AW: Zerfällt die USA?
oktoberwind, da gebe ich Dir recht was Deine genannten Literaten betrifft, diese waren großartig, nur sollte man Kunst und Literatur von Staatslehre, dem Verstehen der Zusammenhänge im Staat an sich, trennen. Vor allem den Unterschied der sog. modernen Philosophie von klassischen Philosophen. Alle klassischen Philosophen der Antike (Aegypten, Griechenland, Rom - bis auf wenige Ausnahmen; Persien, Arabien, China, u.s.w.) waren in erster Linie Juristen und Kenner des Staates. Die sogenannte Philosophie hat sich daraus entwickelt und war ohne Kenntnis von Griechisch, Arabisch, Altaegyptisch, Latein, u. a., und im asiatischen Raum der Sinologie als Altsprache nicht möglich. Das Grundgerüst bildet immer eine alte Sprache, denn die sog. moderne Philosophie (bes. ab der Aufkl.) klammert weitgehend Teile der Anthropologie im Konntext der Gesetze als Grundgerüst im Staat aus. Deshalb erklären Kant, Hegel, Schopenhauer, u. a. nur bedingt Zusammenhänge auf diesem Gebiet, ein "Neuling" erfährt so gut wie nichts, bzw. muss Tausende Seiten lesen um auf die Schliche eines Platons (nur in seiner Politeia) zu gelangen. Weil alte Literatur, beginnend mit Aegypten niemals für das Volk gedacht war, deshalb unverblümt Zusammenhänge ablesbar sind, wo heutige, oder ab der Aufkl., Philosophen aus der Volksliteratur ganze Bände benötigen.
James Joyce, Günter Grass, u. a., die Du erwähnst, was steht da drinnen? - Du kannst davon Tausende Seiten lesen, es erklärt Dir nicht wie der Staat funktioniert, was die literarische Qualität dieser Autoren aber in keinster Weise beeinträchtigt, nur Philosophie im klassischen Sinne ist das eben nicht.
Das "Herumreisen" meinte ich in erster Linie im Kopf, wenn Du in Form alter Sprachen in alte Kulturen und Länder reist.
K. M.