In meinem Alter brauche ich wenig Schlaf. Deshalb die frühe Voarabantwort, die im Wesentlichen meinen eigene Zugang zu dem von mir erstellten Thread offen legen soll.
Auf Eure Posts werde ich dann einzeln eingehen, auf die, die mir bei meiner Fragestellung weiterhelfen.
Aber gerade die in diesem Zusammenhang “ unnötigen” Worte sind es wohl, die zeigen, dass wir noch nicht des trivialen Wortes ledig sind - der Kommunikation auf der Ebene, auf der direkt von Mensch zu Mensch über Liebe , Hass, Zuneigung und Ablehnung - nicht sachbezogen, sondern als unmittelbarer Ausdruck innerer Befindlichkeiten gehandelt wird. Eris und Amor leben! Und das Subjekt ist deshalb nicht tot . ( Dieser Satz gehört nicht in diesen Kontext, er bezieht sich auf eine Diskussion über den Zweifel am Subjekt in der Postmoderne - für mich ist er aber schon wichtig- auch wenn Euch meine Worte dunkel sein mögen.)
In diesem Sinne: es lebe das triviale Wort ! Es ist noch lange nicht tot - und diese Sprache - vor der reflektorischen entstanden - als Gebärden - oder Lautfolge schon bei unseren genetischen Vorfahren beobachtbar, wird wohl so lange “ gesprochen”, wie unsere Art als zoon politikon existiert.
Na, wo bliebe ich denn, wenn ich meinem Eheliebsten den ganzen Tag über sagen müsste: “Schließe, oh Gefährte all meiner Jahre die Pforte, die die Kühle des uns traurig stimmenden Regentages in unser stilles Kämmerlein hereinlässt , auf das wir traulig und hold unseren Tag begehen können.” Trivial, aber als Tat sage ich natürlich so: “Mensch, mache doch endlich die Tür zu.” Und das 100 Mal am Tag.
Also - auch um diesen notwendigster Weise ökonomischen - Umgang mit Sprache geht es mir nicht.
Mir geht es um die Bereiche, die - für mich ein altes Kirchenlied am besten ausdrücken:
Wem künd ich meine Entzücken - und ich ergänze - wem klage ich das, was mich bedrückt - ? Schon sehr lange, seitdem es geschrieben Schrift gibt, beweisbar , benutzen wir die Sprache metaphorisch, um nicht alles, was wir sagen, banal erscheinen zu lassen und Sinndeutung für viele Zuhörer zuzulassen.
Diese Metaebene allein sollten meine - eben aus diesem Grunde auch fiktional gestalteten Eingangsworte - beleuchten. Ich signalisierte das auch.
Also: Im Laufe meines “ tatreichen und deshalb verschnatterten” *gggrr* Tages, werde ich über Eure Posts im Einzelnen nachdenken - ick kann det - die Trivialsprache und meen Arbeetstach als Putz-Koch - usw. Maschine machen det meeglich --.
Und wenn ich im oben angedeuteten ( sachlichen) Sinne etwas für mich rausholen kann, antworte ich namentlich.
Denn ich bin mir darüber klar, dass wir alle, die in Foren schreiben, das aus Eigennutz tun. Warum soll ich anders sein?
Morgendliche Grüße
Es war mein Alter
Und nicht die Nachtigall,
Die Tagverkünderin,
Das mich erwachen ließ zu diesem Tun.
Marianne