussage, die - immer höhere Instanzen bemühend - letztlich rational Zyklen der Glaubwürdigkeit schafft, wird es im Alltagsleben ( privatem und broterwerbsmäßigen) immer mehr auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Kommunizierenden ankommen, um " Zyklen " oder gar "Pyramiden" aufzubauen.



also: Dankeschön - hat mich beschäftigt - und das freut mich immer



Marianne


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