In der Regel versucht man bei Störungen zunächst mögliche wahrscheinliche und akut lebensbedrohliche Krankheiten auszuschließen.
Wenn man eine Bagatellerkrankung vermutet geht man vom leichten zum schweren vor, wie Du es beschrieben hast.
Das halte ich für ein Vorurteil, aber es ist gut, dass Du es erwähnst, dann kann man es diskutieren.
Ich würde die Homöopathie (selbst wenn sie nur Placebo wäre) auch bei chronischen und schwersten Krankheiten einsetzen, ergänzend, wenn der Patient darauf anspricht, d.h. nicht ideologisch dagegen ist. Vielleicht bringt sie einen 3% Effekt, vielleicht einen 25% Effekt, keiner weiß es, aber es weiß auch niemand was Heilung wirklich ist und wie weit wir von der Schwelle zur Heilung im konkreten Fall entfernt sind.
Aber darüber hinaus halte ich die ganze Hierarchie, die wir alle im Kopf haben, die bei sanfter Medizin beginnt (Tee, Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel nennt man da meist zusammen), über frei verkäufliche Medikamente zu den verschreibungspflichtigen fortschreitet und dann bei Facharzt, Spritzen, OPs und Spezialisten endet, für fragwürdig. Viele nennen es die "richtige Medizin" die dann ran muss.
Aber da in aller Regel auch entsprechend entlohnt wird, kommt eines zum anderen.
Auch das induziert eine Kaskade von Placeboeffekten.