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Daran könntest du (selbstkritisch) ansetzen und eine Selbsterkenntnis ableiten. Im Grunde sagst du alles, was wirklich relevant ist, darin aus. Du "glaubst" und das ist es, was es zu realisieren gilt. Das, was als gesichertes Wissen gilt, wird von dir durch eine Glaubensbrille wahrgenommen und so (um)gedeutet, dass es in deine Glaubensvorstellungen passt und/oder diese bestätigt.


Ich bezeichnete das, was du hier entwirfst, vor einiger Zeit als unphilosophisch. Dieser Meinung bin ich unverändert und oben steht der Grund. Philosophie hebt sich ganz explizit von einem Erfassen der Phänomene aus subjektiver Deutung heraus ab und versucht, den Dingen ohne Phantasmen nachzuspüren. Derjenige, der kein Philosoph ist, lässt sich von Mythen fesseln und hält diese für plausibel, während der Philosoph gerade solche Arten der Seinsdeutung überwinden möchte, da er die starke subjektive und willkürliche Komponente darin erkennt und infrage stellt. Davon gilt es sich in erster Linie zu distanzieren, sofern man ernsthaft philosophieren möchte als Freund der echten, ursächlichen Welterkenntnis, als Freund der Weisheit eben - als Philosoph.


Es ist nicht verboten, dabei hin und wieder zu phantasieren und zu träumen, denn das ist menschlich und kann Erkenntnis sogar beflügeln. Der Traum und die Phantasie können also Hilfsmittel sein, um Erkenntnis über das Sein zu gewinnen, sofern man sie als Bewusstseinszustände wahrnimmt und einordnet. Wer meint, dass die Welt selbst ein Bewusstseinszustand (Traum, Idee etc.) ist, unternimmt- trocken gesagt - einen simplen Fehlschluss bzw. Kategorienfehler und bleibt, sofern er jenen Denkfehler nicht erkennt und aufarbeitet, in seiner subjektiven Weltsicht gefangen. Er nimmt die Welt weiterhin primär durch sich wahr und nicht als das, was sie an sich ist.


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