AW: Wie sähe ein perfektes System aus?
zu Scornrocs:
Der klassische Liberalismus, was du forderst, wurde schon in den 20ern versucht. Das Resultat war die Weltwirtschaftskrise - das System hat nicht funktioniert.
In den 70ern/80ern kam es zur Renaissance des klassischen Liberalismus, vorallem dank Milton Friedman. So wurde er z.B. in Chile unter Pinochet sehr radikal durchgeführt - hat aber auch nicht wirklich viel gebracht.
Ich kann einfach nicht verstehen, wie immer noch manche Leute darauf kommen, dass mehr Liberalisierung und höherer Konkurrenzdruck zu höherem Wirtschaftswachstum und damit zur Steigerung des Wohlstands aller Schichten und Klassen führe.
zu Ginsi:
Leider kenne ich mich nicht wirklich gut mit politischen Theorien aus und noch weniger mit den Theoretikern, also korrigiere mich, falls ich was verwechsele.
So weit ich weiss, ist der Mesch aus Hobbes' Sicht von Grund auf "schlecht".
Der Urzustand ist seiner Meinung nach ein völliges Chaos, in dem nur das Recht des (physisch) Stärkeren gilt; jeglicher Handel, Erwirtschaften, sogar friedlich-zivilisierte Koexistenz der Menschen ohne Regeln ist unmöglich.
Deswegen braucht man einen starken Staat, der als Puffer zwischen den Menschen dient und das Schlechte im Menschen abschwächt, so dass friedlich-zivilisierte Koexistenz möglich wird. Kurz gefasst: Der schlechte Mensch braucht eine guten Staat (zu seiner Zeit die absolutistischen Herrscher).
Allerdings bezweifle ich seine Theorie: Ist der Urzustand tatsächlich so, wie Hobbes ihn beschreibt? Wenn dies nicht der Fall ist, folgt logischerweise die Frage, ob sich der Staat/ein System tatsächlich aus Notwendigkeit oder eben nur aus Machtstreben der Herrschenden gebildet hat. Anders gefragt: Ist der Mensch tatsächlich von Natur aus schlecht?
Anarchisten dagegen behaupten, dass der Staat den guten Manschen schlecht macht. Natürlich ist das jetzt alles sehr vereinfacht, doch viel mehr will ich jetzt nicht mehr schreiben....
Mit anarchistischen Grüßen, zizek