AW: Zu abgehoben?
Danke für alle Antworten! Ich denke damit habe ich erstmal einiges, was ich ausprobieren kann
Aikido ist denke ich eine gute Idee.
In meiner Branche sind die Ingenieure teilweise schon idealistisch und es gibt dort ein paar von meiner Sorte. Aber ich sags mal so: am Fahrradständer stehen morgens ca. 15 Fahrräder während der Autoparkplatz voll ist. Davon können viele nicht anders, weil sie zu weit weg wohnen. Aber einige kommen auch aus Bequemlichkeit mit dem Auto. Da ist es dann eher Salonidealismus.
An FritzR: ich habe die Möglichkeit der Selbstüberschätzung immer in Betracht gezogen. Wenn du sie in dem von mir geschriebenen siehst, dann wo und warum? Ich schließe es auch nicht aus, dass ich später feststelle, dass ich mit manchen Dingen früher im Irrtum war. Das stelle ich ja jetzt schon fest wenn ich zurückblicke.
Fakt ist, dass meine Zufriedenheit wenig von materiellen Dingen abhängt. Die Wirtschaftskrise macht mir keine Angst, denn was kann ich schon verlieren?
Ich merke nur, dass es trotz allem noch Momente gibt, in denen ich nachdenklich werde und in denen ich mich frage, ob mir wirklich etwas fehlt oder ob ich mich nur selbst unzufrieden mache. Das einzige, was es in meinem Leben schon lange nicht mehr gibt, ist eine Frau. Also forsche ich in diese Richtung. Es kann aber auch genauso gut sein, dass mir etwas ganz anderes fehlt und mir fällt nichts besseres ein als die fehlende Frau. Ich kann mich aber genauso gut fragen, ob der Wunsch danach wirklich so tief sitzt oder ob er mehr von außen angeregt wird. Ständig dieses mitleidige Gesicht, diese kurzen Momente des Schweigens, wenn man sagt, dass man keine Freundin hat. Aber wie will man das herausfinden, wenn man von Menschen umgeben ist, die es nicht für möglich halten, dass man auch ohne Freundin zunächst mal glücklich und zufrieden sein kann?
Solche Gedankengänge meine ich übrigens, wenn ich von "auseinandernehmen" spreche. Vielleicht sollte ich es besser Reflektion nennen. Ich beobachte eben ein bestimmtes Phänomen und will dann wissen wie es zustande kommt.
Es gibt in meinem Leben entgegen der Vermutungen viele Freundschaften, die sich über Jahre als stabil herausgestellt haben. Auch wenn manche dieser Freunde "etwas kleinere Kreise ziehen" so sind sie dennoch für mich da wo sie es können.
Und nochmal zur Kindheit: nein sie war nicht perfekt. Meine Eltern hatten eben kein gutes Verhältnis zueinander und sowas prägt. Auch von meinem Vater gab es oft die berühmte Botschaft "du bist nicht so, wie ich dich gerne hätte" aber irgendwas hat mir die Kraft gegeben da drüber zu stehen. Aber davon abgesehen habe ich viel Vernunft mit auf den Weg bekommen (glaube ich).
Ohne jetzt frauenfeindlich sein zu wollen, muss ich aber doch konstatieren, dass mir Frauen diese Botschaft (du bist nicht so wie ich dich gerne hätte) wesentlich stärker und verletzender haben zuteil werden lassen, wenn sie sich demonstrativ dem aufregenden Alpha-Männchen zugewendet haben. Da fällt es mir schon schwerer darüberzustehen. Immerhin hat mich die Wut darüber aktiv werden lassen.