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AW: Wonnemonat Mai


Hallo Schätzelein:reden: !



Wir wollten es seinerzeit auch nicht. Aber unsere Große z.B. wurde noch vor dem neuen Kindschaftsrecht (ich glaube so heißt es) geboren und es gab eine Situation, die zeigt, wie schwierig es ohne Trauschein war:


Unsere Tochter musste als Säugling ins Krankenhaus. Mein Mann wollte bei ihr bleiben und in der Klinik mit übernachten. Da gabs schon die ersten Probleme "weil im Normallfall bleiben hier immer die Mütter!" wurde uns da gesagt. Ich wäre auch geblieben, aber er wollte wie gesagt und zu zweit darf man nunmal nicht. Dann blieben also Vater und Tochter 3 Tage auf Station, Papa fütterte, wickelte und beschmuste und bespaßte das Kind, Mutti ging abends heim. Und jetzt kommt der Oberklöpper, der einem verheirateten Paar nie passiert wäre: Man weigerte sich bei der Entlassung dem eigenen Vater das Kind mit nach hause zu geben. Bleiben und den Schwestern Unterstützung bieten, dass durfte er, aber weil er einen anderen Nachnamen trug, hielt man das Kind dort und nahm es ihm sogar weg, damit er es nur ja nicht mitnimmt. Man kann sich vorstellen wie schnell ich dort angeflogen bin. Und das alles obwohl es sein Kind ist, man uns tagsüber gemeinsam sah und er offiziell beim Standesamt sofort nach Geburt die Vaterschaft anerkannte (was aber nichts brachte!).



Das ist die Sache wenn man Kinder hat. Und was auch noch eine Rolle spielte für die Entscheidung Trauung ja oder nein, war ganz einfach, dass ich meine Schwiegereltern zum deibel nicht leiden kann. Wäre meinem Mann ohne Heirat damals etwas passiert (er hatte bisher immer einen Beruf mit gewissem Risiko), dann hätten seine Eltern Entscheidungen getroffen, die weder in seinem noch in meinem Sinne gewesen wären. Wir beide vertrauten ihnen nicht und wollten uns absichern.


Von diesen Punkten gibt es noch zahllose mehr.

Bau mal ein Haus und nimm dir eine Finanzierung auf, wenn du nicht verheiratet bist, das ist auch heute noch ein schwieriges Unterfangen.

Zahllose Förderungen (z.B. Eigenheim) bekommst du nur, wenn du verheiratet bist. (Gut ok, ist ja mittlerweilen auch vom Staat gestrichen)

Wenn die Eltern des Partners oder die eigenen dann mal ins Altenheim kommen und die Frage der Kostendeckung aufkommt, und die Kinder sind nicht verheiratet und haben einen Partner und Kinder zu versorgen, dann steht man auch übel da.

Steuerlich steht man auch besser da.

Also bei der standesamtlichen Trauung hängt wirklich viel finanzielles Absichern mit dran bzw. Vorteile schaffen.

Viel mehr spricht eigentlich nicht für diese meist platte "Zeremonie" aus die Absicherung der Versorgung und die Sicherstellung, dass man anderen Angehörigen in Notsituationen vorgezogen wird.



Darum sollte es sowieso nie gehen. In einer Partnerschaft bzw. Familie ist nichts unwichtiger, als das was andere Unbeteiligte vielleicht meinen oder glauben anders/besser machen zu können.


Finanzielles Absichern ist noch mal was anderes. Aus einer Ehe sollte man kein Kapitalgeschäft machen (arm heiratet reich weil arm auch reich sein will). Deswegen ist es aber nicht minderwertig, sich z.B. steuerliche Vorteile zu verschaffen. Unter Umständen sind das ein paar hundert Euronen pro Monat, je nach Einkommen und mit diesen kann man mit Partner (mit oder ohne Kinder) viel schönes machen. Aber es sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein, finde ich.



Das sehe ich auch so. Die standesamtliche Ehe ist ein Bonus der ein paar Vorteile bringt. Bei einer religiösen Ehe gehts wohl nur um den Glauben oder um die Kulisse.

Garantieren tun dir beide nix, was ewige Liebe und Treue betrifft!


Ich auch nicht. Und weißte was Schätzelein, für viele scheint es wirklich ein Event zu sein. Ich würde das für mich gar nicht so haben wollen. Es muss für mich und meinen Partner schön sein und nicht für die Verwandten und Freunde. Schön ja, aber weit weg von allem anderen bitte!


Stimmt, es spielt was die Beziehung angeht keine Rolle.

Ich sehe das auch so, weil ich sagen kann, dass sich in unserer Beziehung nichts geändert hat, wir haben die gleichen Höhen und Tiefen wie vorher auch. Ich weiß bei vielen ist es nicht so, aber ich denke es liegt dann nicht an der Ehe (bzw. nicht Ehe) sondern daran, dass es dann nicht die richtigen zwei Menschen sind.

Liebe Grüße

Sal


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