AW: Zeit und Zufall im Weltgefüge
hallo sisyphos,
die frage, was mit dem verschluckten licht passiert, ist nicht der knackpunkt
man kann ja sagen "es bleibt drinnen gefangen"
der knackpunkt ist die existenz schwarzer löcher, sie zeigt die diskrepanz zwischen ART und quantenphyik sehr schön
auch wenn wir heutzutage so tun, als stünde die existenz schwarzer löcher außer frage, ist diese sache wissenschaftlich noch ganz und gar nicht gegessen
die idee schwarzer löcher ist schon fast 100 jahre alt und erscheint zunächst einleuchtend
bei genügend masse kollabiert das masse tragende objekt, "verschluckt" sich selbst und alles, was sich in dessen nähe befindet
oder ein anderer ansatz: in schwerefeldern gibt es fluchtgeschwindigkeiten
d.h. bei einer kreisförmigen bahn um eine masse gibt es eine geschwindigkeit, bei der sich gravitation und fliehkraft aufheben
je mehr masse, desto größer diese geschwindigkeit bei konstanter entfernung
hat man genügend masse, kann die fluchtgeschwindigkeit über die lichtgeschwindigkeit hinaus anwachsen
da aber nichts überlichtgeschwindigkeit haben kann, wird alles, auch licht, verschluckt
ein kriterium dabei ist, dass die fluchtgeschwindigkeit nicht nur von der masse, sondern auch von der entfernung abhängt
d.h. zu jeder masse, sei sie auch mickrig, gibt es einen entsprechenden radius, der den ereignishorizont beschreiben würde
demnach müsste jede masse ein kleines schwarzes loch darstellen
um das aufzuklären: nein, tut es nicht...außer bei schwarzen löchern ist die kritische entfernung geringer als das objekt groß ist, und andere kräfte verhindern, dass jedes masseobjekt sich selbst verschluckt oder dass sich verschiedene masseobjekt einander genügen nahe kommen, um auf diese art zu verschmelzen
wie schon von dir beschrieben, vergeht die zeit in gravitationsfeldern langsamer; bei "unendlicher" gravitation steht die zeit still, was für den ereignishorizont auch gelten muss
das heißt aber wiederum, dass die bildung eines schwarzen loches, von außen betrachtet, unendlich lange dauern würde
wenn wir nun scharze löcher (auch, wenn nur indirekt) beobachten, müssten sich diese vor unendlich langer zeit gebildet haben
so weit die ART
die quantenphysik zeigte aber (mit hawkings hilfe), dass schwarze löcher durch die hawkings-strahlung eine begrenzte lebensdauer haben
d.h. die bildung dauert nach ART unendlich lange, während die lebensdauer, die auch die schon die bildung mit beinhaltet, nur einen endlich langen zeitraum beträgt
d.h. schwarze löcher müssten schon also zerstrahlt sein, bevor sie sich überhaupt bilden können
ich würde sagen, es ist dieses paradoxon, an dem auch hawking gescheitert ist
lg,
Muzmuz