Das ist natürlich eine provokante Überzeichnung von mir. Nichts desto trotz kann man aus einer gewissen Perspektive deine Position genau so auf den Punkt bringen.
Das hatte ich schon mehrfach als Argument vorgebracht: dass dein Konzept von Freiheit ausschließlich am Tropf der Unwissenheit hängt. Argumente und Gründe spielen keine Rolle, denn diese liegen ja schon vorab fest, verdienen es also gar nicht, Argument und Grund genannt zu werden. Ehrlicherweise kann nur von Ursachen die Rede sein. Du hast dem wiederholt widersprochen, stellst es nun aber selbst auch so dar.
Es spielt sehr wohl eine Rolle, denn in einer deterministischen Welt gibt es keine Akteure. Die Rede von Akteuren (bei Bieri: von Personen) ist ein zusätzlicher Widerspruch. Zumindest hast du dich nun darauf verpflichtet, darzustellen, wie ein Akteur entstehen kann: wie Druck uns Stoß einen Akteur hervorbringen.
Wir hätten überhaupt keine 'Wesen', denn diese sind in einer deterministischen Welt gar nicht denkbar. Du setzt immer wieder Entitäten voraus, die in krassem Gegensatz zu dem gleichzeitig von dir vertretenen Determinismus stehen. Um den Widerspruch zu kaschieren, führst du dann wieder neue derartige Entitäten ein. Dieses Argumentationsmuster kann man 1:1 bei Bieri nachschlagen.
Die klärende Frage wäre: Was sind die Bedingungen der Freiheit in einer deterministischen Welt. Nur durch diese Engführung wird das Problem unlösbar.