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Zielkonflikte

Reinhard70

Active Member
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
11.808
Zielkonflikte
sind Grundelemente wirtschaftlichen Handelns. Die hemmenden
Wirkungen dieser Konflikte kann man negativ und positiv
beurteilen. - Nachhaltig aktuell bleibt in diesem Zusammenhang
das Konfkliktpotential zwischen dem Wirtschaftswachstum, das
möglichst vielen Menschen Wohlstand bringen soll, und dem Ziel,
die Umwelt dieser Menschen und weiterer Lebewesen nicht nur
sauber zu erhalten. Diese Umwelt soll uns auch Lebensqualität
bieten, sie soll attraktiv bleiben - und möglichst noch "gesünder"
und "schöner" werden. Damit stehen wir vor einer Fülle von
Aufgaben, die teilweise schon immer für Beschäftigung gesorgt
haben, teilweise aber auch ganz neue Perspektiven für
menschliche Tätigkeiten zeigen, Impulse für Innovationen
geben und Arbeitsplätze schaffen. Umweltökonomen sollen und
können Aktivitäten mit beachtlichen Wachstumseffekten anstoßen
und fördern. Ein Zielkonflikt, der auf dem Gedanken basiert,
daß die ökologischen Grenzen des Wachstums erreicht sind, kann
sich als Scheinkonflikt offenbaren, wenn Wirtschaftwachstum
vor allem als ein Zuwachs an nützlichen, hochwertigen und
unschädlichen Produkten - nicht zuletzt im Dienstleistungsbereich
verstanden, wenn Ökonomie ökologisch praktiziert wird. -
Zielkonflikte entstehen aus der Tatsache, daß sich viele Fragen
nicht so klar mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen, wie es
punktartige Ziele erfordern. Die Berücksichtigung des großen
Zwischenbereichs, z.B. vom Positiven zum Negativen hin und
umgekehrt, entspricht fuzzylogischen Denken. Dieses Einbeziehen
von "unscharfen" (vagen) Übergangsbereichen macht es möglich,
Konflikte aus Vorgaben und Zielen mit zunehmender Gelassenheit
zu lösen. Beispiel: Wenn die Verkehrsampel den zeitlichen Bereich
zwischen Rot und Grün deutlich sichtbar abstuft, kann man sich
ruhiger auf den Start einstellen.

Der Konflikt zwischen individuellem Gewinn und sozialer
Wohlfahrt ist, egal ob real oder scheinbar, zunächst ein
betriebswirtschaftliches (mikroökonomisches) Problem, das
auf gesamtwirtschaftliche (makroökonomische, volkswirtschaftliche)
und schließlich sogar weltwirtschaftliche Vorgänge übergreift.
Bei der Lösung müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten. Das
könnte sich als ein riesiges Potential kreativer und innovativer
ökonomischer Tätigkeit erweisen.

Klassische Zielkonflikte wurden beispielsweise gern in den
"Magischen Vielecken" (-> Magisches Dreieck etc.) beschrieben.
Zwischen -> Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität würde
danach ein "natürliches" Spannungsverhältnis bestehen, das
jeder zuständige Poliitiker im Auge haben müßte, wenn er
Inflation bekämpfen und höchstmögliche Beschäftigung aller
Produktionsfaktoren erreichen soll. Wer wirksam gegen
Arbeitslosigkeit vorgehen will, müßte demnach ein gewisses
Maß an Inflation auf jeden Fall in Kauf nehmen. Mit der ->
Phillips-Kurve fand diese klassische These nach empirischen
Untersuchungen in der Mitte des 20. Jahhunderts eine Bestätigung,
die allerdings schon 30 Jahre später von vielen Fachleuten mit
starken Argumenten in Frage gestellt werden konnte. Ob nun aber
Vollbeschäftigung tatsächlich nur bei Preisstabilität erreicht
werden kann, wird man vermutlich auch im 21. Jahrhundert
noch unterschiedlich beurteilen. Die klassischen Zielkonflikte
werden uns wahrscheinlich noch eine Weile weiter begleiten.

Ökonomische Zielkonflikte sind immer Entscheidungs- und sehr
oft Führungskonflikte, die an Manager und (Wirtschafts-)Politiker
höchste Anforderungen stellen. Wenn hemmende "Zielkonflikte" aus
persönlichen Ansprüchen und/oder Überzeugungen im Topmanagement
entstehen, darf es nicht an einflußreichen Persönlichkeiten
fehlen, die das Geschäft und/oder die Gesamtwirtschaft wieder
in Gang bringen.
Entsprechendes gilt für Zielkonflikte, die
auf unteren Ebenen der Hierarchie entstehen. Besonders wichtig
ist es, lähmende Wirkungen der Zielkonklikte im Führungsbereich
auf Mittelbau und Basis von Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften
rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
- Reinhard von Normann, Das kleine Wirtschaftslexikon (1999), 489f
 
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AW: Zielkonflikte

philosophisch ist das der Zielkonflikt
zwischen Natur und technischer Gegennatur


überwunden wird der dualistische NATURbegriff durch den nichtdualistischen UMWELTbegriff

ich stehe mitten in meiner Um-welt,
habe aber gleichzeitig eine Um-welt außerhalb von mir
 
AW: Zielkonflikte

philosophisch ist das der Zielkonflikt
zwischen Natur und technischer Gegennatur


überwunden wird der dualistische NATURbegriff durch den nichtdualistischen UMWELTbegriff

ich stehe mitten in meiner Um-welt,
habe aber gleichzeitig eine Um-welt außerhalb von mir

Also: Wenn wir uns mit unserer Umwelt identisch fühlen,
verschwinden die Zielkonflikte (wie ein Wunder).

Ja, Scilla?
 
AW: Zielkonflikte

Hallo !

Liest sich jetzt sicher auch einfacher, als es in der Praxis immer ist:

Wirtschaftswachstum (wobei wir nicht vergessen dürfen, dass die natürlichen Ressourcen begrenzt sind) auf einem ökosozialen Weg.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Zielkonflikte

Hallo !

Liest sich jetzt sicher auch einfacher, als es in der Praxis immer ist:

Wirtschaftswachstum (wobei wir nicht vergessen dürfen, dass die natürlichen Ressourcen begrenzt sind) auf einem ökosozialen Weg.

Liebe Grüße

Zeili

Hoffentlich schaffen die "Zuständigen" das doch noch -
bald!? - Trotz aller (allen) Zielkonflikte(n).

Es ist schon 13.13 Uhr. - Oder habt Ihr eine andere Zeit?

Viele Grüße
von
Reinhard70
 
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AW: Zielkonflikte

Hier einmal ein Beispiel, wie man Zielkonflikte
auch anders darstellen kann. - Damit es nicht
zu einseitig wird:

http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/zielkonflikt/zielkonflikt.htm

Aus meiner Sicht ist dieses kostenlose Lexikon
gut gemacht - und selbstverständlich aktueller als
meins aus 1999. (Bin am Wirtschaftslexikon24 nicht
beteiligt.)

Sehr vorteilhaft sind die Links - z.B. auf Verbesserung:

http://www.wirtschaftslexikon24.net...ess/kontinuierlicher-verbesserungsprozess.htm

Montagvormittagsgruß
Reinhard70

P.S.: Mit dem genannten Wirtschaftslexikon könnte
ich auch meine Arbeit
Das treffende Fremdwort
http://www.hep-verlag.ch/course/view.php?id=712
ergänzen und verbessern.
 
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