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Wie trefft ihr Entscheidungen?

Ergänzung zu Andreas61 und kathi

Grenzen setzen ist mMn gar nicht der richtige Ausdruck. Wie kathi schon sagt, sie setzt Grenzen, wo sie ihre Ruhe haben will bzw. sieht, dass ihr Sohn sich übernimmt - das sind ja vorhandene Grenzen. Darauf weist man ja ein Kind hin: Da ist die Grenze!

Somit ist eine Erziehung zur Selbständigkeit nichts anderes, als dem Kind die bereits bestehenden Spielregeln der Gesellschaft, zu der es gehört, zu vermitteln.

Eine Entscheidung zu treffen gelingt nämlich nur dann, wenn ich weiß, wie meine Wahlmöglichkeiten aussehen. Ich kann mich entscheiden, dazugehören zu wollen, oder dagegen zu sein, oder etwas eigenes zu versuchen. In allen drei Fällen ist es notwendig, vorher zu wissen, womit ich es zu tun habe. Wenn ich nicht einmal weiß, was von mir erwartet wird, dann kann ich auch keine Entscheidung treffen.

Zur Abrundung: Jeder kann sowieso nur das tun, was ihm möglich ist. Jeder möchte das beste für sein Kind tun. Das Beste ist das, was jeder tut, weil er gar nichts anderes tun kann. Wenn er könnte, dann würde er es auch tun!

Das gilt für alle Ratschläge, alles "sollte" und "wäre besser". Wer das Gefühl hat, er sollte etwas ändern, dann gilt das für ihn. Dann soll er es besser machen, wenn er kann.

:blume1:
herzlich
lilith
 
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AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

Kathi
>>> hier ist nicht die "erziehung" der kindesmutter allein gefragt, sondern auch das "sich in beziehung setzen" der beamtin (welche ja im zivilen leben auch nur ein normaler mensch mit all seinen menschlichen seiten ist) zu dem speziellen kind.

Das ist hier situationsbezogen. Das Kind reagierte in diesem Fall gar nicht und nahm Hinweise nicht ernst. Meine Frau hat ja wie gesagt mit vielen Menschen im Büro zu tun: Manche Kinder sehen nur zu, staunen oft über verschiedene Kleinigkeiten; andere Kinder sind aktiver, die bekommen Bleistift, Papier... Einmal erzählte sie mir von einer Mutter (die Kinder sind meist im Kinderartenalter, weil meine Frau mit den Müttern beruflich - auch - zu tun hat), deren Kind war sehr aktiv und fragte aber immer wieder meine Frau, ob es das nehmen kann und ob es das tun darf.

So sind alle verschieden und es ist schön so. Wenn aber das Kind nicht zu bändigen ist und sich sogar über den Tisch mit den Akten und Papieren darauf zieht, und nicht auf Hinweise reagiert, sondern nur lacht, dann ist mMn hauptsächlich die Mutter gefragt, da kann man nicht die Verantwortung abschieben und an das Verständnis eines "menschlichen Beamten" appellieren. Im Leben wird das Kind vermutlich oder bestimmt noch auf viel weniger Verständnis stoßen.
Jeder muss selber seine Grenzen sehen und seine Grenzen ziehen, so ähnlich hast Du geschrieben, Kathi, glaube ich. So sehe ich es auch!

Lilith
>>> Grenzen setzen ist mMn gar nicht der richtige Ausdruck. Wie kathi schon sagt, sie setzt Grenzen, wo sie ihre Ruhe haben will bzw. sieht, dass ihr Sohn sich übernimmt - das sind ja vorhandene Grenzen. Darauf weist man ja ein Kind hin: Da ist die Grenze!

"Grenzen setzen" muss man schon, meine ich, aber es ist nicht das Einzige. Bestehende "Grenzen sehen" und sie respektieren ist "nur" eine Erweiterung davon, allerdings eine nicht minder wichtige. Selber entdecken schließt die mütterliche/väterliche Hilfe und Unterstützung ja nicht aus, gilt ebenso umgekehrt.
Ich höre immer wieder in den verschiedensten Beiträgen den Ton heraus, "niemand kann mir vorschreiben, wie…". Darum sollte es nicht gehen, denn jeder ist letztlich immer für sich selber verantwortlich und muss selber wissen, welche Erziehung die richtige ist. Das ist wichtiger als alles andere, weil niemand es besser weiß und beurteilen kann, wie ich bin, wie das Kind ist, wie unsere Lebensumstände ind der Familie und Umgebung sind.

Aber sowohl in Kindergärten wie auch in Schulen gibt es immer wieder Beratungen von Experten (Psychologen und Pädagogen), Tipps und Erfahrungsaustausch von Kindergartenpädagoginnen, von LehrerInnen. So viel ich weiß, wird das gerne von den Eltern angenommen, und man sollte froh sein darüber. Denn ich meine: Je mehr Informationen und Vergleiche (zB mit anderen Eltern) ich habe, umso leichter kann es mir fallen, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, die auf meine Verhältnisse besser passen.
Man soll das aber eben nur als Beratungen sehen und nicht panisch werden, dass man Fehler machen könnte. Auch besonders wichtig, meine ich.
Aber man sollte stets bereit sein zur Bereicherung durch Meinungs- und Erfahrungsaustausch, durch Tipps und Informationen.

lg
Andreas
 
AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

von Andreas: Grenzsetzung bedeutet nicht Einschränkung der Freiheit, sondern Erziehung zur Eigenverantwortung, die nötigen sozialen "Spielregeln" zu kennen und zu akzeptieren.
*resigniert kuck*
Euer Grundgedanke ist, „Leben muss geformt werden“. Die Inhalte von Kathi, über Andreas bis Lilith klingen ziemlich lieb und weise, aber sie sind letztlich auch Rechtfertigungen euerer eigenen, euch inzwischen bewusst gewordenen Versäumnisse. Diesen „Wissensstand“, der nicht mehr als ein Zwischenstand sein kann, erklärt ihr zur Wahrheit. Ich weiß nicht, was Wahrheit ist, im Zweifel wird es das Kind wissen.


von Lilith:
Zur Abrundung:
Jeder kann sowieso nur das tun, was ihm möglich ist. Jeder möchte das beste für sein Kind tun. Das Beste ist das, was jeder tut, weil er gar nichts anderes tun kann.
Zur Anregung: Keiner denkt jedoch darüber nach, dass es vielleicht für die Kinder mitunter das beste währe, wenn er mit seinen beschränkten Möglichkeiten erst gar keine Kinder bekäme. :tuscheln:

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

*resigniert kuck*
Euer Grundgedanke ist, „Leben muss geformt werden“. Die Inhalte von Kathi, über Andreas bis Lilith klingen ziemlich lieb und weise, aber sie sind letztlich auch Rechtfertigungen euerer eigenen, euch inzwischen bewusst gewordenen Versäumnisse.
Das ist exakt nicht der Grundgedanke, da sprech ich gewiss auch für Kathi und Lilith! ;)
Wenn Du es kurz als Grundgedanke zusammenfassen willst, würde ich es so vielleicht formulieren:
Als Eltern Verantwortung übernehmen und dem Kind helfen, sich zu orientieren. Wie das umzusetzen ist, müssen die Eltern ganz allein entscheiden.
 
leben muss geformt werden? - wer sagt das?

*resigniert kuck*
Euer Grundgedanke ist, „Leben muss geformt werden“. Die Inhalte von Kathi, über Andreas bis Lilith klingen ziemlich lieb und weise, aber sie sind letztlich auch Rechtfertigungen euerer eigenen, euch inzwischen bewusst gewordenen Versäumnisse. Diesen „Wissensstand“, der nicht mehr als ein Zwischenstand sein kann, erklärt ihr zur Wahrheit. Ich weiß nicht, was Wahrheit ist, im Zweifel wird es das Kind wissen.
hääääääääääääääääääääääääääääh ??? :haare:
na da liegst du diesmal aber gänzlich daneben, bernd.
von "leben muss geformt werden" kann bei mir wohl keine rede sein!!! - woher hast du das denn?

was mich und meinen sohn betrifft, ist mir bis jetzt noch kein "versäumnis" bewusst geworden. somit gibt´s da auch nichts zu rechtfertigen. (was ich von anderen eltern nicht gerade behaupten kann, die fühlen sich oft genug schuldig und rechtfertigen sich gerne unaufhörlich.)
auch gibt´s in meiner lebensanschauung keine "schuld", "schuldzuweisungen" oder "schuldige" (das sehe ich nicht einmal im aufsehenerregenden fall "natascha kampusch" so !!!

wenn schon eine sentenz dann diese: "LEBEN MUSS GELEBT WERDEN."

...und leben heißt für mich entstehen, sich formen, verändern, vergehen...


Bernd schrieb:
Zur Anregung: Keiner denkt jedoch darüber nach, dass es vielleicht für die Kinder mitunter das beste währe, wenn er mit seinen beschränkten Möglichkeiten erst gar keine Kinder bekäme. :tuscheln:
wen sprichst du denn damit an? doch wohl nicht uns drei - oder?
und wer sagt, dass nicht manche dies sogar so sehen und so denken? - doch gerade solche leute gehen ja sehr verantworungsbewusst mit sich, der welt und deren bewohnern um. so gesehen die optimalen eltern.
die, die sich da weniger gedanken machen, handeln nunmal mehr aus ihrem "bauch" und auch unterleib heraus. doch wer bist du (oder ich oder sonstwer), der beurteilen wollte, dass das "unrichtiger" ist als der intellektuelle zugang (s.o.)?

allein diese, deine obige überlegung mutet für mich äußerst pessimistisch, abwertend und ablehnend an.

schade.
denn leben ist doch grundsätzlich annahme. leben heißt doch vielmehr ein bedingungsloses JA.
wer immer nur "wenn und aber" kennt, hat es - das leben - noch nicht ganz für sich angenommen.

lg kathi

p.s. an andreas: stimme mit dir nach deinen weiteren posts grundsätzlich überein. :)

was die verantwortung betrifft, so ist diese mMn von jedem menschen nur für sich selbst möglich. somit kann für den elternteil diese verantworung nur für sich im bezug zu dem jew. kind übernommen werden. und zwar dies in jedem einzelnen moment des beisammenseins neu. (siehe auch liliths beitrag)
eine grundsätzliche verantwortung (wie es juristisch gesehen in unserem rechtsstaat vorgeschrieben wird) kenne ich nicht. ;)
 
AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

Meine Worte haben ihre Gründe. Wir müssen uns ja nicht einigen. Ich wünsch euch was.

Liebe Grüße
Bernd
 
schade

Meine Worte haben ihre Gründe. Wir müssen uns ja nicht einigen.
dass deine worte ihre gründe haben, bezweifle ich nicht.
schade nur, dass der austausch deinerseits nicht weiter vertieft wird.
es gibt zeiten, wo allgemeine formulierungen nicht weiterhelfen. hier gilt es rauszusteigen und mal persönlicher zu werden.
sonst bleibt´s halt nur theorie.

und theorie ist nunmal nicht das leben. denn sie ist und bleibt FORM OHNE INHALT.

grüß dich auch :blume1:
kathi
 
AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

von Kathi: und theorie ist nunmal nicht das leben. denn sie ist und bleibt FORM OHNE INHALT.

Dort täuschst du dich in deiner zurechtgerückten Welt. Lassen wir das jetzt bitte, ich mag diese altkluge Art nicht. Bei Bedarf PN.

Bernd
 
AW: Wie trefft ihr Entscheidungen?

Dort täuschst du dich in deiner zurechtgerückten Welt. Lassen wir das jetzt bitte, ich mag diese altkluge Art nicht. Bei Bedarf PN.

Bernd
Bernd, diesen Unwillen zur Diskussion verstehe ich absolut nicht! Da gibt es verschiedene Meinungen, okay, aber wozu die Aufregung darüber?
"Altklug" oder "grün" sind keine Kriterien hier, meine ich!

Gute N8!
Andreas
 
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AW: schade

und theorie ist nunmal nicht das leben. denn sie ist und bleibt FORM OHNE INHALT.

Nur zu dem Satz (vergebt mir liebe Forumfreunde, dass ich dazwischenquassel) ;)
"Eine Theorie ist ein vereinfachtes Bild eines Ausschnitts der Realität" sagt uns Onkel Wiki

Und Stephen Hawkins z.B. schreibt auch, dass jede wissenschaftlich ernst zunehmende Theorie einen Vorgang der Realität mit wissenschaftlichen Methoden beschreibt. Und die Realität ist für mich (auch ein stückweit) das Leben.

Um Vergebung für den Offtopic flehend,
Ginsi
 
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