Bei Infektionen durch Viren gibt es wenig Möglichkeiten, das heisst aber nicht, es gäbe gar keine.
Viren sind keine Zellen wie Bakterien, deshalb kann man sie auch nicht wie solche abtöten. Durch antivirale Medikamente kann man lediglich eine virale Infektion und die Virusvermehrung be- oder verhindern. Andererseits müssen diese gesuchten Wirkstoffe jedoch auch für den Körperstoffwechsel, den Zellverband und/oder den internen Zellstoffwechsel insgesamt verträglich sein, da sonst nicht nur beispielsweise die Virusvermehrung in den Zellen zum Erliegen kommt, sondern schlimmstenfalls auch das (Zell-)Leben des gesamten behandelten Organismus.
Da sich diese Bedingungen sehr schwer vereinbaren lassen, bergen die bisher entwickelten antiviralen Medikamente oft das Risiko schwerer Nebenwirkungen. Diese Gratwanderung stellt die Medizin vor schwierige Aufgaben, die bislang meist ungelöst blieben.
Hinzu kommt die Resistenzbildung von Viren, die einen eingesetzten antiviralen Wirkstoff auf Dauer unwirksam machen können.
Bei einer vergleichsweise harmlosen viralen Infektion wird man solche Wirkstoffe nicht einsetzen, zumal sie i.d.R. von selbst abklingen wird.
Daher sehe ich auch keine Notwendigkeit darin, jede Infektion behandeln zu müssen, ob nun mit konventionellen Medikamenten oder mit HP.
Zur Behandlung von bakteriellen Infektionen oder Pilzinfektionen hat die wissenschaftliche Medizin sehr gute Antworten. Das Problem mit diesen Wirkstoffen ist nicht ihre Wirksamkeit, sondern die kritiklose, übermäßige und vor allem übertriebene Anwendung der Wirkstoffe. Dabei ist man in Deutschland mit der Verschreibung und Einnahme von Antibiotika noch vergleichsweise umsichtig:
Statistik: Durchschnittliche Menge verschriebener Antibiotika in ausgewählten OECD-Ländern im Jahr 2019