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Die Relativitätstheorie kennt keine Veränderung. Das Raumzeit-Kontinuum ist ein vierdimensionaler statischer Block in dem das Schicksal des Universums vom Urknall bis zu seinem Ende vorgegeben ist. Objektiv betrachtet gibt es in dieser Theorie auch keinen Unterschied zwischen Raum und Zeit. Der Eindruck,dass die Zeit vergeht, wird laut Experten des Faches durch unser Bewusstsein hervorgerufen, das fortlaufend dreidimensionale Schnitte durch die Raumzeit erzeugt. Auf diese Art leben wir (bewusst) in einer dreidimensionalen Wirklichkeit, die sich von Augenblick zu Augenblick verändert obwohl wir uns „in Wirklichkeit“ durch das Kontinuum bewegen und nur fälschlich glauben am selben Ort geblieben zu sein.


Man könnte diese schrägen Folgerungen auch als Science-Fiction betrachten, wäre da nicht der Umstand, dass die Meisten von uns sich fast jeden Tag von der Richtigkeit dieser Theorie überzeugen können. Die Erfinder des GPS-Systems lagen anfangs meilenweit von der tatsächlichen Position des Empfängers entfernt. Erst die relativistische Korrektur der Atomuhren in den Satelliten aufgrund der unterschiedlichen Gravitationsfelder ermöglichte eine genaue Positionsbestimmung und damit auch die Realisierung unserer Navis im Auto.


Aber zurück zu unserem Thema: Zeit ist Veränderung und Veränderung, zumindest was unser Bewusstsein betrifft, von Erinnerung abhängig. Wir erinnern uns an die Preise der Lebensmittel von gestern und stellen fest, dass die Inflation wieder zugeschlagen hat. Wir leben ständig in der Gegenwart, das Vergangene ist nicht mehr wirklich, das Zukünftige noch nicht. Wir erinnern uns stets „jetzt“. Rene Descartes, der durch fortgesetzten Zweifel schließlich der unbezweifelbaren Wahrheit auf die Spur kommen wollte, hat es pointiert auf den Punkt gebracht, er schreibt: „ich kann meiner Erinnerung nicht trauen, es könnte auch ein böser Geist mich vor einem Augenblick mit all meinen Erinnerungen erschaffen haben und ich würde es nicht einmal bemerken“. Wie könnten wir dieses Argument entkräften ?


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