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Auf Thema antworten

Wo hast du die angehäuft?


Doch. Es sei denn du zeigst mir wo derjenige die Meinung zu diesen Dingen gespeichert hat - außerhalb des Gehirns.


Warum fällt es eigentlich so schwer zu akzeptieren, dass neuronale Vernetzungen letztendlich unsere Identität stiften? Fehlt da vielleicht der Kontakt zu Leuten mit Alzheimer um das zu verstehen?


Wer ist denn "ich" in dem was du da schreibst? Mein Eindruck ist, dass "Ich" in dem Fall ein Geist ist, der deine Entscheidungen lenkt und dafür auf "seine" Erinnerungen zurückblickt. Beides ist dein Gehirn - du schaust ihm nur zu. Dein Bewusstsein identifiziert sich mit deinem Gehirn - es ist eben nichts Externes, sondern deine Identität. Und die Eingangsgrößen für dessen Entscheidungen werden physikalisch/chemisch in Ergebnisse umgewandelt, welche du als "deine" Entscheidungen ansiehst. Aber "Du" bist nicht der Geist, sondern das Gehirn.


Mag sein, dass du das nicht glaubst. Aber bislang gibt es eben noch keine wissenschaftliche Studie die einen Geist nachgewiesen hätte. Umgekehrt gibt es aber schon Studien, die nachgewiesen haben, dass Entscheidungen nachmessbar im Gehirn schon gefallen sind, bevor sie ins Bewusstsein gelangen. Daher ist für mich die Sache klar. Oder siehst du das anders?


Determiniertheit ist schlicht das Prinzip von dem ich ausgehe, dass die Welt so aufgebaut ist. Das bedeutet aber noch nicht, dass der Mensch in der Lage wäre die Zukunft vorherzusagen. Das würde ja erfordern, dass er erstens den Status Quo vollends kennt, und auch alle Naturgesetze genauestens kennt, um so die Zukunft vorherzusagen. Das ist natürlich utopisch - bedeutet aber nicht, dass es deshalb keine Determiniertheit gibt.


:confused: Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Du redest da die Rolle des Gehirns gerade sehr herunter. Mir scheint, du glaubst das ist nur für die Motorik da. Nö, da liegst du komplett daneben.


Dein Selbstempfinden ist das was dir dein Gehirn ans Bewusstsein meldet. Das ist nicht nur der Speicher - das ist das Mainboard incl. Prozessor.


Nochmal - du redest die Rolle des Gehirns klein. Ein Schlaganfall an falscher Stelle und deine gesamte Persönlichkeit kann sich verändert haben. Wieso eigentlich, wenn doch der Geist keine Durchblutung besitzt?


Du meinst warum unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen? Ist das eine ernst gemeinte Frage?


Ja, aber wir als Menschen können daraus maximal gute Modellvorstellungen entwickeln. Wir sind eben "nur" Menschen.


Kann eine Ameise das Sonnensystem verstehen? Nein. Dafür ist sie nicht geschaffen. Die Evolution hat sie zu einem Tier gemacht dessen Erfahrungswelt sich in einem anderen Maßstab bewegt.


Auch Menschen sind das Ergebnis einer Evolution. Als Steppenaffen nehmen wir die Welt anders wahr als eine Ameise, aber immernoch innerhalb der uns von der Evolution gegebenen Grenzen.

Du wirst schon ein Problem damit haben dir Unendlichkeit vorzustellen, weil es dafür kein Äquivalent in unserer Vorstellungswelt gibt. Auch relativistische Mechanik kann man sich nicht vorstellen - sie existiert aber. Man kann sich auch nicht vorstellen, dass es keinen Raum und keine Zeit gibt - es somit keine Zeit vor dem Urknall gibt. Dennoch wird sicherlich auch hier bei den Philosophen darüber diskutiert werden was "vor" dem Urknall war (der Urknall, mit dem die Zeit erst entstand, wohlgemerkt).


Das ist das grundsätzliche Problem vor dem die Menschen heute noch stehen. Der Mensch kann die Grenzen seiner Wahrnehmung nicht verlassen. Daher können wir niemals die Natur vollständig verstehen. Aber wir können sie in den Grenzen unserer Wahrnehmung modellieren.


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